Sonntag, 19. Februar 2023

Blondinen bevorzugt


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Howard Hawks

Zwei Girls von Little Rock...

Bevor Howard Hawks 1953 den Welterfolg "Blondinen bevorzugt" inszenierte, feierte das gleichnamige Musical von Anita Loos bereits große Erfolge am Boradway. Die Autorin schrieb aus Protest wegen ihrem eifersüchtigen Mann diese absichtlich triviale Geschcihte, überraschend wurde das Buch ein Riesenerfolg. "Blondinen bevorzugt" wurde einer der erfolgreichsten Filme von Marilyn Monroe, die kurz zuvor mit "Niagara" auch einen Kritikererfolg verbuchen konnte. Auch für Howard Hawks war es einer der erfolgreichsten Kinofilme. Die Gagen der beiden Hauptdarstellerinnen konnten jedoch unterschiedlicher nicht sein. Während sich Marilyn Monre mit einer Gage von 18.000 Dollar zufrieden geben musste, erhielt Jane Russell das Zehnfache. Die Songs des Films "Bye Bye Baby", "Girls from Little Rock" oder "When love goes wrong" wurden Hits und Marilyns Auftritt "Diamonds are the girls best friend" zählt sicherlich zu den einflussreichsten und unvergesslichsten Filmszenen überhaupt - Madonna ließ sich von der Präsentation dieses Songs für ihren Welthit "Material Girl" inspirieren. In Baz Luhrmans "Moulin Rouge" wurde er ebenfalls kopiert und das American Film Institute wählte den Song auf Platz 12 der bedeutendsten Filmsongs aller Zeiten.
Für Rainer Werner Fassbinder zählte Hawks Musicalfilm zu den besten 10 Filmen aller Zeiten und auch Francois Truffaut war beeindruckt von den Subtexten, die er in dieser Inszenierung fand.
Hawks selbst war zumindest vom Dreh weniger begeistert. Als man ihn fragte, warum sich der Drehplan ständig verzögert, gab er 3 wunderbare Ideen zum Besten: 1. Ersetzen sie Marilyn Monroe 2. Schreiben sie das Drehbuch neu und 3. Machen sie es kürzer und nehmen sie anderen Regisseur.
Es verwundert dann auch nicht, dass Choreograph Cole die ikonische Musicalnummer "Diamond Are the Girls best Friend" inzenierte. Hawks hatte keine Lust Musicalnummern zu drehen.
Die Handlung ist schnell erzählt. Lorelei Lee (Marilyn Monroe) und Dorothy Shaw (Jane Russell) sind amerikanische Showgirls und beste Freundinnen, obwohl die beiden sehr unterschiedlich sind. Nicht nur im Aussehen - Lorelie ist eine Blondine, Dorothy ist ein Schönheit mit schwarzem Haar - auch in Gefühlsdingen. Lorelei denkt mehr an den finanziellen Reichtum eines Mannes und mag Männer, die ihre Leidenschaft für Diamanten befriedigen können. Ihr Verlobter Gus Esmond Jr (Tommy Noonan) wäre da ein idealer Partner, doch Gus ist von Beruf Sohn und auf das Geld seines konservativen Vaters (Taylor Holmes) angewiesen, der gegen eine Verbindung mit einer "Tänzerin" größte Einwände hat. Dorothy bevorzugt Männer, die gut aussehen, Muskeln haben und sie kümmert sich nicht darum, ob einer reich ist. Lorelei will Gus in Frankreich heiraten, deshalb reisen die beiden Mädels mit einem Luxusschiff nach Europa. An Bord ist auch die olympische Herrenmannschaft, von denen Dorothy gleich begeistert ist. Sie lernt auch Ernie Malone (Elliot Reid) kennen, der nicht verrät, dass er Privatdetektiv ist und den Auftrag von Esmond Sen. hat Lorelei zu observieren. Die ist vor allem an dem steinreichen betagten Sir Francis Beekman (Charles Coburn) interessiert, den sie soweit bringt, dass er ihr heimlich das wertvolle Diadem seiner Frau (Norma varden) schenkt....





Tatsächlich sind die Figuren, die Jane Russell und Marilyn Monroe spielen, in die Popkultur  eingegangen. Der Film spielte in den USA 5,3 Millionen Dollar ein und landete damit auf Platz 7 im Jahresranking der erfolgreichsten Kinofilme. Geradezu bahnbrechend für seine Zeit ist die Darstellung der unerschütterlichen Freundschaft beider Frauen, die sich durchgehend loyal verhalten, keinerlei Eifersucht und Mißgunst kommt in dieser Beziehung vor. Beide Frauen bleiben gemeinsam an der Spitze und in Sachen Starkult sind beide Diven einfach sensationell. Das Drehbuch selbst ist nicht sonderlich ausgefeilt.







Bewertung: 8 von 10 Punkten

 

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