Montag, 19. April 2021

Maria Stuart, Königin von Schottland



Regie: Charles Jarrot

Duell der Cousinen...

 Maria Stuart (Vanessa Redgrave), die Tochter König Jakobs V. von Schottland und seiner zweiten Ehefrau Marie de Guise heiratete vertragsgemäß 1558 den ein Jahr jüngeren Dauphin von Frankreich. Doch mit 17 Jahren war sie bereits Witwe und somit auch Königin von Frankreich.
Sie hielt sich noch einige Zeit in Frankreich auf, kehrte dann aber 1561 über Calais nach Schottland heim.
Die streng gläubige Katholikin hatte eine Großmutter, die väterlicherseits die englische Prinzessin Margaret Tudor, die ältere Schwester von Heinirch VIII. war. Diese Tatsache und ihr Selbstverständnis als Erbin der englischen Krone sollte sie später zur Rivalin und Gegenspielerin ihrer Cousine Elisabeth I. (Glenda Jackson) machen.
Maria versuchte Schottland mit viel Toleranz zu reagieren, möglichst keine Veränderungen risikieren.
Doch in einer Zeit der Reformation war dies nicht einfach. Das Land war gespalten. Sie selbst nahm für sich in Anspruch ihre eigene Religion ausüben zu durfen, obwohl die Protestanten unter der Führung ihres Halbbruders James Stewart (Patrick McGoohan) in der Mehrheit waren. Der Earl of Moray war zudem Anführer der Protestanten. Viele ihrer Untertanen, wie auch Elisabeth begegneten der Katholikin mit Mißtrauen.
1565 verliebt sich Maria Hals über Kopf in den jungen Lord Darnley (Timothy Dalton), dessen Lebenswandel als skandalös gilt und es kommt zu einer Blitzheirat, die auch ihre Cousine auf dem Thron in England in Rage bringt.
Darnley hat aber Machtambitionen und ist zudem eifersüchtig auf Marias Privatsekretär David Rizio (Ian Holm). Die Adligen vermuten zudem eine katholische Verschwörung, bald ist auch mit Lord Bothwell (Nigel Davenport) ein weiterer Mann ins Leben von Maria getreten...



Charles Jarrot drehte den opulenten britischen Historienfilm "Maria Stuart, König von Schottland" im Jahr 1971. Bereits ein paar Jahre vorher hatte sich der kanadisch-britische Regisseur mit der Verfilmung des Schicksals von Anna Boleyn "Königin für 1000 Tage" einen vorzüglichen Ruf als Macher authentischer Geschichtsfilme errungen.
Daher gabs auch für "Maria Stuart" wieder eine Reihe von Oscarnominierungen und mit Vanessa Redgrave und Glenda Jackson kam es zu einem schauspielerischen Duell der Extraklasse. Beide Theaterschauspielerinnen gestalten ihre Rollen exzellent.
Durch die dramatischen Ereignisse, die Maria Stuart bis zu ihrer Flucht nach England, fanden einige Kritiker allerdings, dass der Stoff im ersten Teil des Films ala Seifenoper inszeniert wäre.
Kann man vielleicht so sehen, da dieser Part sehr emotional geschildert wird, aber tatsächlich bietet der Film, vor allem in diesem ersten Teil, extrem viel Spannung und gesamthaft eine sehr unterhaltsame Geschichtsstunde.
Ich persönlich liebe diese englischen Historienfilme der 60er und frühen 70er Jahre wie "Ein Mann zu jeder Jahreszeit", "Cromwell" oder "Königin für 1000 Tage". Sie geben einerseits immer auch sehr gut die politischen Begebenheiten und Ströungen dieses Zeitalters wieder, andererseits legte man viel Wert diese schillernden Monarchen auch als Mensch zu zeigen.
So gesehen vielleicht doch Seifenoper...aber eine sehr gute.




Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

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