Samstag, 28. Mai 2022

Die nackte Stadt (Stadt ohne Maske)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jules Dassin

Schicksal in der großen Stadt....

Zwischen 1947 und 1955 drehte Jules Dassin mit "Zelle R17", "Stadt ohne Maske", "Gefahr in Frisco", "Die Ratte von Soho" und "Rififi" fünf wegweisende Film Noirs, die auch heute noch zu den anerkannten Meisterwerken des Genres gehören. Die beiden letzten Filme musste er aber in Europa drehen, da er ins Visier der Ermittlungen des Komitee für unamerikanische Umtriebe geriet.
"Stadt ohne Maske" entstand 1948 und spielte in den USA gute 2,4 Millionen Dollar ein. Der Film gehört zur Gattung der damals sehr beliebten semidokumentarischen Kriminalfilme wie beispielsweise "Kennwort 777", "Straße ohne Namen" oder "Geheimagent T". Der Film entstand im Sommer 1947 vollständig "on Location" in der Metropole New York City, obwohl Produzent Mark Hellinger zunächst Einwände gegen das Drehen ausserhab der Studios gehegt hatte. Hellinger ist auch die Voice Over Stimme des Films, er starb allerdings vor der Premiere des Films im Alter von nur 44 Jahren.
In einer heißen New Yorker Sommernacht wird Jean Dexter, ein Model, in ihrem Appartment von zwei Männern überwältigt und getötet. Sie schlagen sie, betäuben sie mit Chloroform und ertränken sie in diesem hilflosen Zustand in der Badewanne. Einige Stunden später sind die beiden Täter am Ufer des East River. Einer der Männer hat zuviel getrunken und bereut das Verbrechen. Der andere Mann wartet bis sein Komplize eingeschlafen ist und wirft ihn dann ins Wasser. Einige Tage später wird seine Leiche von ein paar Jungs gefunden, die dort schwimmen.
Zwei Morde in einer Nacht - in der Metropole keine Seltenheit. Und noch ahnen Detective Dan Muldoon (Barry Fitzgerald) und sein junger Kollege Jimmy Halloran (Don Taylor) noch nicht, dass zwischen diesen beiden Verbrechen ein enger Zusammenhang. Dies finden sie erst im Zuge ihrer Ermittlungen heraus. Am Tatort verhört die Polizei die Haushälterin (Virginia Mullen). Sie erzählt von einem "Mr. Philipp Henderson", der oft zu Besuch war. Sie entdecken unter dem Bett eine Flasche mit Schlaftabletten und auch ihr Adressbuch. So werden sie auf Jeans Freundin Ruth Norrison (Dorothy Hart) aufmerksam und auf Jeans Exfreund Frank Niles (Howard Duff), der sich aufs Lügen spezialisierrt hat und sofort zum Verdächtigen wird. Die Tat müssen aber zwei Männer verübt haben und Niles hat zur Tatzeit ein hieb- und stichfestes Alibi. Jedenfalls fehlen die kostbaren Juwelen der Toten - dies bietet aber die Möglichkeit zu weiteren Ermittlungen. Irgendwann führt die Spur zu dem früheren ehemaligen Wrestler Willlie Garza (Ted de Corsia)...





Als großer Vorteil erweist sich der Dreh an den Originalschauplätzen. Dies sorgt dafür das neben dem Kriminalfall auch ein authentisches Portrait der Stadt entstehen kann. Eine Art Schicksalsmühle einzelner Menschen inmitten des unübersehbaren Großstadtdschungel aus Beton und Stein. Gerechterweise bekam Dassins Film auch zwei Oscars. Einer davon ging an den Kameramann William H. Daniels für seine stimmungsvollen wie realistischen Bilder der Metropole, in denen die Menschen klein und verloren wirken. Auch Paul Weatherwax bekam die Trophäe für den besten Schnitt. Ausserdem erhielt Autor Malvin Wald eine Nominierung für die beste Originalgeschichte.








Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

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