Regie: Robert Benton
Junge Outlaws...
Der amerikanische Drehbuchautor und Regisseur Robert Benton erhielt
in seiner aktiven Laufbahn zwei Drehbuchoscars (für "Kramer gegen
Kramer" und "Ein Platz im Herzen") und ein Regie-Oscar (für "Kramer
gegen Kramer"). Mit dem Spätwestern "In schlechter Gesellschaft"
debütierte er auf dem Regiestuhl.
Dieser Film zeichnet ein sehr drastisches WildWestbild und gilt
daher als eine Art Antiwestern. Ein Prädikat, dass auch einige andere
Western dieses Filmjahres auszeichnet, so inszenierte auch Stan Dragoti
mit "Dreckiger kleiner Billy" einen krassen Gegenentwurf zu den
sonstigen Billy the kid Filmen.
Jeff Bridges, damals ein junger Hoffnungsträger Hollywoods, spielt die Hauptrolle in Bentons Western.
Er spielt den jungen Herumtreiber Jake Rumsey, der mit seiner Bande
von diversen Diebstählen lebt. Rumseys junge Bande besteht aus den
Brüder Jim Bob (Damon ofer) und Loney Logan (John Savage, Arthur Simms
(Jerry Houser) und dem zehnjährigen Boog Bookin (Joshua Hill Lewis).
Durch die Schrecken des Sezessionskrieges wird auch der in Ohio bei
seinen Eltern lebende Drew Dixon (Barry Brown) irgendwann auf diese
jungen Outlaws stoßen - der Junge ist auf der Flucht vor dem Militär,
die Armee wollte ihn einziehen. Um dies zu verhindern, rieten seine
Eltern ihm zur Flucht und gaben ihm 100 Dollar mit. Dieses Geld wird von
Jake gestohlen, es kommt zum Kampf. Nachdem Drew als Verlierer daraus
hervorgeht, bleibt ihm nichts anderes sich Jake und seinen Jungs
anzuschließen. Natürlich werden sie von den Gesetzeshütern gejagt. Aber
auch der Outlaw Big Joe (David Huddleston) und seine Gang machen Jagd
auf die Konkurrenz...
Für die klasse Kameraarbeit war Gordon Willis (Ehrenoscar 2009)
verantwortlich, der jahrelang trotz herausragender Leistung von den
Academy Mitgliedern bei den Nominierungen für die Oscars ignoriert
wurde. Erst 1983 kam es zur ersten Nominierung für den Woody Allen Film
"Zelig" - eine weitere für "Der Pate III" im Jahr 1991.
"In schlechter Gesellschaft" ist seit längerer Zeit bereits in
Vergessenheit geraten. Dennoch gehört Bentons Film, der durch in sich
geschlossene Episoden zusammengehalten wird, zu den großen Spätwestern
der 70er Jahre. Für mich ist es nach wie vor Bentons beste Arbeit, der
Filmemacher war nie wieder annähernd so subversiv und knallhart wie in
diesem seinem Frühwerk.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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