Regie: Bong Joon-Ho
Im Hanfluß schwimmt ein menschenfressender Krankheitskeim...
Bong Joon-ho ist der Regisseur eines Meisterwerks im Serienkillergenre "Memories of Murder". 2006 gelang ihm mit "The Host" nicht nur eine Wiederbelebung des Fernostmovies mit Gozilla-Touch, der Film wurde mit über 13 Millionen Zuschauern im eigenen Land der bis dato erfolgreichste Blockbuster aller Zeiten und löste "The King and the Clown", der leider immer noch nicht in Deutschland auf DVD erschienen ist, von der Spitze der Publikumslieblinge ab.
"The Host" ist ein chaotischer Beinahe-Comedy Monsterfilm, der von einer mutierten Species handelt. Ein skrupelloser Wissenschaftler, der in einem amerikanischen Militärstützpunkt experimentiert, kippt im Jahr 2000 giftigen Chemiemüll in den nahegelegenen Hangang in Seoul. Einige Monate später entdecken zwei Fischer im See eine kleine Amphibie, 2006 ist aus dem kleinen putzigen Tierchen ein mutiertes Riesenmonster geworden, dass erstmalig aus dem Fluss steigt und an der Strandpromenade zuerst für unglaubliche Neugier sorgt, die Menschen versuchen das Tier, dass vorerst noch im Wasser schwimmt, zu füttern - einige Sekunden später rennen sie um ihr Leben, weil das glitschige Monstrum Appetit auf kreischende, ums Leben rennende Menschen hat.
Hie-bong (Byeon Hie-bong) ist ein rüstiger älterer Kíoskbetreiber, der mit seinem immer schläfrigen und etwas einfältigen Sohn Gang-du (Song Kang-ho) und dessen junger Tochter Hyun-seon (Ko Ah-sung) an der Promenade Süssigkeiten oder Fastfood verkauft. Und da wären noch Gang-dus unterschiedliche Geschwister, der smarte Nam-il (Park Hae-il) und die Bogen schießende Schwester Nam-ju (Bae Doo-na). Als das Monster die junge Hyun-seon zum späteren Verzehr entführt, machen sich die vier Familienmitglieder auf, das Monster zu jagen und die vielleicht noch Lebende zu befreien. Die Behörder versuchen dem immer gefrässigeren Monster mit einem Giftgas "Agent Yellow" den Garaus zu machen...
Was Roland Emmerich mit seinem "Gozilla" nicht so richtig gelingen wollte, schaffte Bong Joon-ho im Nu: Sein Film erinnert sofort positiv an die japanischen Gozilla Trash-Knaller aus den 70er Jahre. Es liegt möglicherweise daran, dass der Film trotz Blockbuster-Ambition durchgehend eine asiatische Handschrift trägt und der Umweltthriller dadurch im Kommerzkino eine besondere Note bewahrt, weil er die Amerikaner nicht kopiert.
"The Host" ist einerseits chaotisch, aber auch vielseitig: Familiendrama, Ökothriller, Komödie, politische Satire und alberner Slapstick. Anspielungen auf Unweltkatastrophen wie Sars oder Vogelgrippe sind allgegenwärtig. Die Wissenschaft und die amerikanische Mentalität kommen da auch nicht allzu gut weg. Leider gibts für den Showdown einen Abzug, den hätte man m.E. besser gestalten können.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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