Freitag, 12. März 2021

Million Dollar Baby


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Clint Eastwood

Die Boxerin und ihr Coach...

Ein zweites Mal nach "Erbarmen" konnte Clint Eastwood bei der Oscarverleihung 2005 einen rieisigen Triumph einfahren. Sein "Million Dollar Baby" war der Gewinner des Abends und wurde als bester Film ausgezeichnet. Hilary Swank gewann zum zweiten Mal (Erster Oscar für "Boys dont cry) in der Kategorie "Beste Schauspielerin", Morgan Freeman wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Auch der Regiepreis wurde Eastwood zuerkannt, darüberhinaus wurde das Boxerdrama in drei weiteren Kategorien (Hauptrolle Eastwood, adaptiertes Drehbuch Paul Haggis und bester Schnitt) nominiert. An der Kasse wurden 216 Millionen Dollar eingespielt.
Im Genre der Boxerfilme ist "Million Dollar Baby" inzwischen auf Augenhöhe mit "Rocky" oder "Raging Bull".
Das besondere an Eastwoods Film ist, dass die Geschichte eines weiblichen Boxtalents erzählt wird.
Magaret Fitzgerald (Hilary Swank) die von allen "Maggie" genannt wird, arbeitet als Kellnerin und kommt von der sozialen Unterschicht einer Kleinstadt in Missouri. Eines Tages taucht die 31jährige Frau in Frankie Dunns (Clint Eastwood) Boxschule auf und trainiert dort. Frankie Dunn hat einen guten Ruf, er baut seine Talente mit Ruhe, Bedacht und Vorsicht auf - manche Kollegen meinen sogar er wäre manchmal zu vorsichtig. So wird sein bester Mann im Ring Big Willie Little (Mike Colter) langsam ungeduldig, denn er fühlt sich bereit für den Meisterschaftskampf. Frankies bester Freund ist der ehemalige Boxer Eddie Dupris (Morgan Freeman), der als Fitnessassistent angestellt ist und Erzähler des Films ist.
Frankie trainiert nur Männer, deshalb ist es ihm gar nicht recht, dass Maggie im Studio trainiert. Die rackert sich aber unermüdlich jeden Tag im Fitnessstudio ab, selbst nachdem Frankie ihr sagte, dass sie zu alt ist, um eine Boxkarriere zu beginnen. Doch irgendwann gewöhnt er sich an die Frau und bald gehört sie zur Boxschule, genau wie der etwas durchgeknallte Danger Barch (Jay Baruchel), der von den besseren Boxern oft gehänselt wird. Als Big Willie beim erfolgreicheren Manager Mickey Mack unterschreibt, ist der Frust und die Enttäuschung bei Frankie groß. Durch die Beeinflussung von Eddie wird er aber immer mehr auf das Talent von Maggie aufmerksam und irgendwann entschließt er sich ihr Trainer zu sein...




Hört sich zweifelsohne nach einem konventionellen Sportfilm an über die Motive erfolgreich im Ring zu sein, obwohl man Schläge einzustecken hat. Doch Eastwood macht auf dem Höhepunkt des Films einen dramatischen Break. Nachdem Maggie viele Kämpfe gewinnen konnte und ein Publikumsliebling wurde, den die Fans "mo cuishle" nennen, wird sie von der ostdeutschen Billie "Blue Bear" Osterman (Lucia Rijker) so schwer verletzt, dass sie mit dem Genick auf die Kante des Boxschemels geschleudert wird. Fortan ist sie vom Hals abwärts unheilbar gelähmt und auf permanent künstliche Beatmung angewiesen. In der Folge wird ihr auch noch das linke Bein aufgrund eines Dekubitus amputiert. Sie wird ihrem Trainer bald einen Wunsch äussern, der ihm alles abverlangen wird. Damit hat der Macher Eastwood einen beklemmenden Film über Leben und Tod geschaffen, indem die Sterbehilfe zu einem Thema wird. Darüberhinaus ist "Million Dollar Baby" ein großartiger Schauspielerfilm, bei dem das Trio Swank, Eastwood und Freeman ihre Figuren so glaubhaft machen, dass die Grenzen von Realität und Film beinahe verschwinden. 




Bewertung: 9 von 10 Punkten. 
 

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