Regie: Terry George
Holocaust heute...
Steven Spielbergs "Schindlers Liste" kam 1993 in die Kinos, ein wichtiges Dokument "gegen das Vergessen".
Und fast zeitgleich geschieht in Rwanda ein Völkermord an den Tutsi und an den gemässigten Hutu. Am Ende kostet dieser Bürgerkrieg, der als Massenabschlachtung in die Annalen der jüngsten Geschichte eingeht, ca. einer Million Menschen das Leben.
Ich kann mich noch gut an die damalige Berichterstattung erinnern, dieses Ereignis war nie so ganz gross in den Schlagzeilen und kam in den Hauptnachrichten meistens erst an fünfter oder sechster Stelle.
Der Film erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte des Hotel des Mille Collines in Kigali während des Völkermords im Frühjahr 1994. Es diente aufgrund des Einsatzes von Paul Rusesabagina, dem Hotelmanager, als Zufluchtsstätte für 1268 Menschen, die damit vor dem sicheren Tode bewahrt wurden.
Zugegeben: Dieser Film ist alles andere als ein angenehmer Stoff und taugt sehr wenig als spannender Unterhaltungsfilm wie die jüngsten Afrikafilme "Blood Diamond", "König von Schottland" oder "Der ewige Gärtner"...ein zweites Mal möchte ich mir diesen Film auch gar nicht anschauen, denn das Gezeigte und auch das Nicht Gezeigte, lediglich angedeutete, wirkt psychologisch und emotional sehr heftig und nachhaltig.
Das Zuschauen wird stellenweise auf eine harte Probe gestellt, wie seinerzeit auch "Schindlers Liste". Noch dazu ist der Film in allen Belangen sehr gut gemacht und atmosphärisch dicht und extrem bedrückend.
Der Film konnte auch wie Schindlers Liste viele Preise gewinnen, die Ambiton über dieses Ereignis einen Film zu machen verdient höchstes Lob. So auch die Darsteller Don Cheadle und Sophie Okonedo. Beide Darsteller wurden dann auch verdientermaßen mit einer Oscar-Nominierung bedacht. Auch das Drehbuch von Keir Person und Terry George hielt die Academy für preiswürdig - sie unterlagen aber Michel Gondrys Drehbuch zu seinem Film "Vergiß mein nicht".
"Hotel Ruanda" ist extrem aufrüttelnd.
Das Problem ist nur, dass so ein Film nie viel für zukünftige Ereignisse positiv bewirken kann. Holocaust war, ist und wird sein...das ist die traurige, aber realistische Quintessenz am Schluss.
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