Regie: Quentin Tarantino
Die "Fünf Punkte Pressur Herzexplosionstechnik"...
"Kill Bill Volume 2" kam ein
Jahr später als Teil 1 in die Kinos. Tarantino konzipierte seine beiden
Teile als Hommage an das Grindhouse Kino. Da die Laufzeit insgesamt ca. 4
Stunden war, wurde der Film in zwei Teile geteilt. Mit 152 Millionen
Dollar wurde "Kill Bill Vol 2" ebenso ein Kassenhit, wobei das
Einspielergebnis des ersten Teiles höher lag. Dafür wurde Teil 2
immerhin für einige Filmpreise nominiert - so gab es für Uma Thurman
eine Golden Globe Nominierung, ebenso für ihren Partner David Carradine,
der den fiesen Bill verkörperte.
Der Soundtrack blieb in der
Verantwortung von RZA, fällt aber etwas anders wie der Vorgänger aus.
Auch die Handlung wechselte vom Schwerpunkt des Kampfkunstfilms und
Martial Arts hin zu einer gewissen Western-Atmosphäre. So ist auch
Tarantinos Hingabe für den Italo Western hier wesentlich präsenter und
spürbarer als in Teil 1. In beiden Filmen ist ein asiatischer
Kampfkunstmeister die Schlüsselfigur der Geschichte. Während im ersten
Teil der Schwertkämpfer Hattori Hanso vorgestellt wurde, der die besten
Samurai Schwerter der ganzen Welt macht, kommt in Teil 2 dem Kung Fu
Meister Pai Mei (Gordon Liu) eine besondere Rolle zu. Sowohl Beatrix
Kiddo (Uma Thurman) als auch Bill (David Carradine) gehörten zu den
Schülern des Meisters, der als Einziger die todbringende "Fünf-Punkte-Pressur-Herzexplosions-Technik" beherrscht.
Im ersten Teil hat die Braut Black Mamba bereits an zwei ihrer Peiniger
Rache erfolgreich Rache geübt. Auf ihrer Kill Liste konnte sie die Namen
von Copperhead (Vivica A. Fox) und O-Ren Ishii (Lucy Liu) streichen.
Nun gilt es noch den alkoholkranken Budd (Michael Madsen), Bruder von
Bill und die durchgeknallte Elle Driver (Daryl Hannah) zu töten, denn
sie gehörten zu dem Quartett der Mörder, die für das Massaker von Two
Pines im Auftrag von Bill verantwortlich waren. Dieses Massaker ist auch
die erste Sequenz des Films, die Tarantino in Schwarz Weiß gedreht hat,
ganz im Stil eines Neo Noir und wenn man genau hinschaut, dann sieht
man auch, dass diese Szene eine enge Verwandtschaft mit dem
Hochzeitsmassaker aus "Spiel mir das Lied vom Tod" aufweist. Bill spielt
zwar keine Mundharmonika, aber eine Flöte und vor dem Eintreffen des
Todeskommandos führt er einen unheimlichen Dialog mit der Frau, die bei
ihm in Ungnade gefallen ist und die von ihm schwanger ist. Wie wir
natürlich schon wissen, überlebt die Frau das Massaker und ist nun auf
Rachekurs. Tatsächlich gelingt es dem versoffenen Budd den Kampf für
sich zu entscheiden. Er begräbt Beatrix lebendig in der Wüste und kehrt
mit deren Hattori Hanso Schwert zurück in seinen Wohnwagen. Da Elle
Driver verrückt auf das Schwert ist, besucht sie ihn mit einem
Geldkoffer, in dem sich Scheine im Wert von 1 Millon Dollar befindet.
Die böse Frau hat aber darunter eine Schwarze Mamba versteckt, die Budd
ins Gesicht beißt. Währenddessen hat sich Beatrix aber aus ihrem Grab
befreit - dem alten Meister sei Dank - und kann ihr Duell mit Elle
absolvieren. Nun steht nur noch Bill auf ihrer Liste, doch Beatrix ahnt
nicht, dass ihre kleine Tochter (Perla Haney-Jardine) noch lebt...
Die Rachegeschichte einer Frau, die sich an der vierköpfigen Deadly
Viper Assassination Squad rächt und an ihrem früheren Geliebten Bill
ist von Tarantino mit akribischer Hingabe inszeniert hat, steckt voller
kurioser Einfälle. In Teil 2 hat er dem Dialog wieder mehr Raum gegeben,
dafür ist der Actionpart weniger ausufernd ausgefallen. Natürlich ist
die Westernatmosphäre sehr lakonisch gestaltet und Robert Richardson,
der oscarprämierte Kameramann (JFK, Aviator) liefert einmal mehr eine
hervorragende Arbeit ab.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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