Regie: Clint Eastwood
Leichen pflastern wieder einmal seinen Weg...
Inspektor Calahan im Jahre 1983: Er ist etwas älter geworden, sieht die Dinge etwas gelassener und ist nach wie vor der Bulle mit harten, unkonventionellen Methoden in der Verbrechensbekämpfung. Schon sehr früh brachte es ihm den Namen "Dirty Harry" ein, er ist "Cop durch und durch und wird nie etwas anderes sein" wie sein Freund und Kollege Horace (Albert Popwell) richtig bemerkt. Calahan ist emotional stark an seinen Job gebunden. Kein Wunder, dass er mächtig unter Strom steht, als ein festgenommener Mafiaboss, in dessen Prozess er Zeuge ist, mangels Beweisen einfach freigesprochen wird. Doch seitdem lebt Calahan noch gefährlicher. Mordanschläge werden auf ihn verübt. Als er dann noch auf der Hochzeit des Töchterchens vom Mafiaboss erscheint und der Pate aufgrund Calahans verbalen Drohungen einen Herzinfarkt erleidet, ist für seine Vorgesetzten die Grenze erreicht: Er wird zuerst mal zwangsbeurlaubt und später, als weitere Anschläge Tote fordern, mit einem Mordfall betraut. Dazu wird er in eine Kleinstadt an der nördlichen Küste versetzt und zieht auch gleich wieder den Ärger seines dortigen Bosses Chief Jennings (Pat Hinkle) zu.
Gesucht wird ein Killer, der seine Opfer zuerst in die Genitalien, dann in den Kopf schiesst. Freund Horace schenkt dem einsamen Calahan sogar noch einen sehr komischen Hund und beim Gassigehen lernt der Bulle die Malerin Jennifer Spencer (Sondra Locke) kennen. Sie hält sich in dem Küstenstädtchen auf, das alte Karussell künstlerisch zu verschönern.
Jennifer ist eine Art Seelenverwandte, sie trägt aber das Geheimnis einer vor langer Zeit geschehenen Vergewaltigung in sich. Seit diesem Abend ist ihre jüngere Schwester Patientin in der Psychiatrie..
1971 rief Don Siegel mit "Dirty Harry" diese fünfteilige Filmserie ins Leben. Fortsetzungen waren zuerst gar nicht vorgesehen, aber der Erfolg machte es möglich, dass der umstrttene Bulle mit Hang zur Selbstjustiz bis 1988 auf der Leinwand begeistern konnte.
Dieser vierte Teil der Reihe mit dem Namen "Dirty Harry kommt zurück" ist auch dahingehend interessant, weil es der einzige ist, bei dem Clint Eastwood auch die Regie übernahm.
Er hat vielleicht die düsterste Variante abgeliefert mit ganz starken Anleihen beim Film Noir. Und auch der Schlußteil bestätigt diese Wahrnehmung. Eastwoods Finish erinnert von der ungewöhnlichen Umgebung her (Rummelplatz) etwas an "Die Lady aus Shanghai" von Orson Welles, am Ende gibts dann einen Ausflug in Richtung "The Maltese Falcon" allerdings mit gegensätzlichem Ergebnis.
Während der ganzen Zeit ist Hochspannung angesagt. Der Film mag in vielen Beispiel alles andere als politisch korrekt sein, brutal ist er allemal, aber er hält jederzeit ein wunderbares, etwas nostalgisches Thrillertempo in Gange. Es ist zwar gar viel Action, die Calahn da in einigen Tagen seines Lebens meistern muss, aber der Film kommt wohltuend "handmade" daher und vernachlässigt keineswegs seine Figuren...
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen