Mittwoch, 24. April 2024

Rain Man


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Barry Levinson

Der unbekannte Bruder...

Im Jahr 1989 erhielt Dustin Hoffman für seine beeindruckende Leistung als Autist mit einer Inselbegabung in dem Film "Rain Man" den Schauspiel-Oscar. Unter Verziecht auf spektakuläre Effekte gelang es Hoffman ein eindrucksvolles und stimmiges Portrait zu liefern. Seine Darstellung war es, die beim Publikum Anteilnahme und Interesse erweckte. Gleichzeitig war dieser Oscar auch eine Art Weckruf für weitere zukünftige Preisträger. Denn seit "Rain Man" ist eine extreme Zunahme an Oscarpreisträgern und Nominierten zu beobachten, die für ihre Darstellung eines kranken oder gebrechlichen Menschen gelobt und ausgzeichnet werden. So gewann im Folgejahr 1990 Daniel Day Lewis den Oscar für den körperlich behinderten Maler und Autor Christy Brown. Es folgten Geoffrey Rush (Oscar als Pianist Helfgott, der an schizoaffektiven Störung leidet), Russell Crowe (als Mathegenie Forbes mit schiziphrener Psychose), Brendan Freser (lebensbedrohliche Adipositas), Anthony Hopkins (Altersdemenz), Eddie Redmayne (Motoneuron Erkrankung des Physikers Stephen Hawking) oder Matthew McConaughy (Aidserkrankung). Die Liste lässt sich fortsetzen.
Der Autohändler Charlie Babbitt (Tom Cruise) ist gerade dabei, vier Lamborghinis zum Wiederverkauf nach Los Angeles zu importieren. Er muss die Autos an ungeduldige Käufer liefern, die bereits Anzahlungen für die Rückzahlung des Kredits geleistet haben, den er für den Kauf aufgenommen hat, aber die Zollbehörde hält die Autos im Hafen zurück, weil sie die Abgastests nicht bestanden haben. Charlie weist einen Mitarbeiter an, die Käufer anzulügen, während er seinen Gläubiger hinhält. Als Charlie erfährt, dass sein entfremdeter Vater Sanford Babbitt gestorben ist, reisen er und seine Freundin Susanna (Valerie Golino) nach Cincinnati, um den Nachlass zu regeln. Er erbt nur eine Gruppe Rosensträucher und ein klassisches Buick Roadmaster Cabriolet von 1949, wegen dem er und sein Vater sich gestritten hatten - der Rest des 3-Millionen-Dollar-Nachlasses geht an einen namentlich nicht genannten Treuhänder. Natürlich will Charlie mehr wissen und erfährt, dass das Geld an eine örtliche Nervenheilanstalt weitergeleitet wird, wo er seinen älteren Bruder Raymond (Dustin Hoffman) trifft, von dem er sein ganzes Leben lang nichts wusste. Raymond hat das Savant-Syndrom und Autismus und hält sich an strenge Routinen. Er verfügt über ein hervorragendes Erinnerungsvermögen, zeigt jedoch kaum emotionalen Ausdruck, außer wenn er in Not ist. Charlie nimmt Raymond einfach ohne zu fragen mit in ein Hotel. Entmutigt darüber, wie Charlie seinen Bruder behandelt, verlässt Susanna ihn. Charlie bittet Raymonds Arzt, Dr. Gerald Bruner (Jerrry Molen) um die Hälfte des Nachlasses als Gegenleistung für Raymonds Rückkehr, doch Bruner lehnt ab. Charlie beschließt, das Sorgerecht für seinen Bruder zu erlangen, um die Kontrolle über das Geld zu erlangen. Nachdem Raymond sich weigert wegen seiner Flugangst nach Los Angeles zu fliegen, fahren er und Charlie stattdessen mit dem Auto dorthin. Sie kommen nur langsam voran, weil Raymond darauf besteht, sich an seine Routinen zu halten, zu denen es gehört, jeden Tag "The Peoples Court“ im Fernsehen zu schauen, bis 23:00 Uhr ins Bett zu gehen und sich zu weigern, zu reisen, wenn es draußen regnet. Er lehnt es auch ab, auf der Autobahn zu fahren, nachdem sie einen Autounfall erlebt haben. Im Laufe der Reise lernt Charlie mehr über Raymond, einschließlich seiner Fähigkeit, sofort komplexe Berechnungen durchzuführen und Hunderte von Objekten auf einmal zu zählen, was weit über die normalen menschlichen Fähigkeiten hinausgeht. Er erkennt auch, dass Raymond als Kind bei der Familie gelebt hatte und dieser "Rain Man" war, eine tröstende Figur, die Charlie ganz dunkel als imaginären Freund in Erinnerung hatte. Raymond hatte eines Tages den Säugling Charlie davor bewahrt, sich durch heißes Badewasser zu verbrühen, aber ihr Vater beschuldigte ihn, Charlie beinahe verletzt zu haben, und schickte ihn in die Anstalt, da er nicht in der Lage war, für sich selbst einzustehen und das Missverständnis zu korrigieren. Charlies Gläubiger beschlagnahmt die Lamborghinis und zwingt ihn, die Anzahlungen seiner Käufer zurückzuzahlen, wodurch er hoch verschuldet bleibt. Nachdem er Las Vegas passiert hat, kehren er und Raymond zum Caesars Palace zurück und schmieden einen Plan, um durch Blackjack und Kartenzählen das nötige Geld zu gewinnen. Obwohl die Casino-Chefs einen Videobeweis für den Plan erhalten und sie zum Verlassen auffordern, gewinnt Charlie erfolgreich 86.000 US-Dollar, um seine Schulden zu begleichen. Er versöhnt sich auch mit Susanna, die zu den Brüdern nach Las Vegas zurückgekehrt ist. Als Charlie nach Los Angeles zurückkehrt, trifft er sich mit Bruner, der ihm 250.000 Dollar anbietet, damit er Raymond verlässt. Charlie weigert sich und sagt, er sei nicht mehr darüber verärgert, dass er aus dem Testament seines Vaters gestrichen wurde, sondern er möchte eine Beziehung zu seinem Bruder haben. Bei einem Treffen mit einem vom Gericht bestellten Psychiater erweist sich Raymond als unfähig, selbst zu entscheiden, was er will. Charlie beendet die Befragung und sagt Raymond, dass er froh ist, ihn als seinen Bruder zu haben. Als Raymond und Bruner in einen Zug steigen, um zur Anstalt zurückzukehren, verspricht Charlie, sie in zwei Wochen zu besuchen...







Eine schöne Botschaft hat dieser Film von Barry Levinson. Und neben der hervorragenden Darstellung von Dustin Hoffman darf man aber auch die ebenbürtige Leistung von Tom Cruise nicht vergessen, der in diesem Road Movie eine Wandlung durchmacht. Mit 172 Millionen Dollar war "Rain Man" der erfolgreichste Film in den USA. Auch in Deutschland schaffte es Levinsons Film mit über 6 Millionen Zuschauern an die Spitze der Kinojahrescharts zu gelangen. "Rain  Man" wurde für insgesamt 8 Oscars nominiert. Vier dieser Nominierungen (bester Film, beste Regie, Darsteller Dustin Hoffman und Bass & Morrow für das Drehbuch) führten am Ende auch zum Sieg. Die vier anderen Nominierungen (Musik Hans Zimmer, Kamera John Seale sowie Ausstattung und Schnitt) gingen Leer aus.





Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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