Dienstag, 25. Juni 2024

Portrait einer jungen Frau in Flammen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Celine Sciamma

Verbotene Liebe...

Der subtil gestaltete Historienfilm "Portrait einer jungen Frau in Flammen" ist ein Film der Regisseurin von Celine Sciamma, der bei den Golden Globe Awards 2020 für den besten fremdsprachigen Film nominiert wurde. Bei der Vergabe des französischen Filmpreises Cesar wurde der Film insgesamt 10 Mal nominiert (Bester Film, beste Regie, beste Darstellerinnen Adele Haenel und Noemie Merlant, beste Nachwuchsdarstellerin Luana Bajrami, bestes Drehbuch, beste Kamera Claire Mathon, bester Sound, beste Kostüme und bestes Szenenbild), aber nur mit einem Preis für die beste Kamera ausgezeichnet. Bei der Vergabe des Europäischen Filmpreises konnte der Film in der Kategorie Bestes Drehbuch gewinnen und auch der dort vergebene European University Film Award ging an Celine Sciamma.
Die Geschichte spielt Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich. Die Malerin Marianne (Noemi Merlant) unterrichtet junge Mädchen in einem Kunstkurs. Dort entdeckt eine Schülerin das Gemälde "Portrait einer jungen Frau in Flammen", das Marianne gemalt hat. Jahre zuvor bekam die junge Marianne einen Auftrag einer verwitweten italienischen Gräfin (Valeria Golino) das Porträt von deren Tochter Heloise (Adele Haenel) anzufertigen. Sie reist zu dieser entfernten Insel in der Bretagne. Alles erweist sich aber als schwieriges Unterfangen, denn die junge Dame weigert sich Modell zu stehen. Es ist ihr Protest für die Entscheidung ihrer Mutter, die sie mit einem Mailänder Adligen verheiraten will, nachdem Heloises ältere Schwester überraschend Selbstmord beging. Nun soll sie anstatt ihrer Schwester die Heirat eingehen. Dabei hat die junge Frau jahrelang in einem Kloster gelebt. Heloise weiß zuerst nicht, dass Marianne Malerin ist und den Auftrag hat sie für ihren künftigen Ehemann zu malen. Denn der Adlige will wissen wie seine Braut aussieht. Heloise glaubt, dass Marianne als Begleiterin für ihre Spaziergänge engagiert wurde. So begleitet die Malerin ihr Objekt auf den täglichen Ausgängen entlang der zerklüfteten Küste. Sie merkt sich das Gesicht von Heloise - das Portrait kann so fertig gestellt werden. Inzwischen haben sich die beiden Frauen aber schon angefreundet und Marianne gesteht Heloise den wahren Grund ihres Aufenthalts. Sie zeigt ihr auch das fertige Porträt - als Heloise das Gemälde kritisiert, zerstört Marianne ihr Bild. Ein zweites Gemälde soll Heloise besser darstellen. Fünf Tage hat Marianne Zeit ihren Auftrag zu erfüllen, so lange ist die Gräfin nicht auf dem Anwesen. Und die Frauen kommen sich noch näher. Sie bemerken auch , dass Dienerin Sophie (Luana Bajrami) ungewollt schwanger ist...



Eine der markantesten Szenen ist die Abtreibung, die eine alte Frau aus dem Dorf an Sophie vornimmt. Marianne und Heloise sind dabei, was schließlich zur Entscheidung führt, dass man diese Situation in einer Skizze nachzustellen. "Portrait einer jungen Frau in Flammen" ist ein sehr ruhiger Film, der vor allem auch durch seine wunderschönen Bilder wirkt. Im gesamten Film kommt kein einziger Mann vor. lediglich die letzte Sequenz, die bei einem Konzert in Mailand spielt und wo Marianne Heloise wiedersieht. Unbeobachtet sieht Marianne, wie Heloise von Emotionen überwältigt wird, während das Orchester den Presto aus "Sommer" von Vivaldis Vier Jahreszeiten spielt. Es ist die Musik, die Marianne Jahre zuvor auf einem Cembalo für Heloise gespielt hatte. Der Film gibt einen guten Einblick auf die damalige Stellung der Frauen, die stark in ihren Freiheitsrechten durch Gesetze der Männer eingeschränkt waren. Nicht zuletzt zeigt "Porträt einer jungen Frau in Flammen" die unerfüllte Liebe zweier Menschen.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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