Regie: Howard Hawks
Zwei Girls von Little Rock...
Bevor Howard Hawks 1953 den Welterfolg "Blondinen bevorzugt"
inszenierte, feierte das gleichnamige Musical von Anita Loos bereits
große Erfolge am Boradway. Die Autorin schrieb aus Protest wegen ihrem
eifersüchtigen Mann diese absichtlich triviale Geschcihte, überraschend
wurde das Buch ein Riesenerfolg. "Blondinen bevorzugt" wurde einer der
erfolgreichsten Filme von Marilyn Monroe, die kurz zuvor mit "Niagara"
auch einen Kritikererfolg verbuchen konnte. Auch für Howard Hawks war es
einer der erfolgreichsten Kinofilme. Die Gagen der beiden
Hauptdarstellerinnen konnten jedoch unterschiedlicher nicht sein.
Während sich Marilyn Monre mit einer Gage von 18.000 Dollar zufrieden
geben musste, erhielt Jane Russell das Zehnfache. Die Songs des Films
"Bye Bye Baby", "Girls from Little Rock" oder "When love goes wrong"
wurden Hits und Marilyns Auftritt "Diamonds are the girls best friend"
zählt sicherlich zu den einflussreichsten und unvergesslichsten
Filmszenen überhaupt - Madonna ließ sich von der Präsentation dieses
Songs für ihren Welthit "Material Girl" inspirieren. In Baz Luhrmans
"Moulin Rouge" wurde er ebenfalls kopiert und das American Film
Institute wählte den Song auf Platz 12 der bedeutendsten Filmsongs aller
Zeiten.
Für Rainer Werner Fassbinder zählte Hawks Musicalfilm zu den besten
10 Filmen aller Zeiten und auch Francois Truffaut war beeindruckt von
den Subtexten, die er in dieser Inszenierung fand.
Hawks selbst war zumindest vom Dreh weniger begeistert. Als man ihn
fragte, warum sich der Drehplan ständig verzögert, gab er 3 wunderbare
Ideen zum Besten: 1. Ersetzen sie Marilyn Monroe 2. Schreiben sie das
Drehbuch neu und 3. Machen sie es kürzer und nehmen sie anderen
Regisseur.
Es verwundert dann auch nicht, dass Choreograph Cole die ikonische
Musicalnummer "Diamond Are the Girls best Friend" inzenierte. Hawks
hatte keine Lust Musicalnummern zu drehen.
Die Handlung ist schnell erzählt. Lorelei Lee (Marilyn Monroe) und
Dorothy Shaw (Jane Russell) sind amerikanische Showgirls und beste
Freundinnen, obwohl die beiden sehr unterschiedlich sind. Nicht nur im
Aussehen - Lorelie ist eine Blondine, Dorothy ist ein Schönheit mit
schwarzem Haar - auch in Gefühlsdingen. Lorelei denkt mehr an den
finanziellen Reichtum eines Mannes und mag Männer, die ihre Leidenschaft
für Diamanten befriedigen können. Ihr Verlobter Gus Esmond Jr (Tommy
Noonan) wäre da ein idealer Partner, doch Gus ist von Beruf Sohn und auf
das Geld seines konservativen Vaters (Taylor Holmes) angewiesen, der
gegen eine Verbindung mit einer "Tänzerin" größte Einwände hat. Dorothy
bevorzugt Männer, die gut aussehen, Muskeln haben und sie kümmert sich
nicht darum, ob einer reich ist. Lorelei will Gus in Frankreich
heiraten, deshalb reisen die beiden Mädels mit einem Luxusschiff nach
Europa. An Bord ist auch die olympische Herrenmannschaft, von denen
Dorothy gleich begeistert ist. Sie lernt auch Ernie Malone (Elliot Reid)
kennen, der nicht verrät, dass er Privatdetektiv ist und den Auftrag
von Esmond Sen. hat Lorelei zu observieren. Die ist vor allem an dem
steinreichen betagten Sir Francis Beekman (Charles Coburn) interessiert,
den sie soweit bringt, dass er ihr heimlich das wertvolle Diadem seiner
Frau (Norma varden) schenkt....
Tatsächlich sind die Figuren, die Jane Russell und Marilyn Monroe
spielen, in die Popkultur eingegangen. Der Film spielte in den USA 5,3
Millionen Dollar ein und landete damit auf Platz 7 im Jahresranking der
erfolgreichsten Kinofilme. Geradezu bahnbrechend für seine Zeit ist die
Darstellung der unerschütterlichen Freundschaft beider Frauen, die sich
durchgehend loyal verhalten, keinerlei Eifersucht und Mißgunst kommt in
dieser Beziehung vor. Beide Frauen bleiben gemeinsam an der Spitze und
in Sachen Starkult sind beide Diven einfach sensationell. Das Drehbuch
selbst ist nicht sonderlich ausgefeilt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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