Regie: Kihachi Okamoto
Kaltblütiger Mörder...
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Kaltblütiger Mörder...
Kihachi
Okamoto (1923 bis 2005) war ein japanischer Regisseur, Drehbuchautor und
Produzent. Er drehte viele Samuraifilme, sein international
erfolgreichstes Werk "Samurai" entstand 1965 und der unvergessene
Toshiro Mifune spielte die Hauptrolle. Ein Jahr später entstand der
heute ebenfalls sehr bekannte "Sword of Doom".
Es ist schon sehr bald auffällig, dass der Regisseur in seinem Film das
Gut-Böse Schema im klassischen Samuraifilm auf beispielhafte Weise
aufbricht. Auch eine mystische Komponente durchzieht die Handlung: Ein
böser Geist führt ein böses Schwert. Und dies scheint auf die Hauptfigur
Ryunosuke Tsukue (Tatsuya Nakdadai) durchaus zuzutreffen. Sein
finsterer und grimmiger Gesichtsausdruck passt sehr gut zu seinen
frevlerischen Greueltaten. Der herrenlose Samurai tötet wahllos und hat
keinerlei Erbarmen. Deshalb ist sein charakterlicher Ruf richtig
schlecht, aber man weiß, dass Ryunosuke Tsukue einer der besten
Schwertkämpfer überhaupt ist und fast alle seine Gegner im Kampf besiegt
hat. Auch sein Vater (Ryosuke kagawa) war ein Meister des Schwerts und
hatte nur den Kampf im Sinn. Nur das Flötenspiel gab ihm etwas Ruhe. Der
Vater zeigt dem Sohn aber trotz der Stärke keine Liebe. Die erste Szene
führt den Zuschauer auf den Großen Bodhisatva Gebirgspass, 20 km sind
es noch bis zum nächsten kleinen Dorf. Ein alter Mann (Kinnosuke
Takamatsu) und seine Enkelin Omatsu (Yoko Naito) sind dorthin auf dem
Weg. Als die junge Frau kurz den Großvater verlässt, bittet der an einem
dort stehenden Altar darum, dass er bald sterben werde, weil er glaubt
seiner Enkelin zur Last zu fallen. Dieser Wunsch wird ihm erfüllt, denn
hinter ihm taucht plötzlich ein Samurai auf, der den Alten tötet. Dieser
Samurai ist Ryunosuke Tsukue und kurz darauf trifft er dort in den
Bergen auf einen jungen Dieb, den er aber laufen lässt. Der Samurai
wurde aufgrund seiner Regelbrüche im Kampf auch von der ortlichen
Schwertkampfschule ausgeschlossen. Doch beim Wettstreit morgen soll er
gegen den ehrenwerten Samurai Bunnojo Utsugi (Ichiro Nakaya) antreten.
Für diesen Mann ist der Sieg besonders wichtig, denn nur so wird der
Fürst ihm die Leitung der Kogen-Itto-Schule übertragen. Weil vom Sieg
auch das Schicksal der ganzen Familie abhängt, trifft sich Bunnojos Frau
Ohama (Michiyo Aratama) heimlich mit dem Gegner und bittet ihn darum
ihren Mann gewinnen zu lassen. Der geht darauf ein. Aber wenn er seine
Ehre aufgibt, dann soll die Frau sich ihm auch hingeben. So geschieht
es, doch der Ehemann hat von dem unlauteren Deal Wind bekommen und
überreicht noch vor dem kampf seiner Frau die Scheidungspapiere. Beim
Kampf selbst wird allen Zuschauer klar, dass dies kein sportlicher
Wettkampf mehr ist, sondern ein Duell auf Leben und Tod. Bunnojo hat vor
den tödlichen Stich gegen den amoralischen Konkurrenten auszuführen,
der kommt ihm aber zuvor. In der Folgezeit verdient er sich sein Geld
als Auftragskiller und seit dieser Zeit lebt er auch mit Omaha zusammen,
sie haben beide einen kleinen Sohn. Bunnojos Bruder Hyoma Utsuki (Yuzo
Kayama) will immer noch seinen Bruder rächen und lehrt an der Schule der
kampfkunst des angesehenen Meisters Toranoskuke Shimada (Toshiro
Mifune), um sich irgendwann dem übermächtigen Brudermörder zu
stellen....
Schuld und Sühne durchziehen die Handlung des Films und irgendwann
führen die Handlungsstränge der Geschiche auch wieder zu dem jüngen
Mädchen aus der ersten Szene, die sich in den jungen Rächer verliebt.
Der Showdown beginnt in einem Freudenhaus und der inzwischen
durchgedrehte böse Samurai wird von der eigenen Gruppe angegriffen. Aus
diesem Kampf entsteht ein blutiges Gemetzel, dass am Ende alles
zerstört. Die Figuren handeln nicht immer so, wie man es erwarten könne,
am stärksten trifft diese auf Ryonosuke zu, der sich mit der zeit von
allen Autoritäten über ihm losgesagt hat und immer weiter als gebrochene
Figur seinen eigenen Abgrund zusteuert. Für mich ein äusserst
gelungener, etwas anderer Samurai-Klassiker.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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