Sonntag, 4. April 2021

Reich der Sonne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Steven Spielberg

Odyssee im Krieg...

Im Vergleich zu seinen vorherigen Blockbustern und vielen späteren Filmerfolgen ist Steven Spielbergs 1987 entstandenes Kriegsepos "Im Reich der Sonne" eher ein mittelmäßiger Erfolg. An der US-Kasse spielte der Film weniger ein als er kostete, doch immerhin kam er weltweit auf einen Umsatz von 66 Millionen Dollar, was dann doch wieder als zufriedenstellend gewertet werden konnte. Möglicherweise hat Bernardo Bertoluccis etwa zeitgleich erschienener Monumentalfilm "Der letzte Kaiser", der auch in China spielte, den geringeren Umsatz verursacht. Der Film basiert auf dem gleichnamigen halbautobiographischen Roman von J. G. Ballard aus dem Jahr 1984 und erzählt die Geschichte des kleinen britischen Jungen Jamie "Jim" Graham, der während des 2. Weltkriegs mit seinen wohlhabenden Eltern in Shanghai lebte und beim Einmarsch der Japaner zum Kriegsgefangenen wurde. Als Regisseur war sogar David Lean im Gespräch. Am Ende wollte Spielberg den Film aber selbst inszenieren, da er einen Film im Stil seines Vorbilds Lean drehen wollte und ausserdem sehr interessiert war an den Themen des 2. Weltkriegs (danach drehte er mit "Schindlers Liste" und "Soldat James Ryan" zwei weitere preisgekrönte Filme zu diesem Themenkomplex).Während des 2. Weltkriegs erlebt der britische Schüler Jamie Graham (Christian Bale - beim Dreh 12 Jahre alt) die Invasion der Japaner in China. Jamie ist ein Fan der japanischen Armee und noch mehr faszniert von den japanischen Trägerflugzeugen. Die Invasion bringt sein bisher privilegiertes Leben in Shanghai völlig durcheinander. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor beginnen die Japaner auch die Siedlung Shanghai zu besetzen. Tausende Menschen sind plötzlich auf der Flucht - auch Jamie und seine Eltern (Emily Richard/Rupert Fraser). Durch das Chaos verlieren sie sich und im Nu ist der kleine Junge auf sich allein gestellt. Seine Mutter hatte ihm noch zugerufen, dass er im Haus auf sie warten solle. Doch das Haus ist inzwischen von der japanischen Armee beschlagnahmt worden und die Mutter bleibt verschwunden. Jamie hat mächtigen Hunger und will sich bei den Japanern ergeben, doch die ignorieren einen kleinen Jungen. Bald schießt er sich den beiden Amerikanern Basie (John Malkovich) und Frank (Joe Pantoliano)an, die sich mit Schwarzhandel über Wasser halten können. Auf einem ihrer Beutezüge werden die Drei von der Armee gefangengenommen und in das Internierungslager in Suzhou gebracht. Es ist jetzt bereits 1945 - kurz vor dem Ende des Pazifikkrieges. Trotz des täglichen Terrors und der schlechten Lebensbedingungen im Lager, das viele Menschenleben fordert, überlebt der Junge - aber erlebt den schnellen Tod seiner Kindheit...







Der größte Vorzug des Films ist seine hervorragende Optik - hier sind die Vergleiche mit den Lean Epen extrem erstaunlich. Kameramann war Allen Daviau, der für seine Leistung eine verdiente Oscarnominierung erhielt. Aber auch für die Kategorien Ausstattung, Filmmusk, Kostüme, Schnitt und Ton gab es bei der Oscarwahl 1988 weitere Nominierungen. Youngster Christian Bale überzeugt in seiner ersten Rolle und trägt den Film als Hauptdarsteller im Alleingang.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

 

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