Freitag, 12. März 2021

Forrest Gump


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Robert Zemeckis

American Simplizissimus...

"Forrest Gump" von Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft, Falsches Spiel mit Roger Rabbit, Polarexpress, Contact) ist gleich nach Disneys "König der Löwen" der erfolgreichste Kinofilm des Jahres 1994. Insgesamt hat der Film bisher 677 Millionen Dollar eingespielt und wurde bei der Oscarverleihung 1995 auch gleich mit 13 Oscarnominierungen belohnt. In den Kategorien Ausstattung, Nebendarsteller Gary Sinise, Kamera Don Burgess, Make up, Musik Alan Silvestri, Ton und bester Toneffektschnitt blieb es bei der Nominierung. Aber in den Sparten Bester Film, Tom Hanks als bester Hauptdarsteller, Robert Zemeckis für die Regie, Eric Roth für das beste adaptierte Drehbuch sowie für den Schnitt und die besten Spezialeffekte wurde ein Sieg eingefahren. Mit 6 Oscars war "Forrest Gump" der große Gewinner des Abends - bei einer hervorragenden Konkurrenz wie "Pulp Fiction", "Die Verurteilten" oder "Vier Hochzeiten und ein Todesfall".
Der Film basiert auf dem Roman von Winston Groom, weicht aber in einigen Teilen stark von der Vorlage ab. Zemeckis hat den modernen Schelmenroman jedoch mit einem perfekten melancholischen Gespür realisiert und schickt seinen naiven Helden mit dem Intelligentquotienten von nur 75 durch die vergangenen Jahrzehnte amerikanischer Geschichte. Dabei verfügt Forrest Gump (Tom Hanks, der kleine Forrest wird von Michael Conner Humphreys gespielt) über ein sehr gutes Herz, über viel Liebe zu seinen Mitmenschen und über eine ausserordentliche Anpassungsfähigkeit. Und dies obwohl es das Schicksal mit dem kleinen Jungen zuerst gar nicht gut meint. Er wird als lernbehindert eingestuft und fortbewegen kann er sich nur mühsam mit Metallschienen an den Beinen. Doch seine Mom (Sally Field) glaubt an ihren Jungen und erzieht ihn mit dem nötigen Selbstvertrauen, was er in späteren Jahren immer gut nutzen kann. Dies hat mit der Einschulung angefangen, die durch das Betreiben der Mutter wahr wurde und setzt sich dann fort durch Jenny (Robin Wright, die junge Jenny spielt Hanna R. Hall), seine beste Freundin aus Kindheitstagen, die ihn anspornt schnell laufen zu lernen. Was ihm dann als Teenager dazu verhilft ein famoser Footballspieler zu werden, der ein Collegestipendium bekommt. So verlässt er sein Zimmer im Farmhaus in Greenbow in Alabama und zieht hinaus in die Welt. Er trifft sogar berühmte Persönlichkeiten wie John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson und Richard Nixon und taucht meistens da auf, wo US-Geschichte geschrieben wird. Er macht die Rassenunruhen mit und wird später nach Vietnam eingezogen. Dort lernt er seinen besten Freund Bubba (Mikelti Williamson) kennen, der die ganze Zeit davon träumt als Fischer ganz groß ins Shrimpgeschäft einzusteigen und Forrest eine Partnerschaft vorschlägt. Bei einem Angriff des Vietkong rettet Forrest mehreren Kameraden durch seine läuferischen Fähigkeiten das Leben, darunter auch seinem Vorgesetzten Lieutenant Dan (Gary Sinise), der aber lieber im Dschungel gestorben wäre als seine beiden Beine nach der Rettung zu verlieren. Er wird zum gefeierten Pingpong Spieler in der Armee und darf nach China reisen. Nach seiner Zeit bei der Armee wird er mehrfach Millionär, er erfindet ganz nebenbei das Joggen und die Smileys gehen auch auf sein Konto.
In all den Jahren trifft er auch immer wieder auf seine große Liebe Jenny, die aber ein unstetes Leben führt, sich während der 68er Bewegung immer mehr Drogen nimmt und häufig wechselnde Männerbekanntschaften hat. Irgendwann klappt es aber doch mit der Liebesnacht zwischen Jenny und Forrest. Am anderen Morgen flüchtet sie. Jahre vergehen - irgendwann trifft sie wieder auf Forrest und stellt ihm seinen kleinen Sohn (Haley Joel Osment) vor. Es folgt die Heirat, aber auch der Tod gehört zum Leben dazu - wie Forrest Mom sagte - und so muss Forrest seine Frau aufgrund ihrer Aidskrankheit zu Grabe tragen. Er bleibt alleine mit seinem Kind zurück - ein Junge, der von seinem Papa vieles geerbt hat, aber nicht die schwach ausgebildete Intelligenz...





Eine Feder wird zum Symbol des Films, sie ist am Anfang zu sehen. Dort sitzt Forrest an einer Bushaltestelle und spricht mit den Leuten, die neben ihm Platz nehmen und auf den Bus warten. Er erzählt seine Lebensgeschichte und eine leichte Feder fliegt in der Luft, die dann zu Boden fällt und vor Forrest verdreckten Turnschuhen landen. Auch am Ende des nachdenklichen und auch traurigen, dennoch sehr lebensbejahenden Films, taucht diese Feder wieder auf. Sie steht für die Leichtigkeit des Seins und auch dafür, dass der einzelne Mensch manchmal vom Wind des Lebens mitgerissen wird, ohne dass wir wissen warum. Tom Hanks spielte hier die Rolle seines Lebens und bekam wie im Jahr zuvor den Oscar als bester Hauptdarsteller.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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