Regie: Charles Chaplin
In der Manege....
In den 1928 entstandenen Chaplin Film "Der Zirkus" gibt es eine
Fülle von grandiosen Szenen, wie beispielsweise die Flucht des Tramps
vor der Polizei in einem Spiegelkabinett. Auch die Sequenz auf einem
Hochseil ist brilliant gestaltet. Der Tramp agiert auf dem Hochseil,
wobei er von einigen frechen entsprungenen Affen abgelenkt wird.
Wie alle seine Filme fungierte Chaplin als Regisseur, als
Produzent, als Drehbuchschreiber und als Hauptdarsteller. Bei seinem
Kinostart blieb er zwar zuerst hinter den Ergebnissen von "The Kid" und
"Goldrausch" zurück, doch aufgrund einer Wiederaufführungen ist auch
"Der Zirkus" einer der erfolgreichsten US-Stummfilme aller Zeiten.
Insgesamt spielt der Film 3,8 Millionen Dollar ein, zur damaligen Zeit
eine Riesensumme.
Der Tramp besucht einen Jahrmarkt mit Zirkus, dort hält sich auch
ein Taschendieb (Steve Murphy) auf, der einem älteren Mann die
Brieftasche entwendet und sie vorsorglich in die Tasche des Tramps
steckt. Damit kommt er nicht in Verdacht und kann die Brieftasche später
dem Tramp entwenden. Jedenfalls wird am Ende dieser Aktion der Tramp
als Dieb verdächtigt une der muss durch eine Geisterbahn und durch das
Spiegelkabinett fliehen. Dort wird er von zwei Gesetzeshütern verfolgt.
Er kann erneut entkommen und flieht in die Zirkusarena, wo gerade eine
Vorstellung des Zauberkünstlers läuft, die durch den Tramp total
ruiniert wird. Dennoch ist das Publikum extrem begeistert von dem
witzigen Mann. Das gleiche Publikum, dass kurz vorher von den diversen
Clowns total gelangweilt war. Der Zirkus steckt in einer finanziellen
Krise und der Direktor (Allan Garcia) erkennt sofort die Chance, die
sich durch diesen neuen unfreiwilligen Witzbold ergibt. Dieser Mann ist
aber nur dann komisch, senn er es gar nicht möchte. Doch er steigt
tatsächlich zum Comedy Star vom Zirkus auf und verliebt sich auch noch
in die hübsche Kunstreiterin (Merna Kennedy), Tochter des Direktors. Der
Tramp bemerkt, dass seine Herzensdame von ihrem Vater sehr schlecht
behandelt wird, sie bekommt Schläge, wenn sie nicht gehorcht. Er glaubt
aber, dass er das Herz der Artistin für sich gewinenn könnte. aber dann
taucht der gutaussehende, neu engagierte Hochseilartist Rex (Harry
Crocker) auf, in den sich die Reiterin verliebt. Der Tramp bekommt zwar
die Chance sich als blendender Artist zu beweisen, doch die Gefühle des
Mädchens bleiben weiterhin für Rex. Am Ende bleibt der Tramp allein
zurück, hat aber dafür gesorgt, dass das Mädchen ihren Geliebten
heiraten kann...
Chaplins Filme sind deshalb so großartig, weil er es versteht seinen Humor mit sehr viel Melancholie zu verschönern. Der dramaturgische Aufbau ist geschickt, die Handlung logisch und konsequent. Für seine Darstellung wurde Chaplin bei der Oscarwahl 1929 in der Kategorie "Bester Darsteller", "Bester Drehbuchautor" und für den besten Film nominiert. Doch die Academy nahm ihn vor der Preisverleihung aus dem Rennen, weil man sich entschied, ihn mit einem Ehrenoscar für diesen Film auszuzeichnen. Wie so oft kann man in seinen Filmen die innersten Gefühle des Machers herauslesen und erkennen.
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