Regie: Akira Kurosawa
Undurchsichtiger Schwertkämpfer...
Er
sieht schon klasse und cool aus...Toshiro Mifune als Kuwabataka Sanjuo
in Akira Kurosawas richtungsweisendem Samuraifilm "Yojimbo" aus dem Jahr
1961.
Die Story könnte einem Western entstammen. Ein
Fremder kommt in eine Stadt, in der zwei Clans um die Herrschaft kämpfen
und deshalb Killer engagieren, um den Sieg davonzutragen. Es gibt
täglich Tote in der Stadt. Dieser Fremde agiert verschlagen und spielt
gekonnt die beiden Gegner gegeneinander aus.
Tatsächlich
sieht es bis fast zuletzt so aus als wäre der fremde Samurai eine
moralisch zwiespältige Gestalt, die nur auf ihren eigenen Vorteil
bedacht ist. In diesem Kontext weist der Film auch schon den späteren
Italowestern und dessen Antihelden hin. Kein Wunder, denn Kurosawas Film
hat dieses Genre maßgeblich beeinflusst und inspiriert. Er scheut auch
nicht fiese Grausamkeiten zu platzieren, so sieht der Samurai beim
Eintreffen in der Stadt einen Hund, der sich mit einer abgetrennten
Menschenhand im Maul davonschleicht.
Dabei sollte ein
Ronin doch edel, hilfreich und gut sein. Doch Gonji (Eijiro Tono), der
Besitzer der kleinen Taverne, hat im Lauf der Handlung immer wieder
Grund genug an der Gesinnung des exzellenten Schwertkämpfers zu
zweifeln. Denn der geheimnisvolle Fremde ist nicht nur zynisch, sondern
sofort nach der Ankunft auch extrem gewaltbereit. Sein erster Einsatz
fordert ein paar Tote und beschert dem gierigen Bestatter (Atushi
Watanabe) goldene Zeiten. Denn Särge sind gefragt wie nie.
Die
Geschichte spielt um 1860 während der letzten Jahre des Tokugawa
Shogunats. Der Zuschauer sieht wie der Ronin durch eine desolate
japanische Landschaft wandert. Er hält bei einem Bauernhof an, dort
gibts gerade Streit, weil der Sohn (Yosuke
Natsuki) es satt hat seine Zukunft weiterhin als armer Bauer zu leben.
Er will in diese Stadt, wo zur Zeit das Gesetz des Stärkeren gilt und
sich einer der beiden Parteien anschließen.
Wenig
später ist auch der Ronin in dieser Stadt, wo sich die Clans von
Ushitora (Kyu Sazanka) und Seibei (Seizaburo Kawazu) bekämpfen. Er nimmt
mit beiden Parteien Kontakt auf und merkt sehr schnell, dass bei Seibei
dessen verschlagene, hinterhältige Frau Orin (Isuzu Jamada) die Hosen
anhat und treibende Kraft im Kampf zu sein scheint. Ushitora hat mit
seinen beiden Brüdern Unosuke (Tatsuya Nakadai), einen Revolverhelden
und Inokichi (Daisuke Kato) zwei ganz üble Kerle, die für Angst und
Schrecken sorgen. In seinen Reihen kämpft sogar ein Oger (Namigoro
Rashomon), der schon optisch seine Gegner in die Flucht schlägt.
Durch
seinen ersten Auftritt verschafft sich der Ronin nicht nur Respekt bei
beiden Streitparteien - er wird auch von beiden umworben als
Leibwächter. So hat der Ronin den Vorteil beide Gegner kennenzulernen
und deren Schwächen zu erkennen. Durch eine gegenseitige Geiselnahme
wird auch das Schicksal der jungen Nui (Yoko Tsukasa) offenbar, die von
ihrem Mann und ihren kleinen Jungen getrennt wurde und nun bei einem
Anderen Liebesdienste verrichten muss. Erst durch die Befreiung der Frau
erkennt Gonji den guten Kern seines Ronin, der bei ihm zu Gast ist. Zum
ersten Mal hat er auch ein Lächeln auf den Lippen. Doch in dem Moment
fliegt das doppelte Spiel unseres Helden auf...
Akira Kurosawas größte Meisterwerke im Samurai-Genre sind zweifelsohne die Klassiker "Rashomon", "Sieben Samurai" und "Ran". Für mich sind aber "Die verborgene Festung" und eben "Yojimbo" fast ebenbürtig. "Die verborgene Festung" diente ja wie jeder weiß George Lucas als Vorlage für seinen ersten Star Wars Film und "Yojimbo" ist trotz der fehlenden Tiefe ein irre cooles Actionvergnügen. In einigen Passagen erkennt man fast schon eine parodistische Tendenz. Wer das Bild dieses Samurai, der plötzlich auf der leeren Straße auftaucht und in Richtung seiner Gegner sieht, wird es auch nicht so schnell wieder vergessen. Es ist einfach ein magisches Kinobild. Sergio Leone drehte einige Jahre später seinen hochgelobten Italowestern "Für eine Handvoll Dollar". Die Rolle des coolen Toshiro Mifune bekam mit Clint Eastwood ein ebenso einprägsames neues Gesicht. Auch Leones Remake wurde ein Riesenerfolg.
Akira Kurosawas größte Meisterwerke im Samurai-Genre sind zweifelsohne die Klassiker "Rashomon", "Sieben Samurai" und "Ran". Für mich sind aber "Die verborgene Festung" und eben "Yojimbo" fast ebenbürtig. "Die verborgene Festung" diente ja wie jeder weiß George Lucas als Vorlage für seinen ersten Star Wars Film und "Yojimbo" ist trotz der fehlenden Tiefe ein irre cooles Actionvergnügen. In einigen Passagen erkennt man fast schon eine parodistische Tendenz. Wer das Bild dieses Samurai, der plötzlich auf der leeren Straße auftaucht und in Richtung seiner Gegner sieht, wird es auch nicht so schnell wieder vergessen. Es ist einfach ein magisches Kinobild. Sergio Leone drehte einige Jahre später seinen hochgelobten Italowestern "Für eine Handvoll Dollar". Die Rolle des coolen Toshiro Mifune bekam mit Clint Eastwood ein ebenso einprägsames neues Gesicht. Auch Leones Remake wurde ein Riesenerfolg.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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