Mittwoch, 10. November 2021

Dune


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Denis Villeneuve

Im Jahr 10191....

Denis Villeneuve mit seiner Variante zu Frank Herberts ausuferndem Science Fiction Roman "Dune - der Wüstenplanet" wirkt geschlossener und viel opulenter wie die kultige David Verfilmung aus den 80er Jahren. Lynch landete mit seinem Film damals einen kommerziellen Flop, denn die Kosten betrugen ca. 40 Millionen Dollar. Das Einspielergebnis in den USA lag mit ca. 35 Millionen Dollar darunter. Zum Glück lief der Film damals auch weltweit ganz erfolgreich in den Kinos, so dass sich der Verlust in Grenzen hielt. Aber von einem echten Hit sprach niemand. Bei der Kritik wurde er auch eher zwiespältig aufgenommen, obwohl Sting als kämpfender Feyd -Rautha dem Publikum kollektiv in Erinnerung blieb. Für mich ist Lynchs Verfilmung alles andere als ein Flop, vielleicht ist er etwas zu bizarr konzipiert, aber er hat seine großartigen Momente und lebt auch von einer Vielzahl gut aufgelegter Darsteller wie Brad Dourif als Piter de Vries, Sian Phillips als Reverend Mother Gaius Helen Mohiam, Jose Ferrer als verschlagener Imperator oder Kenneth McMillian als Baron Harkonnen.
Dennis Villeneuve ist aber der richtige Mann für eine solch ambitionierte Neuverfilmung des Stoffes. Sein "Dune" ist zweiteilig gedacht und Teil 1 ist mit 156 Minuten Laufzeit schon um ca. 20 Minuten länger als Lynchs Film aus dem Jahr 1984. Und Villeneuves "Dune" hat großartige Bilder, er legte sehr viel Wert auf eine erlesene Optik. Der Wüstenplanet sieht wirklich wie ein Wüste aus, man fühlt sich sogar an Leans Monumentalepos "Lawrence von Arabien" erinnert. Der australische Kameramann Greig Fraser (Let me in, Zero Dark Thirty, Lion, Vice, Foxcatcher und auch Composer Hans Zimmer sind für mich sichere Oscaranwärter.
Damals spielte Kyle McLachlan die Hauptrolle als Paul Adreides. Er hat seine Sache gut gemacht, aber im Vergleich mit Thimotee Chalamet hat er eindeutig das Nachsehen. Chalamet ist ein vorzüglicher weil charismatischer Darsteller, obwohl die Rolle des "Coming Man" noch nicht mal seine beste in diesem Jahr ist. Noch überzeugender ist er in David Michods Netflix Film "The King".
Zur Story selbst: Das elfte Jahrtausend ist angebrochen, man schreibt das Jahr 10191. Inzwischen haben die Menschen den Weltraum erobert und ihn besiedelt. Es herrscht ein Imperator und verfeindete Adelshäuser streiten um die Macht.
Da dem Herrscher diese Häuser zu mächtig werden und er darin eine große Gefahr für seine Macht sieht, versucht er durch einen raffinierten Schachzug einen verheerenden Krieg zwischen den Häusern Harkonnen und Atreides anzuzetteln. In den letzten 80 Jahren waren die Harkonnen, deren Heimaplanet Giedi Primus heißt, für die Gewinnung des "Spice" auf dem Wüstenplanet Arakis zuständig. Nun lässt Shadam IV sie abziehen und überträgt alle Vollmachten dem Haus Adreides vom Planeten Caladan. Zerzog Leto Atreides (Oscar Isaak) ist sich dieser Tatsache bewusst, nimmt die Herausforderung jedoch an. Denn nur das Spice ermöglicht die interstellare Raumfahrt mit Überlichtgeschwindigkeit und man schreibt dem Spice sogar eine alterungshemmende Wirkung zu.
Herzog Letas Konkubine Lady Jessica (Rebecca Fergusan) hat ihm einen Sohn namens Paul (Chalamet) geboren, der inzwischen zum jungen Mann herangereift ist. Lady Jessica ist nicht nur seine Mutter, sondern sie gehört dem Orden der Bene Gesserit Hexen an. Seiteiniger Zeit plagen Paul visionäre Träume, die sich auf den Wüstenplanet Arakis beziehen. Von diesen Träumen erfährt die persönliche Beraterin des Imperators, die ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam (Charlotte Rampling), die daraufhin nach Arakis reist und Paul einer Schmerzprobe unterzieht. Diese unmenschliche Tortur besteht der Junge und so erfährt Paul von seiner Mutter, dass er ein Produkt eines seit Jahrtausenden laufenden, geheimen Eugnikprogramms ist mit dem Ziel einen Übermenschen zu schaffen. Dann geht es auf nach Arakis, wo die Herrscherfamilie die Gewinnung des Spices mit eigenen Augen sieht. Diese Arbeit ist gefährlich, denn in der endlosen Wüsten lauern Sandwürmer. Und die Bewohner von Arakis, die Fremen, sind den neuen Herrschern zuerst misstrauisch gesinnt. Doch die Vorsehung über Paul hat sich auch bis hierher herumgesprochen. Dann überfallen die Harkonnen den Planeten. Der Putsch hat begonnen...
 





Villeneuve hat die erhabene Größe der Vorlage erkannt und inszenierte seinen Film als opulente Weltraumsaga, die genug Anspruch bietet, um das Publikum zu überzeugen. Es ist natürlich alles in Allem eine sehr düstere Zukunfsvision, die wenig zu tun hat mit den zukünftigen Superhelden von Marvel oder den Sternenkriegern der Star Wars Saga. In weiteren wichtigen Rollen sind Josh Brolin als Gurney, Stellan Skarsgaard als Harkonnen, Jason Momoa als Duncan Idaho, Zendaya als Chani, Dave Bautista als Glossu Raban und Javier Bardem als Stilgar zu sehen. Freue mich schon auf Teil 2.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

 

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