Regie: Chen Kaige
Der Herrscher der sieben Reiche..
Im Jahr 1999 kam mit Chen Kaiges "Der Kaiser und sein Attentäter"
der bis dato teuerste chinesische Film in die Kinos. Es war Kaiges
Nachfolgefilm der beiden vorherigen Erfolge "Lebewohl meine Konkubine"
und "Verführerischer Mond" und bis heute sein ambitioniertestes Werk.
Sein Fillm erzählt die Geschichte und den Werdegang des ersten Kaisers von China - König Ying Zheng von Qin, gespielt von Li Xuejian.
Im Jahr 247 v. Christus kam der 13jährige Zheng auf den Thron
des Qin Königs. Mit 22 erlangte er bereits die volle Regierungsmacht
und begann seinen Eroberungskrieg.
Sein Ziel war es die 7 zerstrittenen Reiche Chu, Han, Quin,
Qi, Wei, Yan und Zhao zu einen. Im Jahr 230 vor Christus ist das spätere
China in diese sieben Königreiche gespalten, zwischen den
Herrschaftsgebieten wütet seit Jahren ein erbitterter und grausame Krieg
um die Vorherrschaft, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken
belässt. Zheng ist Herrscher von Quin und hat inzwischen beinahe die
alleinige Macht - seinen getreuen Kanzler Lü Buwei (Chen Kaige) hat er
so gut wie entmachtet. Auch die Königinmutter (Gu Yongfei) und ihr
getreuer Berater Lao Ai (Wang Zhiwen) sind nicht massgeblich in die
Macht eingebunden. Dabei pflegen die beiden eine verbotene Liebe, aus
der bereits zwei Söhne hervorgingen. Alles ohne das Wissen des Königs,
der sich vor allem als Idealist und Friedensstifter versteht, denn er
möchte das riesige Land vereinen mit dem Ziel dauerhaft Frieden zu
schaffen und das gesamte Reich zu riesiger Macht verhelfen. Diese Idee
gefällt seiner Jugendliebe und Konkubine Lady Zhao (Gong Li) und sie
macht sich zur Verbündeten des Königs. Sie hat eine List ersonnen, wie
der König von Qin noch mehr Ansehen erlangen kann. Man müsse nur einen
Attentäter beauftragen, der natürlich scheitern soll. Dadurch, dass der
König dieses Attentat überlebt, kann er in den Augen der Bevölkerung zum
überlebensgroßen Herrscher werden. Sie reist aufgrund dieser Mission
ins Reich Yan zum dortigen Kronprinzen (Zhou Sun). Gemeinsam mit ihm
schmiedet sie dann das Komplott einen Attentäter zu finden. Der beste
Auftragsmörder ist Jing Ke (Zhang Fengyi), der allerdings durch die
Begegnung mit einem blinden Mädchen (Zhou Xun), dessen ganze Familie er
kaltblütig abschlachtete, dem Töten abgeschworen hat. Der Kaiser selbst
zieht mit einer Schreckensarmee durchs Land und beginnt ein Terrorregime
gegen jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Von seinen Idealen bleibt
nichts mehr übrig. Als auch noch sämtliche kInder einer Stadt von seiner
Armee ermordet werden, schlägt sich Lady Zaho auf die Gegenseite...
Der Film deckt einen Großteil des Werdegangs des ersten Kaisers von
China ab, erinnert an seine frühen Erfahrungen. Er wird zuerst als
positiver Visionär dargestellt, der versucht, der Welt Frieden oder
Einheit zu verschaffen. Die Erfahrungen, die er durch Verrat und
Verluste macht, verwandeln ihn jedoch langsam in einen wahnsinnigen
Tyrannen.
Kaige Monumentalfilm besticht durch die Liebe zum Detail - der Film
ist ein opulentes Epos, bei dem eine alte Kultur wieder lebendig wird
und aufersteht. In China wurde dem Film von offizieller Seite
Geschichtsverfälschung vorgeworfen. Der Regisseur kümmert sich
tatsächlich wenig um die historische Authentizität, vielmehr
konzentriert er sich auf die Charaktere seiner Figuren.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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