Montag, 28. Mai 2018

Near Dark







































Regie: Kathryn Bigelow

Liebe auf den ersten Biß...

Kathryn Bigelow, Exfrau von James "Titanic" Cameron, ist eine der wenigen weiblichen Actionregisseure, sie orientiert sich stark an den Arbeiten eines Walter Hill. Die Filme von Bigelow wie "Strange Days", "Blue Steel" oder "Gefährliche Brandung" zeichnen sich daher meistens durch eine sehr gute Kameraführung und eine oft gewählte subjektive kameraperspektive aus.
1987 drehte sie den etwas anderen Vampirstreifen "Near Dark", der bis heute immer wieder als Geheimtipp gehandelt wird, aber letztendlich nie die ganz grosse Publikumsresonanz erfahren hat.
Immerhin wurde John Carpenter einige Jahre später inspiriert, die Idee mit Vampiren im Westen dankbar weiterzuführen.
Dabei ist der nun schon mehr als 20 Jahre alte Film immer noch sehr frisch und erinnert doch sehr stark aufgrund seiner kargen und staubigen Locations einigen Coen-Filmen, auch ein gewisser Alternativ Jarmush-Touch ist gegeben.
Die Geschichte spielt irgendwo in einem Kaff mit viel Wüste in Oklahoma. Der junge Cowboy Caleb (Addrian Pasdar) lebt mit seinem Vater und seiner kleinen Schwester auf einer etwas ausserhalb gelegenen Farm. Ist nicht viel los in diesem Kaff. Man trifft sich Abends oder am Wochenende in einem etwas grösseren, benachbarten Kaff, weil es dort immerhin eine Kneipe gibt.
Hier lernt er die hübsche und etwas hilflos wirkende Mae (Jenny Wright) kennen und unternimmt mit ihr im Wagen eine nächtliche Spritztour, zeigt ihr Pferde auf einer Ranch. Gegen Morgengrauen erfasst Mae eine immer stärkere Panik, sie will so schnell wie möglich nach Hause.
Der verliebte Caleb ringt ihr noch einen Kuss ab, Mae rennt weg und Caleb merkt, dass sie ihn in den Hals gebissen hat.
Der Wagen springt nicht mehr an, also zu Fuss nach Hause, er wird immer schwächer und erreicht mit Mühe und Not die Farm, wird dann aber plötzlich von den Insassen eines heranrasenden Wohnmobils entführt. Es ist eine bunt zusammengewürfelte, recht brutale Familie Vampir, denen auch Mae angehört und die im Wilden Westen Blutopfer brauchen...




"Near Dark" enthält einige recht brutale Sequenzen, vor allem die szene in einer Billiardkneipe ist recht blutig.
Darüberhinaus gelang es Kathryn Bigelow aber auch eine sehr glaubwürdige Liebesgeschichte zu erzählen, der das Thema Abhängigkeit thematisiert.
Der Film wirkt herrlich staubtrocken und lakonisch, er ist nicht zuletzt auch ein Roadmovie, in der Optik des Neo-Westerns. Die verschiedenen Subgenres greifen perfekt ineinander und ergeben einen äußerst spannenden, düsteren und über weite Strecken innovativen Vampirstreifen.
U.a. sind Lance Henriksen und der damals noch unbekannte Bill Paxton als Blutsauger zu sehen.
Ein bisschen störend vielleicht das etwas unglaubwürdige Happy End und die Bluttransfusion inmitten der Story.
Aber die positiven Eigenschaften des Films überwiegen bei weitem....
Der Film wird auch in einer FSK 16 Fassung angeboten, die allerdings gekürzt ist.



Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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