Regie: John Madden
Die Entstehung eines Meisterwerks....
Die Entstehung eines Meisterwerks....
John Maddens "Shakespeare in Love" erhielt 1999 in sieben
Kategorien den Oscar: Als bester Film des Jahres, für die beste
Darstellerin Gwyneth Paltrow, für die beste Nebendarstellerin Judi
Dench, fürs beste Original-Drehbuh, für die besten Kostüme, das beste
Szenenbild und die beste Musik.
Damit stach er die starke Konkurrenz "Der schmale Grat", "Der
Soldat James Ryan", "Das Leben ist schön" und "Elizabeth" er aus. Regie
führte der Brite John Madden, der ein Jahr zuvor bereits mit "Ihre
Majestät Mrs. Brown" die Kritiker überzeugen konnte. "Shakespeare in
Love" spielte an der Kinokasse 289 Millionen Dollar ein und blieb bis
heute der erfolgreichste Film des Regisseurs.
Aus einem Melodram formte er durch ein äusserst gutes Drehbuch
(Marc Norman und Tom Stoppard), das nach und nach eine geistreiche
Komödie freisetzt und darüberhinaus mit Referenzen auf
Shakespeare-Zitate und Zeitgenossen zusätzlich eine intellektuelle Würze
beisteuern. Und der Zuschauer staunt über die herrliche Phantasie und
dass aus "Romeo und Ethel, die Piratentochter" am Ende doch noch "Romeo
und Julia" werden wird. Kein Wunder, denn Shakespears Liebe zu der
schönen und anmutigen Viola de Lesseps (Gwyneth Paltrow) ist die große
Inspiration für das Melodram, dass sich zur Sommerzeit in der
norditalienischen Stadt Verona zuträgt und aus seinen Hauptfiguren das
berühmteste Liebespaar der Weltliteratur machte.
Die Handlung spielt im London des Jahres 1593. Shakespeare (Joseph
Fiennes) arbeitet an einem neuen Stück. Der Titel steht mit "Romeo und
Ethel, die Piratenbraut" auch schon fest. Doch zum Leidwesen seiner
Gläubiger hat der Schriftsteller eine Blockade und noch keine einzige
Zeile geschrieben. Philip Henslowe (Geoffrey Rush), der schrullige
Besitzer des Rose Theaters, würde auch gerne dieses Stück aufführen,
denn 1) soll es all das beinhalten, was das Theaterpublikum des Jahres
1593 von einem Theaterstück erwartet: Verwechslungen, ein Schiffbruch,
ein Piratenkönig, ein Hund spielt mit, und die Liebe triumphiert und 2)
hat er Schulden bei dem einflussreichen Hugh Fennyman (Tom Wilkinson).
Von seinem Schriftstellerkollegen Christopher Marlowe (Rupert Everett)
bekommt der derzeit inspirationslose Schreiber ein paar gute Ideen
geliefert. Beim Casting im Theater fällt Shakespeare der junge
Schauspieler Thomas Kent (Gwyneth Paltrow) auf, der sein Vorsagen mit
Bravour meistert. Als er dann herausfindet, dass der junge Mann gar kein
Mann ist, sondern die hübsche Viola de Lesseps ist es um ihn geschehen.
Er verliebt sich in die junge Frau, die eigentlich dem gut situierten
Lord Wessex (Colin Firth versprochen wurde. Mit Hilfe ihrer gewitzten
Amme (Imelda Staunton) ist es jedoch möglich, dass sich Shakespeare und
Viola näher kommen und die große Liebe entstehen kann. Als Schauspieler
verkleidet macht sie auch bei seinem Stück mit, dass mehr und mehr
Konturen bekommt und immer besser wird. Es darf nur nicht herauskommen,
dass eine Frau sich unter den Akteuren befindet, denn Königin Elizabeth
I. (Judi Dench) hat ja ein Gesetz erlassen, dass nur Männer auf der
Bühne spielen dürfen....
Am Ende wird das Stück zu einem Supererfolg, doch die beiden
Liebenden müssen sich trennen. Und die Königin, herrlich gespielt von
Judi Dench, hat am Schluß noch eine hervorragende Szene. "Shakespeare in
Love" ist ein sehr leichter und lockerer Filmspass, der ein Hoch auf
das Theater und seine Schauspieler anstimmt. Natürlich gelingt dies mit
einem herrlich gut aufgelegten Ensemble, das auch als Satire bestens
funktioniert. In weiteren Rollen sind auch Ben Affleck und Simon Callow
zu sehen. Das British Film Institute wählte den federleichten
Historienfilm auf Platz 49 der besten britschen Filme aller Zeiten.
Bewertung. 8 von 10 Punkten.
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