Regie: Robert Aldrich
Bruchlandung in der Wüste...
Mitte der 60er Jahre konnte Regisseur Robert Aldrich einige gute
Kinoerfolge verbuchen. Seine Horrorvarianten mit Bette Davis "Whatever
happened to Baby Jane" und "Hush Hush Sweet Carlotte" waren erfolgreich,
ebenso auch seine Abenteuerfilme "Der Flug des Phoenix" oder "Das
dreckige Dutzend".
In "Flug des Phoenix" wurden viele bekannte Schauspieler verpflichtet.
In der Hauptrolle ist James Stewart als alternder Pilot Frank Towns zu
sehen. Und der damals 58jährige Hollywoodstar zieht hier noch einmal
alle Register seines Könnens und liefert eine seine besten Rollen ab.
Mit Golden Globe oder Oscar Nomierungen wurden aber andere belohnt. Ian
Bannen wurde für den Oscar als bester Nebendarsteller vorgeschlagen.
Hardy Krüger schaffte eine Golden Globe Nominierung.
"Flug des Phoenix" ist ein Klassiker und zeigt seine Qualität, denn mit
wenig Action und einem begrenzten Raum, in dem die Geschichte spielt,
wurde ein Maximum an Spannung erzeugt.
Dies ist tatsächlich ein Verdienst des hervorragenden Ensembles, denn
alle Figuren sind authentisch und wurden gut herausgearbeitet. Sehr
schnell fiebert man mit den Männern mit, die mit der zweimotorigen
Fairchild C-82 von Dschaghbub nach Benghazi (Libyen) unterwegs sind und
durch einen Sandsturm in der Wüste notlanden müssen.
Durch den Aufprall werden zwei Männer (Peter Bravos, William Aldrich)
getötet, ein anderer Mann Gabriele (Gabriele Tinit) wird schwer
verletzt. Frank Towns (James Stewart), der Pilot erkennt sein eigenen
Verschulden, aber auch sein Freund, der Navigator Lew Moran (Richard
Attenborough), ein zuviel Alkohol trinkt, hat seine Aufgabe nicht gut
erledigt. Weitere Passagiere, die in der Wüste notlanden sind der
pflichtbewusste Captain Harris (Peter Finch) und sein aufmüpfiger
Untergebener Sergeant Watson (Ronald Fraser), beide Angehörige der
britischen Army. Ausserdem der Buchhalter Mr. Standish (Dan Duryea), der
geistig kranke Trucker Cobb (Ernest Borgnine), der Mediziner Dr. Renaud
(Christian Marquand), der deutsche Heinrich Dorfmann (Hardy Krüger),
dazu die Ölarbeiter Ratbags Crow (Ian Bannen), Carlos (Alex Montoya) mit
seinem Affen und der Amerikaner Mike Bellamy (George Kennedy). Der
Funk funktioniert nicht und die Überlebenden hoffen auf rasche Hilfe.
Doch sie sind 200 Meilen vom Kurs abgekommen - das Wasser reicht nur für
10 bis 15 Tage, aber nur wenn sie körperliche Anstrengung vermeiden.
Während Captain Harris versucht auf eigene Faust eine Strecke von 150
Meilen bis zur nächsten Oase zu schaffen, täuscht sein Untergebener eine
Fußverletzung vor, damit er nicht mitkommen muss. Auch der deutsche
Dorfmann hat eine Idee, zumal er Flugzeugingenieur ist. Er glaubt aus
den Trümmern ein neues flugtüchtiges Flugzeug bauen zu können. Mit
dieser Idee nehmen auch die Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem leicht
cholerischen Towns und dem arrogant auftretenden Deutschen zu...
Natürlich ist diese erfolgreiche Arbeit der Männer, die hüngern
und Durst haben, schon etwas unrealistisch - aber die straffe und
spannende Inszenierung wirkt auf den Zuschauer extrem packend. Die
eigentliche Spannung bezieht der Film dadurch, wie die Männer in der
Hitze der Sahara miteinander umgehen. Nicht alle werden die Katastrophe
überleben - einer verübt Selbstmord, zwei werden von einer Beduinenbande
ermordet.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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