Sonntag, 18. April 2021

Hurricane


Regie: Jan Troell 

Liebe in Zeiten des Orkans...

In zweierlei Hinsicht war Jan Troells Katastrophenfilm "Hurricane" aus dem Jahr 1979 ein Flop. Zum einen kostete der Film mehr als 20 Millionen Dollar ein - ein Betrag, den er an der Kinokasse bei weitem nicht einspielen konnte und zum zweiten wurde Troells Remake des gleichnamigen John Ford Films (1937) von der Kritik stark verrissen.
Leider muss man sagen, denn "Hurricane" ist viel besser als sein Ruf und für mich ist er sogar dem Originalfilm gleichwertig. "Hurricane" besticht durch wunderbare Bilder vom Inselleben im Südpazifik und Nino Rota liefert eine grandiose Filmmusik dazu.
Gefilmt wurde auf Bora Bora in Französisch-Polynesien und erste Wahl bei der Regie war Roman Polanski. Doch der wurde in dieser Zeit wegen Sex mit einem 13jährigen Mädchen festgenommen. Die Alternative war der schwedische Filmemacher Jan Troell, der einige Jahre zuvor mit dem Zweiteiler "Die Emmigranten" und "Das neue Land" große internationale Anerkennung errang.
Mia Farrow bekam die weibliche Hauptrolle. Obwohl sie mit 35 Jahren zu alt für die Rolle war, bekam sie den Zuschlag - dank ihres sehr jugendlichen Aussehens. Der unbekannte hawaiianische Surfer Dayton Ka´ne bekam die Rolle ihres Filmliebhabers.
Jan Troell meinte später, dass es schwer war den Produzenten Dino de Laurentiis zu überzeugen, die Filmcharaktere sehr markant und komplex erscheinen zu lassen und er hatte am Ende das Gefühl, dass diese Charaktere in den Spezialeffekten verloren gingen. Ich sehe dies nicht so - denn die Hauptfiguren besitzen alle Ecken und Kanten. Am interessantesten ist der von Jason Robards gespielte Captain Charles Bruckner, der von seiner Frau verlassen wurde und ein fast zu inniges Verhältnis zu seiner Tochter Charlotte (Mia Farrow) aufweist, die in Boston bei der Mutter wohnte und nun bei ihrem Vater auf der Insel Alava leben möchte. Die Geschichte spielt in den 20er Jahren und auch Charlottes Verlobter Jack Sanford (Timothy Bottoms) verrichtet dort in der Armee seinen Dienst. Charlottes Vater gibt sich als strenger und unerbittlicher Patriarch und besteht darauf, dass auch die Inselbewohner die strikten Gesetze der amerikanischen Besatzer befolgen. Auf der Charlottes Willkommensparty sieht sie zum ersten Mal den Hausboy Matangi (Dayton Ka´ne, ein Schützling ihres Vaters und der nach westlichem Vorbild erzogen wurde. Ihr gefällt der attraktive junge Mann. Als dessen Vater stirbt, wird Matangi Häuptling seines Stammes, der auf der Nachbarinsel lebt. Bruckner und seine Tochter werden zur Matangis Salbung eingeladen und zwischen Charlotte und Matangi hat es längst gefunkt. Obwohl Matangi mit der schönen Moana (Ariirau Tekurarere) verheiratet soll, kann er die Augen nicht von der blonden Frau lassen. Die überredet ihren Vater, dass sie auf Matangis Insel bleiben kann um zu malen. Dort beginnt die große Leidenschaft und diese beschwört eine Katastrophe herauf...



Zum einen durch die eifersüchtige Haltung des Vaters, der in der Folge Matangi hart bestraft, weil dieser ein verbotenes Stammesritual erlaubt hat und zum zweiten durch einen aufkommenden Hurricane, der in kurzer Zeit die ganze Insel unter Wasser setzt und viele Tote zur Folge hat. In der Rolle des Mediziners Dr. Danielson ist Max von Sydow zu sehen, der Priester wird von Trevor Howard gespielt. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Farrow und Ka´ne stimmt zu 100 & und dies macht die verbotene Liebe sinnlich und erotisch zugeich. Schade, dass dieser Film über einen so schlechten Ruf verfügt, denn ich finde ihn äusserst gut gelungen. Auch wenn das Hauptmerk eher auf der Lovestory als auf den Orkan gelegt wurde.



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 
 

 

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