Samstag, 28. Mai 2022

Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie. Bertrand Tavernier

Krieger....

Der französische Antikriegsfilm "Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges" wurde 1996 von Bertrand Tavernier inszeniert. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Roger Vercel und heißt im Original "Captaine Conan". Bei der 22. Verleihung des Cesars am 8. Februar 1997 war zwar "Ridicule" von Patrice Leconte und 12 Nominierungen der große Favorit, aber Taverniers Film war immerhin in 9 Kategorien (bester Film, beste Regie, bester Hauptdarsteller Philippe Torreton, bester Nachwuchsdarsteller Samuel Le Bihan, bestes Drehbuch, bestes Szenenbild, bester Ton und beste Kostüme) nominiert. In der Kategorie "Beste Regie" wurde sowohl Leconte als auch Tavernier ausgzeichnet und in der Kategorie "Bester Darsteller" trug Philippe Torreton den Sieg davon.
"Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges" ist in mehrfacher Hinsicht eine tragische Abrechnung mit dem Krieg - die Geschichte beleuchtet nicht nur die Schrecken auf dem Schlachtfeld. Auch als Heimkehrer sind die Soldaten nur Verlierer, denn das bürgerliche Leben hat keine Platz mehr für sie und sie versinken in der Bedeutungslosigkeit. Die Geschichte spielt bereits am Ende des 1. Weltkrieges. Im September 1918 kämpft die französische Armee an der Salonikifront gegen die Bulgaren, die mit dem Deutschen verbündet sind.
Captain Conan (Philippe Torreton) ist ein Krieger im wahrsten Sinne des Wortes. Er kämpft nicht nur auf eine aussergewöhnlich Weise, sondern die Tatsache, dass er im Krieg lebt, lässt ihn auch sehr intensiv leben. Conan befehligt eine ca. fünfzig Köpfige Kampftruppe, bestehend aus ehemaligen Häftlingen aus diversen Miltitärgefängnissen. Conan hat aus diesen Männern eine verschworene Gemeinschaft mit besonderem Kampfgeist geformt und durch diese Spezialeinheit kann der strategisch wichtige Berg Sokol viel schneller als erwartet eingenommen werden. Es folgt die Kapitulation Bulgariens. Eigentlich könnte der Krieg zu Ende sein, aber die Kameraden freuen sich zu früh über die Heimreise. Die Soldaten werden erstmals nach Rumänien beordert. Conan verachtet die reguläre Armee und die aktiven Offiziere, die er als "Soldaten" bezeichnet. Sich selbst und seine Männer nennt er "Krieger" - er schätzt lediglich De Sceve (Bernard Le Coq), einen Adligen, der seinen Privilegien den Rücken gekehrt hat, um sich der Infanterie anzuschließen. Und mit Leutnant Norbert (Samuel Le Bihan) ist er befreundet. Er schätzt dessen Moral und Rechtschaffenheit. In Rumänien läuft vieles aus dem Ruder. Einge aus Conans Truppe begehen Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Norbert hingegen wird in Bukarest zum Kommissar ernannt und hat die heikle Aufgabe Soldaten zu verhaften, die sich schuldig machen und diese zu verurteilen. Dies stellt die Freundschaft der beiden sehr unterschiedlichen Männer auf eine harte Probe....





Tavernier erteilt dem Militarismus und damit einem falsch verstandenen Heldentum eine klare Absage. Er hat einmal mehr einen brillianten Historienfilm geschaffen, der neben "Richter und der Mörder", "Wenn das Fest beginnt" und "Passion der Beatrice" zu seinen besten Filmen gehört. Philippe Torreton überzeugt in der Hauptrolle und hat seinen Cesar mehr als verdient. Als Madelaine Erlan ist die französische Schauspielerin Catherine Rich (1932-2021) zu sehen.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

 

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