Regie: Krsto Papic
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"Der Rattengott" ist ein kroatischer Horrorfilm aus dem Jahr 1975/1976 und wurde vor vielen Jahren vom ZDF in der unvergesslichen Reihe "Der phantastische Film" vorgestellt, danach geriet der Tierhorrorfilm (Original: Izbavitelj) und osteuropäischer Bruder des Rattenschockers "Willard" wieder in Vergessenheit.
Erst jetzt wurde der Film von Krysto Papic auf dieser limitierten DVD in deutscher Sprache herausgebracht und wird alle die freuen, die den Film damals angesehen haben und irgendwie faszinierend fanden.Aus heutiger Sicht kommt der Film zwar sehr behäbig und langsam erzählt daher, allerdings wirken die morbiden Szenen auch heute noch.
Es fängt schon klasse mit dem Vorspann an, der keinen Zweifel zulässt, dass die nächsten 75 Minuten sehr düster ausfallen werden. Der Film hat durch sein Zeit- und Lokalkolorit etwas von Kafka und ist so etwas wie ein
Vorbote für den kommenden verheerenden Siegeszug des Faschismus in Europa und somit auch für den zweiten Weltkrieg mit vielen Millionen Opfern.
Nach dem ersten Weltkrieg ist die Welt in einer schweren Wirtschaftskrise, die auch dem erfolglosen Dichter und Lyriker Ivan Gajski (Ivica Vidovic) sehr zusetzt. Von seiner Vermieterin wird er vor die Tür gesetzt. Weil er Hunger hat, versucht er seine letzten Bücher zu verkaufen. Dort auf der Straße lernt er Sonja Boskovic (Mirjana Majurec), die Tochter eines sehr angesehen Professors (Fabijan Sovagovic) kennen. Ein Nachtwächter gibt ihm den Tipp, sich in der verlassenen Zentralbank einen Unterschlupf zu suchen, denn im Freien könnte er von der Polizei als Landstreicher verhaftet werden. Dort wird er Zeuge eines geheimen, feudalen Banketts. Als er hört, dass Professor Boskovic, Sonjas Vater, ermordet werden soll, wird er von den feiernden Gästen erkannt, doch kann entkommen. Er warnt den Professor und dieser bietet ihm eine Stelle als Assistent an. Der Professor glaubt an die abwegige Idee, dass sich Ratten in Menschen verwandeln können und die Weltherrschaft übernehmen wollen. So zumindest steht es geschrieben in einem 400 Jahre allten okkulten Buches, das sich "Das Vermächtnis des Rattenkönigs" nennt...
Realisiert nach der Novelle "Der Rattenfänger" des russischen Schriftstellers Alexander Grin beweißt Regisseur Krsto Papic eindrucksvoll, dass auch aus Jugoslawien gute phantastische Filme kommen können. Die angespannte Lage durch die Wirtschaftskrise wird sehr gut dargestellt, ein Umschwung schwebt in der Luft. Erst beim grotesken Fress- Sauf und Sex- Bankett mit den teilweise recht seltsamen "Menschen" und wenig attraktiven Rattenzähnen kommt eine beängstigende Spannung auf, die sich immer weiter steigert. Da die Rattenmenschen nicht von echten Menschen zu unterscheiden sind, bleibt auch immer unklar, wem man trauen kann und wer einen verrät, die Paranoia erfasst die Figuren. Hierin liegt auch die politische Kritik, die in diesem Film sehr gut zum Ausdruck kommt.
Die Rattenmenschen erinnern ein bisschen an Murnaus "Nosferatu", der Stoff selbst ist eine Art Kafkaeske Variante von Filmklassikern wie "Body Snatchers" oder "Sie leben" von John Carpenter.
Als Bonus gibts die Langfassung - allerdings nur in Originalsprache ohne deutsche Untertitel und mit sehr schwachen Bild.
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