Regie: Zack Snyder
Vollendete Form...
Mit einem Budget von 65 Millionen Dollar konnte Zack Snyders Graphic Novel Verfilmung "300" hervorragende 456 Millionen Dollar weltweit einspielen.
Der 2006 gedrehte Historien- und Schlachtenfilm ist sicherlich
neben "Watchmen - Die Wächter" immer noch Snyders bester Film, auch wenn
ihn seine Marvel Verfilmungen in Sachen Einspielergebnis inzwischen
etwas abgehängt haben.
In vielen Kritiken zu "300" wird ja der Bezug zur heutigen Zeit beschrieben. Diese "drohenende Gefahr" durch den Islam und den Helden der freien Welt, die für ihre Werte in den "heiligen Kampf" ziehen - im Deutschland der Jahre 2015 bis heute so aktuell wie nie.
In vielen Kritiken zu "300" wird ja der Bezug zur heutigen Zeit beschrieben. Diese "drohenende Gefahr" durch den Islam und den Helden der freien Welt, die für ihre Werte in den "heiligen Kampf" ziehen - im Deutschland der Jahre 2015 bis heute so aktuell wie nie.
So steht der Vorwurf im Raum, der Film wäre eine gelungene
Propaganda für den Fundamentalisten im weissen Haus und für den
erstarkten Nationalismus der reichen Industriestaaten Europas. Ich
denke, das ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber der Film
favorisiert auf jeden Fall den einsamen Krieger, der bereit ist für
seine Freiheit auch in den Tod zu gehen. Und er zeigt ein sehr hartes
Männerbild, denn die Söhne Spartas werden bereits im Jungenalter ihren
Müttern entrissen, damit sie zu lebenden Kampfmaschinen heranreifen.
Ziemlich archaisch - aber irgendwie auch cool und vor allem hat "300"
erlesene Bilder zu bieten. Zwar manchmal blutrot triefend mit Blut
bestückt. Aber Kameraman Larry Fong hat einen Topjob gemacht.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Dillos (David Weham),
einem der Soldaten aus Sparta. Der erzählt von der Legende eines
15jährigen Jungen, der in einem Initiationsritual alleine in die Wildnis
geschickt wird und dort gegen einen großen Wolf kämpfen muss. 30 Jahre
später ist dieser Junge der König von Sparta. Leonidas I. (Gerard
Butler) lebt zunächst glücklich mit seiner schönen Frau Königin Gorgo
(Lena Headley) und dem gemeinsam 6jährigen Sohn in Frieden. Doch bald
wird Krieg sein, denn Großkönig Xerxes (Rodrigo Santoro) von Persien
steht mit einer riesigen Streitmacht vor der Tür. Er will ganz
Griechenland erobern und unterjochen. Eine Bote überbringt Sparta die
Bedinungen für eine kampflose Annexion. Doch die Spartaner halten nichts
von Unterwerfung und so wird der Unterhändler samt seinem Gefolge in
den Brunnen geworfen. Das Orakel ist nicht günstig, es prophezeit den
Untergang der Spartaner. Dennoch zieht der König mit seinen 300
ausgesuchten Kriegern in den Krieg, man könnte die persische Übermacht
an einem schmalen Engpass zwischen dem Meer und dem Gebirge,
aufhalten....
Erzählt wird die Geschichte der Schlacht bei den Thermopylen,
allerdings mit vielen künstlerischen Freiheiten. "e00" - das ist
Popcornkino in Reinform, noch dazu eher in Richtung Videogame inzeniert.
Herausgekommen ist ein visuell beeindruckender Film, der markante
und episch breite Bilder an das Publikum transportiert. Der auch
Kinomythen hemmungslos kopiert und aus der Geschichtserzählung ein
Fantasy-Spektakel kreiert. Eine Brisanz oder die Spannung wird hier
nicht durch den Inhalt geschaffen. "300" ist für meine Begriffe
ausschliesslich der perfekten Form verpflichtet, so verpuffen die
Botschaften...auch fragwürdige...schon im Kinosessel.
Eines kann man dem Film bescheinigen: Er führt ein grosses Entertainment vor und ist in keiner Sekunde langweilig. Der Zuschauer ist überwältigt vom Rausch der Bilder...und dennoch bleibt am Ende ein merkwürdiges, flaues Gefühl übrig. Der Film hat es aufgrund seiner ganzen Computertricks, aufgrund der brillianten Form, aufgrund null Atempausen trotzdem zu keiner Zeit geschafft emotional mitzureissen. Der Tiefgang hat gefehlt...aber das war auch sicher nicht das Anliegen des Films.
So habe ich einen Film gesehen, der wie kein zweiter die heutigen technischen Möglichkeiten, Bilder zu verkaufen, genutzt hat, andererseits doch der Wunsch aufkommt, dass dies nicht ausschliesslich das Kino von morgen sein wird
Eines kann man dem Film bescheinigen: Er führt ein grosses Entertainment vor und ist in keiner Sekunde langweilig. Der Zuschauer ist überwältigt vom Rausch der Bilder...und dennoch bleibt am Ende ein merkwürdiges, flaues Gefühl übrig. Der Film hat es aufgrund seiner ganzen Computertricks, aufgrund der brillianten Form, aufgrund null Atempausen trotzdem zu keiner Zeit geschafft emotional mitzureissen. Der Tiefgang hat gefehlt...aber das war auch sicher nicht das Anliegen des Films.
So habe ich einen Film gesehen, der wie kein zweiter die heutigen technischen Möglichkeiten, Bilder zu verkaufen, genutzt hat, andererseits doch der Wunsch aufkommt, dass dies nicht ausschliesslich das Kino von morgen sein wird
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