Regie: Todd Field
Düstere Kleinstadt-Tragödie..
Der Schauspieler Todd Field begann 1992 seine zweite Karriere als
Filmregisseur, zuerst drehte er mehrere Kurzfilme. 2001 realisierte er
mit "In the Bedroom" seinen ersten von bisher zwei Spielfilmen. Der 2006
entstandene "Little Children" wurde ebenfalls wie sein Debutfilm bei
der Kritik ein Riesenerfolg und beide Filme konnten mehrmache
Oscarnominierungen erringen.
An der schönen Küste von Maine leben die Fowlers. Vater Matt (Tom
Wilkinson) ist ein angesehener Arzt, seine Frau Ruth (Sissy Spacek)
arbeitet als Musiklehrerin in Camdens High School und studiert mit ihrer
Klasse schöne, melancholische osteuropäische Chorlieder ein.
Ihr einziger Sohn Frank (Nick Stahl) verbringt den ganzen Sommer bei
seinen Eltern in Neuengland, er möchte Architektur studieren.
In diesem Sommer jobbt er aber als Hummerfischer und beginnt eine Affäre
mit der verheirateten, etwas älteren Natalie (Marisa Tomei), die einen
kleinen Jungen hat und von ihrem Nochehemann Richard Strout (William
Mapother) zuerst subtil, dann immer aggressiver bedrängt wird, der Ehe
noch eine weitere Chance zu geben.
Dorn im Auge für den eifersüchtigen und etwas jähzornigen Richard, der
aus einer der angesehensten Familien der Stadt kommt, ist natürlich der
junge Nebenbuhler.
Den Eltern ist diese Beziehung auch nicht so recht, da ist man
konservativ. Doch Frank versichert den Eltern, dass es nur eine Liason
für einen Sommer sein soll.
Dennoch steht er seiner Freundin bei, als diese wieder einmal einen
Besuch vom gehörnten Ehemann erhält. Während Natalie oben mit dem
Kleinen voller Angst abwartet, geraten die beiden Männer derart in
Streit. Ein Schuß fällt, Frank wird von Richard getötet.
Todd Field zeigt wie ganz plötzlich diese schreckliche Tat in das Leben des Arztes und seiner Frau bricht. Das glückliche, harmonische Idyll ist mit einem Schlag gestorben. Es herrscht Trauer, Apathie, Depression, Verdrängung und unterdrückter Hass. Der Täter wird dann auch noch gegen Kaution freigelassen, der Prozess wird frühestens in einem Jahr stattfinden, was die Situation noch mehr verschärft.
Mit 5 Oscar-Nominierungen wurde das großartige Drama bei der Verleihung 2002 belohnt, leider konnte er sich nicht erfolgreich gegen "A beautiful Mind" durchsetzen, dabei ist Todd Fields Drama und Kammerspiel, dass sich sich langsam in ein bitterstes Rachepos entwickelt, der bessere Film.
Ich kannte den Film bisher noch nicht, war aber auch schon von Fields zweitem Film "Little Children" sehr begeistert und empfinde auch "In the Bedroom" erstklassig und atmasphärisch sehr dicht.
Wer einen ruhigen Film, der sich langsam steigert, aushalten kann, der wird an "In the Bedroom" seine Freude haben. Nach einer Zeit befindet sich der Zuschauer in einem magischen Sog und hat sich mit den beiden verzweifelten Figuren längst identifiziert und er begleitet sie...tja wohin ?
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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