Regie: Takashi Miike
Der Höllensturm bricht los...
2010 inszenierte Takashi Miike den Samuraifilm "13 Assassins" - somit eine Neuverfilmung des gleichnamigen Klassikers von Eiichi Kudo aus dem Jahr 1963. Miikes Remake ist dem Original ebenbürtig.
Als Edo-Zeit wird der Abschnitt der japanischen Geschichte von 1603 bis
1868 bezeichnet, in dem die Tokugawa-Shogune herrschten, benannt nach
dem damaligen Namen der Hauptstadt, Edo (heute Tokio). Er beinhaltet die
längste ununterbrochene Friedensperiode eines Landes in der Neuzeit
weltweit.
Um ca. 1840 ist auch die Zeit angebrochen, in der langsam aber sicher die Macht der Samurai schwindet.
Der ehrenvolle Samurai Shinzaemon (Koji Yakusho) wird zu dieser Zeit mit
einer schwierigen, geheimen Aufgabe betraut. Der Halbbruder des
regierenden Shoguns, Fürst Naritsugu (Inagaki Goro), ist ein grausamer
und sadistischer Schlächter, der das Volk sowie seine Gefolgsleute nach
Willkür quält und tötet.
Selbt der Ältestenrat des Shogun sieht keinen anderen Ausweg mehr, als dieses Attentat zu befehlen.
Shinzaemon ist von den Greueltaten seines Herrschers derart angewidert,
dass er sich an seinen Eid, diesem ewige Treue und Gefolgschaft zu
schwören, nicht mehr gebunden fühlt und stattdessen dem Herrscher ein
Ende setzen will.
Doch das Ansinnen bleibt nicht lange geheim, immerhin hat sich Naritsugu
noch mehr Feinde gemacht und er weiss, dass man ihm nach dem Leben
trachtet.
Auf seiner Seite kämpft ebenfalls ein ehrenvoller Samurai, der loyale und erfahrene Hanbei (Masachika Ichimura) beschützt.
Dieser ist zwar über die Tyrannei seines Herren auch nicht erfreut, aber
er hat nun mal diesen Eid der bedingungslosen Treue geschworen und
fühlt sich bis in den Tod an diesen gebunden.
Bald kann sich Shinzaemon 11 weitere Samurai um sich scharen, die für diese Mission ihr Leben lassen wollen.
Es sind dies Kuranaga Sabeita (Hiroki Matsukaja), sein Stellvertreter in dieser Mission.
Ebenfalls dabei Shimada Shinrokuro (Takayuki Yamada), Shinzaemons Neffe - ein Frauenheld und Spieler.
Da wären Ishiduka Rihei (Kazuki Nimioka), der Ronin Hirayama Kurjuro
(Tsuyoshi Ihara), Mitsuhasahi Gunjuro (Ikki Sawamura), Otake Mosuke
(Seji Rokkaku), Hioki Yasokichi (Sosuke Takaoka), Higuchi Gennai (Yuma
Ishigaki), Horri Yahachi (Koen Kondo), Sahara Heizo (Arata Furuta), der
noch sehr junge Ogura Shoujiro (Masataka Kubota).
Den 13ten Mann finden sie im Wald, es ist wohl ein Verwandter von
Kurosawas Kikuchiyo aus "Sieben Samurai"...dieser Kiga Koyata (Yusuke
Iseya) behauptet von Samurais abzustammen, sehr zur Belustigung der
Anderen, die ihn zuerst nicht ernstnehmen, aber immerhin kann der
schräge Vogel die Männer aus dem Wald führen in das Dorf, wo der Sturm
auf den Typrannen stattfinden soll.
Doch statt der erwartenden 70 Mann starken Leibgarde sind es dreimal
mehr kampferprobte Krieger, die der Fürst zum Schutz bei sich hat...
In dem Moment als ich als Jugendlicher zum ersten Mal Akira Kuroswawas
"Die verborgene Festung" gesehen habe, wurde ich sofort Fan dieser
archaischen Samuraifilme.
Vor allem von Kurosawas "Sieben Samurai" ist der ein Jahrzehnt später
entstandene "13 Assassins" von Eichi Kudo, von dem Japans interessanter
Vielfilmer und Genrespezialist Takashi Miike ein furioses Remake gemacht
hat.
Der Film ist richtig wuchtig und somit auch Kino in Reinform. Große
Männer, große Schlachten, große Ziele und vor allem ein überlebensgroßer
Kampfessturm, der so gut inszeniert ist, dass man phasenweise mit
offenem Mund vor der Glotze oder Leinwand sitzt.
Als die Männer im Dorf ankommen, ist bereits die Hälfte des Films
erreicht, und Miike wird eine monumentale Schlacht entfesseln, die immer
blutiger und hoffnungsloser wird...hier wird am dem Schlachtfeld für
eine übergeordnete Sache gestorben, aus dem Leibern fliesst das Blut.
Grandios auch der Schlußakkord, der den Film mit diesen Szenen dann endgültig zum Meisterwerk macht.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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