Sonntag, 4. April 2021

The Fighter



Regie: David O. Russell

Schlag für Schlag, Blut für Blut...

Micky Ward (Marc Wahlberg), geboren am 4. Oktober 1964 ist ein begeisterter Boxer und lebt in eher ärmlichen Verhältnissen in Lowell, Massachusetts.
Sein älterer Halbbruder Dickie Eklund (Christian Bale), ist ehemaliger Boxer und Mickys eher unzuverlässiger Trainer.
Die resolute Mom Alice (Melissa Leo) ist Managerin ihres aufstrebenden Sohnes.
Dickie schaffte es 1978 immerhin zu einem legendären Knock Out gegen Boxerlegende Sugar Ray Leonard (Sugar Ray Leonard).
Seither bröckelt aber sein Ruhm in der Heimatstadt, denn Dickie ist schwer cracksüchtig und die HBO dreht gerade einen Dokumentarfilm über ihn, allerdings geht es im Film um den Schwerpunkt Drogensucht und nicht um seinen ehemaligen Ruhm als Bezwinger von Sugar Ray Leonard.
Micky und Dickie sind grundverschieden. Während Dickie als Großmaul unterwegs ist, ist der jüngere Bruder eher still und ruhig. Er steht bislang im Schatten seines älteren Bruders und ist ein loyaler Familienmensch. Micky steht immer etwas zwischen den Dingen, zwischen seiner Mutter und seiner neuen Freundin, der Barkeeperin Charlene Fleming (Amy Adams), zwischen Familienbande und Erfolg, zwischen Sieg und Niederlange.
Jedenfalls macht es die Cracksucht des Bruders nicht einfach im Halbweltergewicht nach vorne zu kommen.
Auch mit Mom und den vielen Schwestern ist immer Zoff angesagt, die weiblichen Familienmitglieder mögen die "MTV-Schlampe" Charlene nicht sonderlich.
Während eines bevorstehenden Kampfes, der in Atlantic City (New Jersey) über die Bühne gehen soll, erfährt die Familie erst vor Ort, dass der ursprünglicher Gegner krank und dessen Ersatz 18 Pfund schwerer ist, wodurch dieser eigentlich in der höheren Gewichtsklasse kämpfen müsste.
Da man die Gage nicht verlieren will, entscheiden Dickie und Mom sich für den Kampf. Es kommt zu einer sehr schmerzlichen Niederlage...



David O´Russells Boxerfilm "The Fighter" ist ein Biopic und erzählt vom schwierigen und steinigen Werdegang des Profiboxers Micky Ward, der aus dem Arbeitermilieu stammt und sich nach oben boxen muss.
 Seinen ersten Titel (WBU Intercontinental Titel im Halbweltergewicht) gewinnt der Boxer dann am 13. April 1996 gegen Louis Veader durch ein KO in der 9. Runde.
Dabei wandelt Russell geschickt zwischen Action im Boxring und sozialem Drama aus der Unterschicht.
Spontan auffallend sind die überzeichneten Frauenfiguren, allen voran die Schwestern des Boxers. Und auch an Christian Bales oscarprämiertes Overacting muss man sich erstmal gewöhnen.
Dafür spielt aber Mark Wahlberg den Titelhelden sehr glaubwürdig, er legt seine Figur zuerst sehr schweigsam und im realen Leben eher schwach an. Einer, der nur im Boxring das Sagen hat, ansonsten bestimmen andere über sein Leben. Im Laufe der Zeit kann er sich aber aus dieser passiven Position heraus kämpfen.
Auch Melissa Leos Rolle der Mom ist gut gespielt, sie zeigt auch sensible Konturen im Innern einer sehr dominierenden Rolle.
"The Fighter" bekam sehr gute Kritiken und gewann zwei Oscars (Melissa Leo, Christian Bale), einige Kritiker verglichen den Boxerfilm gar mit Martin Scoreses Meisterwerk "Raging Bull".
Dies ist natürlich etwas verwegen. Wobei ich schon finde, dass O´Russell ein recht unterhaltsamer, amüsanter und spannender Boxerfilm im Stile von Rocky, nur etwas realistischer, gelungen ist. 





 Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


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