Sonntag, 6. August 2023

The Hidden Blade


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Yoji Yamada

Der befohlene Schwertkampf...

"The Hidden Blade" ist ein leider viel zu unbekannter Samuraifilm von Yoji Yamada aus dem Jahr 2004. Yamada begann als Drehbuchautor und Regieassistentbei der bekannten japanischen Filmgesellschaft Shöchiku. 1961 drehte er seinen ersten Spielfilm als Regisseur und wurde in der Heimat aufgrund der Comedy Reihe "Otoko wa tsurai yo" bekannt - die Filmreihe hatte stets den gleichen Hauptcharakter "Toran-san" und gehört immer noch zu den erfolgreichsten Kinofilmreihen Japans. Internationale Beachtung fanden seine zwischen 2002 und 2006 gedrehten drei Samurai Filme "Samurai in der Dämmerung", "Das verborgene Schwert" und "Love and Honor". Alle drei Filme nahmen am Wettbewerb der Berlinale teil, 2010 wurde er dort mit der "Berlinale Kamera" ausgezeichnet und alle drei Filme erhielten zahlreiche Preise. Mit "Samurai in der Dämmerung" wurde er sogar in der Kategorie "Bester fremdländischer Film" für einen Oscar nomniert.
Dennoch ist Yoji Yamada auf bei Filmfans weitestgehend unbekannt. Die drei Filme beleuchten die Zeit, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vieles im Land veränderte. Es war der Beginn der poliitschen Öffnung zum Westen, was nicht nur Wirtschafts- und Militärstrategien massgeblich beeinflusste. In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens war für die Menschen eine Neuorientierung nötig, was insgesamt immer wieder zu Spannungen führte. Das festgefahrene Ständesystem und damit auch die feudale Oberschicht mussten immer mehr um den Verlust ihrer Rechte fürchten, auch die große traditionelle Ära der Samurai neigte sich dem Ende entgegen.
Der Film wurde von Yamada zusammen mit Yoshitaka Asama geschrieben und basiert, wie sein Vorgänger The Twilight Samurai (2002), auf einer Kurzgeschichte von Shūhei Fujisawa. Der Soundtrack ist eine Originalkomposition von Isao Tomita.
Zwei Samurai, Munezo Katagiri (Masatoshi Nagase) und Samon Shimada (Hidetaka Yoshioka), verabschieden sich von ihrem Freund Yaichiro Hazama (Yukiyoshi Ozawa), der in Edo (dem heutigen Tokio) unter dem Shogunat dieser Region dienen soll. Obwohl der Posten erstrebenswert ist, äußert Katagiri seine Bedenken, dass ein Mann mit Yaichiros Charakter in Schwierigkeiten geraten könnte. Seine Zweifel werden bestätigt, als der verheiratete Yaichiro die Absicht äußert, sich in Edo den Sinnesfreuden hinzugeben, während er dort stationiert ist.
Während des Abendessens erinnert Katagiris Mutter Samon an die finanziellen Nöte, die die Familie seit dem Tod ihres Mannes (der rituellen Selbstmord beging, nachdem finanzielle Unregelmäßigkeiten bei einem Bauprojekt aufgedeckt worden waren und er unschuldig die Verantwortung dafür übernahm) erlitten hat. Sie wünscht sich eine Verbindung zwischen Samon und Shino (Tomoko Tabata), Katagiris Schwester. Ebenfalls anwesend ist Kie (Takako Matsu), die Haushälterin von Katagiri, die des Lesens und Schreibens mächtig ist und in Umgangsformen geschult wurde. Munezo Katagiri mag Kie sehr, aber er will sich noch nicht binden und so kommt es, dass die Frau seines Herzens einen Mann aus der Kaufmannsschicht heiratet und den Haushalt der Katagiris verlässt. Drei Jahre vergehen: Katagiri trifft Kie zufällig im Ort und ist erschrocken, weil sie sehr krank und mitgenommen aussieht. Sie gibt aber an, dass alles in Ordnung ist. Einige Zeit später erfährt er, dass Kie tatsächlich krank ist, weil sie vom Ehemann und der dominanten Schwiegermutter wie eine Sklavin missbraucht wurde. Er greift beherzt ein und befreit sie aus ihrer "Gefangenschaft" ihrer neuen Familie. Er erzwingt die Scheidung, was ihm aber aufgrund seiner Stellung als Samurai eine gewisse Ächtung einbringt, denn er hat gegen den Kodex verstoßen. Ausserdem scheint eine Heirat mit Kie aufgrund des Standesunterschieds unmöglich.
Zur selben Zeit erfährt Munezo Katagiri, dass sein früherer Gefährte Hazama, der einst auszog Karriere zu machen, als vermeintlicher Verschwörer in der Hauptstadt verhaftet wurde. Seppuku wurde ihm verwehrt, er soll auf Befehl des zwielichtigen Lehnsherrn Hori (Ken Ogata) als Sträfling in seine Heimat zurückgebracht werden. Mit einer List gelingt Hazama die Flucht. Munezo Katagiri erhält von Hori den Befehl den Entflohnenen zu stellen und im Schwertkampf zu besiegen...





Am Ende der Ereignisse und im Anschluß an den Schwertkampf steht ein Racheakt mit einem Beimesser des Schwerts. "The Hidden Blade" ist ein großartiges Meisterwerk, dass es zu entdecken gilt. Der Film legt dabei den Fokus nicht auf den Heldenmut der Samurai, sondern gibt realistisch Einblicke in deren Leben in dieser Zeit des Umbruchts, dazu gehören schwere Schicksalsschläge, berufliche Stagnation und vor allem große Armut.







Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

 

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