Regie: Lee Isaac Chung
Eine neue Heimat...
"Minari" nennen die Koreaner die Wasserkresse oder Wasserfenchel.
In der koreanischen Küche kommt Minari in Eintopfgerichte wie scharfe
Fischsuppen oder wird als Gemüse zubereitet. Dieses Gemüse spielt auch
im gleichnamigen Film von Lee Isaac Chung eine nicht unbedeutende Rolle,
denn die Geschichte, die er erzählt, handelt von koreanischen
Einwanderern in die USA, die versuchen mit Gemüseanbau ihre neue
Existenz aufzubauen. Der Regisseur wurde in Denver, Colorado geboren und
wuchs in Licoln auf, einer kleineren Stadt in den Ozark Mountains in
Arkansas. Auch seine Familie besaß eine Farm.
Der Film enthält daher auch einige autobiographische Züge, so sind
die Erlebnisse des kleinen Jungen David Li auch eigene
Kindheitserinnerungen. Die Geschichte spielt in den 80er Jahren. Jacob
Yi (Steven Yeun) und seine Frau Monica (Han Ye-ri) ziehen von einer
Großstadt in Kalifornien in das ländliche Arkansas. Dort will Jacob sich
eine eigene Existenz mit koreanischem Gemüse aufbauen, denn sehr viele
Koreaner sind inzwischen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
ausgewandert und was liegt näher als diesen potentiellen Kunden das
geliebte Gemüse der Heimat anzubieten. Zur Familie gehört Tochter Anne
(Noel Kate Cho) und der kleine David (Alan Kim), bei dem eine
Herzkrankheit festgestellt wurde. Monica ist viel weniger begeistert als
ihr Mann, ihr gefällt auch das Mobilheim nicht, in dem die Familie
fortan leben muss. Da aller Anfang schwer ist, arbeiten die Eheleute in
einer Hühnerfabrik, wo sie die Küken in "männlich" und "weiblich"
unterscheiden müssen. Es kommt sehr oft zum Streit, die Kinder werden
Zeugen dieser Auseinandersetzungen. Mit dem gläubigen Kriegsveteranen
Paul (Will Patton) findet Jacob nicht nur einen Helfer, sondern auch
einen treuen Freund, der ihm bei der Bepflanzung des Landes gute Dienste
erweist. Bald darauf zieht auch Monicas Mutter Soon-ja (Yoon Yeo-jeong)
bei der Familie ein. Die betagte Dame, die bisher in Südkorea lebte,
ist keine gewöhnliche Großmutter. Sie flucht auch mal und kennt einige
Schimpfwörter und besonders der kleine David hat Mühe das neue
Familienmitglied als "Oma" anzusehen. Dennoch versucht die Frau eine
Verbindung mit den Kindern herzustellen. Sie pfanzt unweit von den
Gemüsefeldern, in der Nähe eines Baches, Minari Samen an. Sie nimmt den
kleinen David mit, der langsam zu der alten Dame Vertrauen fasst. Bald
aber stellen sich große Probleme ein, die möglicherweise das Scheitern
von Jacobs amerikanischen Traum bedeuten könnten...
Endlich wieder ein Film, der von echten Menschen handelt. Eine Wohltat in der Zeit, in dem die Superhelden oder Megamonster zu oft im Kino zu sehen sind. "Minari" ist ein großartiger Film, der leisen Töne. Die Begeisterung kommt langsam, aber sie bleibt. Der Film spielte bei einem Budget von 2 Millionen das Achtfache ein und erhielt sechs Oscarnominierungen: Bester Film, beste Regiearbeit Lee Isaac Chung, Bestes Drehbuch Lee Isaac Chung, bester Hauptdarsteller Steven Yeun, beste Nebendarstellerin Yoon Yeo-jeong sowie die Filmmusik von Emile Mosseri. Am Ende erhielt nur Yoon Yeo-jeong die Auszeichnung und diese Ehrung ist mehr als gerecht. Beim Golden Globe bekam der Film die Auszeichnung als "bester Auslandsfilm", obwohl "Minari" eine US-Produktion ist. Der Grund war, dass die Dialoge im Film mehrheitlich in Koreanisch (mit Untertiteln) belassen wurde. Diese Vorgehensweise wurde kritisiert. Mit "Minari" ist dem Regisseur ein hervorragender Film gelungen, der in der Tradition von großen Klassikern wie "Früchte des Zorns" steht.
Endlich wieder ein Film, der von echten Menschen handelt. Eine Wohltat in der Zeit, in dem die Superhelden oder Megamonster zu oft im Kino zu sehen sind. "Minari" ist ein großartiger Film, der leisen Töne. Die Begeisterung kommt langsam, aber sie bleibt. Der Film spielte bei einem Budget von 2 Millionen das Achtfache ein und erhielt sechs Oscarnominierungen: Bester Film, beste Regiearbeit Lee Isaac Chung, Bestes Drehbuch Lee Isaac Chung, bester Hauptdarsteller Steven Yeun, beste Nebendarstellerin Yoon Yeo-jeong sowie die Filmmusik von Emile Mosseri. Am Ende erhielt nur Yoon Yeo-jeong die Auszeichnung und diese Ehrung ist mehr als gerecht. Beim Golden Globe bekam der Film die Auszeichnung als "bester Auslandsfilm", obwohl "Minari" eine US-Produktion ist. Der Grund war, dass die Dialoge im Film mehrheitlich in Koreanisch (mit Untertiteln) belassen wurde. Diese Vorgehensweise wurde kritisiert. Mit "Minari" ist dem Regisseur ein hervorragender Film gelungen, der in der Tradition von großen Klassikern wie "Früchte des Zorns" steht.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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