Regie: Sergej Bondartshuk
Russland, 1812...
Im August 1959 kam King Vidors amerikanisch-italienische Koproduktion "Krieg und Frieden" auch in die sowjetischen Kinons und erreichte 31,4 Millionen Zuschauer. Der Filmgj Bondarg erntete großen Beifall. Der bevorstehende 150. Jahrestag der französischen Invasion von 1812 sowie der weltweite Erfolg von Vidors stark verkürzten Adaption des russischen Nationaepos - zu einer Zeit, als die UdSSR und die USA zum Prestige wetteiferten - veranlassten die damalige sowjetische Kultusministerin mit der Planung eines nationalen films von Leo Tolstois Roman zu beginnen. Man wollte die US-italienische Version an künstlerischen Wert und Athentiziät schaffen. Das Drehbuch zu dem 431 Minuten langen Film schrieb der Regisseur und Hauptdarsteller Sergej Bondartshuk mit. Der Film erschien in vier Teilen zwischen 1966 und 1967. Produziert wurde das Epos von den Mosfillm Stuios. Er war der bis dahin teuerste Film der Sowjetunsion und verkaufte in der UdSSR rund 135 Millionen Tickets. Ausserdem gewann der film den Grand Prix des Moskauen Internationalen Filmfestival, den Golden Globe und den Oscar für den besten fremdsprachigen Film des Jahres. Im Sankt Petersburg des Jahres 1805 wird Pierre Besuchow (Sergej Bondardschuk), der uneheliche Sohn eines reichen Adligen in die High Society der Stadt eingeführt. Sein Freund ist Andrj Bolkonski (Vyacheslav Tikhonov), der der kaiserlich Russischen Armee als Adjutant von General Mihael Kutusow (Boris Zakhava) im Dritten Koalitionskrieg geben Napoleon Bonaparte beitritt. Als Pierres Vater ihn erkennt, erregt Pierre die Aufmerksamkeit von Helene Kuragina (Irina Skobzeva) und heiratet sie. Doch die Frau ist untreu und hat mit Fjodor Dolochow (Oleg Yevremov) einen Liebhaber. Währenddessen nimmt Andrei am gescheiterten Feldzug in Österreich teil und wird in Austerlitz schwer verletzt. Man hält ihn für tot. Er kehrt aber gerade noch rechtzeitig nach Hause zurück um mizuerleben wie seine Frau Lisa (Anastasiya Vertinskaya) bei der Geburt ihres Kindes stirbt. Eine weitere Hauptfigur ist Natascha Rostowa (Ludmilla Savelyeva), die mit 16 Jahren - im Jahr 1809 - ihren ersten Ball besucht hat. Dort verliebt sie sich in Andrej Bolkonski. Sie verliebt sich in ihn, er in sie. Doch sein Vater (Anatoly Ktorov) verlangt, dass sie warten. Andrej reist ins Ausland und Nataschas Sehnsucht ist groß. Sie begegnet dem attraktiven Anatol Kuragin (Vasily Lanovoy), der sich auch in sie verliebt und ihr schöne Augen macht. Bald ist sie ihren Gefühlen von Andrej nicht mehr sicher und will mit Anatole durchbrennen. Andrej erfährt davon und löst die Verobung. Natascha erleidet einen Nervenzusammenbruch, weil die Flucht mit ihrem Liebsten aufgedeckt und vereitelt wurde. Pierre erkennt immer mehr, dass auch er Gefühle für Natascha hegt. Im Jahr 1812 marschiert Napoleons Armee in Russland ein und erobert bald das von der Bevölkerung verlassene Moskau. Die Franzosen stecken die Hauptstadt in Brand und Pierre hat sich inzwischen geschworen den französischen Eroberer zu ermorden. Andrej wird schwer verletzt und verzeiht Natascha auf dem Sterbebett. Dann trifft sie Pierre wieder...
In dem Film entwickelten die Kameraleute um Anatoli Petritzki fotografische Techniken, die im sowjetkino noch nie zuvor verwendet wurden. Hebebühnen mit Kameras wuren über die Kulissen gehoben, um eine "Kanonenkugel-Ansicht" zu erzeugen. Bei den Dreharbeiten zu Nataschas erstem Ball kreiste ein Kameramann mit einer Handkamera zwischen den tanzenden Statisten auf Rollschuhen. Die Kriegs- und Massenszenen wurden mit Kränen und Hubschraubern gedreht. Tatsächlich ist der Film von Bondardschuk, der während der Dreharbeiten zweimal einen Herzinfarkt hatte, wenstlich tiefer in seiner Betrachtung des menschlichen Charakters, da die Hauptfiguren sehr gut zur Geltung kommen. Ausserdem ist die choreographische Qualität hervorragend und der Film hat ein Gespür von die russische Landschaft und für die Menschen dieser Zeit.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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