Sonntag, 15. November 2020

Das Haus an der Friedhofsmauer


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Lucio Fulci

Kinder und Monster...

Der italienische Kultregisseur Lucio Fulci, drehte Western, Agentenfilme und Giallos, bevor er in den späten 70er und frühen 80er Jahre durch seine Zombie- und Geisterfilme berühmt wurde. In dieser kreativen Schaffensphase entstanden Filme wie "Woodoo - Schreckensinsel der Zombies", "Ein Zombie hing am Glockenseil", "New York Ripper", "Über dem Jenseits" und auch "Das Haus an der Friedhofsmauer". Dieser Film entstand 1981 und stand lange Zeit auf dem Index. Dabei hat der Film zwar etwas weniger explizite Splatterszenen zu bieten, wie üblich und reichlich bei Fulci. Die wenigen expliziten Szenen, die er hat, sind aber immens blutig und besonders drastisch. Da blubbert das Blut aus den Schlagadern oder aber der Schädel der vorher Geköpften rollt die modrigen Kellertreppen herunter.
Und natürlich sind Filme mit Kindern, die imaginäre Freude haben, die von den Erwachsenen natürlich nicht gesehen werden können, immer besonders unheimlich. Und so ein Kind wie Danny Torrance (Shining) oder der kleine Simon (Das Waisenhaus) ist auch der sensible, blonde Bob (Giovanni Frezza), Sohn vom Wissenschaftlers Dr. Norman Boyle (Paolo Malco) und seiner Frau Lucy (Catriona MacColl).
Immerhin registriert seine Mom ein gewisses Unbehagen und so etwas wie Angst als der kleine Junge felsenfest behauptet, dass auf dem Bild von dem Haus, dass die Boyles demnächst beziehen werden, ein kleines Mädchen hinter dem Fenster zu sehen ist. Ein Mädchen,  dass ihn warnt, dorthin in dieses besagte Haus zu kommen. Schlimme Dinge sind dort schon passiert.
Dieses Mädchen heisst Mae (Silvia Collatina), was aber nur für den kleinen Jungen eine Bedeutung hat.
Doch die Familie zieht einige Zeit später auf das Anwesen des Professors Freudstein, diesem idyllischen alten Haus neben einem Friedhof. Boyle will dort die Forschungen seines verstorbenen Kollegen Dr. Peterson weiterführen. Der Professor soll dort seine Geliebte getötet haben, bevor er sich selbst suizidierte. Immerhin finden die Boyles mit der etwas unheimlich wirkenden Ann (Ania Pieroni) ein tüchtiges Kindermädchen. 
Schon bald merkt aber die ganze Familie, dass in diesem Anwesen unheimliche Dinge vor sich gehen, vor allem der Keller ist gefährlich. Dieser ist jedoch verschlossen und muss erst aufgebrochen werden. Unterdessen findet Lucy heraus, dass das Haus auch auf dem alten Friedhof erbaut wurde, der Grabstein des Professor Freudsteins kann sogar in einem der Zimmer freigeschaufelt werden. Eigentlich sollte dies den Boyles Warnung genug sein, dass Geisterhaus schnellstens zu verlassen....



 

"Das Haus an der Friedhofsmauer" hat einige Ähnlichkeiten mit Fulcis "The Beyond" und wirkt durch die typische Horrorambiente der frühen 80er Jahre. Viele Geheimnisse, viel Unheimliches...dies alles angereichert mit Splatter. Nicht umsonst gilt Fulci als der Urvater dieses Genres. Und stets umgibt die Geschichte eine Aura des Unfassbaren - somit entlässt "Das Haus an der Friedhofsmauer" seinen Zuschauer auch noch nach dem Ende mit einem beklemmenden und unbehaglichen Gefühl. 
Die besten Szenen des Films gehören dem hellsichtigen Jungen, der mehrmals in große Gefahr gerät. Auch die Darstellerin des Kindermädchen Annas hat einige Szenen zum Fürchten - sie wird von Ania Pieroni gespielt, die später auch in Dario Argentos "Tenebrae" und "Inferno" zu sehen war.

 




Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

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