Regie: Ben Affleck
Canadian Caper...
"Argo" von Ben Affleck erhielt bei der Oscarverleihung des Jahres
2013 drei Academy Awards: Den Hauptpreis als bester Film des Jahres.
Auch das adaptierte Drehbuch und der beste Schnitt wurden ausgezeichnet.
Desweiteren konnten vier weitere Nominierungen (Alan Arkin, Filmmusik,
Tonmischung und Tonschnitt) errungen werden. Bei den Golden Globes ging
der Film ebenfalls als Sieger hervor und anders als bei der Oscar
Verlehung wurde Regisseur Ben Affleck ausgezeichnet und in dieser
Kategorie nicht ignoriert. Ausserdem wurde "Argo" in Frankreich ein
Cesar als bester Auslandsfilm verliehen.
Die sechs US-Konsulatsmitarbeiter Robert Anders (Tate Donovan) ,
Mark J. Lijek (Christopher Denham), seine Frau Cora (Clea DuVall), Henry
L. Schatz (Rory Cochrane), Joseph D. Stafford (Scoot McNairy) und
dessen Fau Kathleen (Carrie Bishe) erleben am 4. November 1979 um 11:30
Uhr die Erstürmung der amerikanischen Botschaft in Teheran. Etwa 400
iranische Studenten der Gruppierung Daneshjuyane Khate Emam nehmen an
diesem Tag 52 US-Diplomaten als Geiseln, um die Auslieferung des
früheren Schah Mohammed Reza Pahlavi zu erzwingen, der in New York in
einer Klinik behandelt wurde und von den Amerikanern Asyl erhielt. Da
die sechs Angst um ihr Leben haben, flüchten sie aus dem
Botschaftsgebäude und tauchen beim kanadischen Botschafter Kenneth D.
Taylor Victor Garber) unter. Eine Flucht ausser Landes scheint nicht
möglich, die Gefahr des Entdecktwerdens ist sehr groß und sie könnten
als Spione hingerichtet werden.
Neben dem Hauptproblem – 52 Geiseln in der Hand der iranischen
Botschaftsbesetzer und zusätzlich die stark antiamerikanisch aufgeladene
Stimmung im Iran – stellen diese untergetauchten Konsulatsmitarbeiter
die US-Behörden vor weitere Probleme. Besonders prekär ist somit nicht
nur die Situation der offiziellen Geiseln, sondern auch dieser sechs
Botschaftsmitarbeitern, von denen die iranischen Behörden noch nichts
weiß. Die CIA befasst sich bereits mit den Möglichkeiten, wie eine
Rettungsaktion aussehen kann...
Ben Afflecks überraschend oscarprämierter Film "Argo" schildert die
von der CIA gestartete Rettungsaktion "Canadian Caper" zur Befreiung
dieser sechs Untergetauchten. Als Krisenmanager wird Tony Mendez (Ben
Affleck), ein versierter Geheimdienstmitarbeiter, beauftragt. Der wird
durch die "Schlacht zum Planet der Affen" auf die sonderbare Idee
gebracht, den Science Fiction Film "Argo" zu erfinden - Filmleute sollen
im Iran nach exotischen Locations für die Drehbarbeiten suchen - der
Plan ist die sechs Leute mit fingierten Papieren als Filmcrew getarnt
ausser Landes zu bringen. Zu diesem Zweck werden auch die Hollywood
Altgedienten John Chambers (John Goodman) und Lester Siegel (Alan Arkin)
ins Spiel gebracht, damit das Filmprojekt "Argo" möglichst glaubwürdig
wird. Dazu gehört auch eine riesige Werbetrommel für dieses Projekt.
"Argo" im Fahrwasser von Star Wars und Kampfstern Galactica soll in den
Medien bekannt gemacht werden. So reist Mendez als Filmproduzent in den
Iran, die Aktion Befreiung und Flucht ausser Landes kann beginnen. Das
Aufdecken der Aktion hätte die Todesstrafe zur Folge...
Ben Affleck hat mit "Argo" nach "Gone Baby Gone" und "The Town"
bereits den dritten sehr guten Spielfilm gemacht. Er macht auch als
Hauptdarsteller eine gute Figur, wobei Alan Arkin die besten Szenen hat
und das Wiedersehen mit John Goodman freut natürlich die Filmfans.
"Argo" ist optisch perfekt gelungen, man hat das Gefühl einen
Politthriller aus den 70ern zu sehen. Hier hat der Regisseur größten
Wert auf hohe Authentizität gelegt. Eine sehr aufschlußreiche
Geschichtsstunde der jüngeren US-Geschichte hat Ben Affleck hier
ausgewählt, die auch die Cooperation von CIA und Hollywood offenlegt.
Diese beiden Hollywood Größen Siegel und Chambers bestreiten auch den
sehr witzigen Part, der immer mal wieder für Auflockerung sorgt. Spürbar
bleibt aber auch immer die extrem bedrohliche Lage der Untergetauchten.
Der Höhepunkt bildet dann auch die Aktion vom Aufbruch an den
Flughafen, bis der Held mit seinen Flüchtlingen im Flugzeug der Swiss
Air sitzt, vergehen schweißtreibende Minuten des Mitfieberns, obwohl ja
der Ausgang bekannt ist und die Aktion, anders als Carters
Befreiungsversuch, erfolgreich war. Ben Afflecks Arbeit erinnert
wohltuend an Spielbergs "München".
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