Freitag, 3. April 2020

Kill Bill Volume 2








































Regie: Quentin Tarantino

Die "Fünf Punkte Pressur Herzexplosionstechnik"...

"Kill Bill Volume 2" kam ein Jahr später als Teil 1 in die Kinos. Tarantino konzipierte seine beiden Teile als Hommage an das Grindhouse Kino. Da die Laufzeit insgesamt ca. 4 Stunden war, wurde der Film in zwei Teile geteilt. Mit 152 Millionen Dollar wurde "Kill Bill Vol 2" ebenso ein Kassenhit, wobei das Einspielergebnis des ersten Teiles höher lag. Dafür wurde Teil 2 immerhin für einige Filmpreise nominiert - so gab es für Uma Thurman eine Golden Globe Nominierung, ebenso für ihren Partner David Carradine, der den fiesen Bill verkörperte.
Der Soundtrack blieb in der Verantwortung von RZA, fällt aber etwas anders wie der Vorgänger aus. Auch die Handlung wechselte vom Schwerpunkt des Kampfkunstfilms und Martial Arts hin zu einer gewissen Western-Atmosphäre. So ist auch Tarantinos Hingabe für den Italo Western hier wesentlich präsenter und spürbarer als in Teil 1. In beiden Filmen ist ein asiatischer Kampfkunstmeister die Schlüsselfigur der Geschichte. Während im ersten Teil der Schwertkämpfer Hattori Hanso vorgestellt wurde, der die besten Samurai Schwerter der ganzen Welt macht, kommt in Teil 2 dem Kung Fu Meister Pai Mei (Gordon Liu) eine besondere Rolle zu. Sowohl Beatrix Kiddo (Uma Thurman) als auch Bill (David Carradine) gehörten zu den Schülern des Meisters, der als Einziger die todbringende "Fünf-Punkte-Pressur-Herzexplosions-Technik" beherrscht. 
Im ersten Teil hat die Braut Black Mamba bereits an zwei ihrer Peiniger Rache erfolgreich Rache geübt. Auf ihrer Kill Liste konnte sie die Namen von Copperhead (Vivica A. Fox) und O-Ren Ishii (Lucy Liu) streichen. Nun gilt es noch den alkoholkranken Budd (Michael Madsen), Bruder von Bill und die durchgeknallte Elle Driver (Daryl Hannah) zu töten, denn sie gehörten zu dem Quartett der Mörder, die für das Massaker von Two Pines im Auftrag von Bill verantwortlich waren. Dieses Massaker ist auch die erste Sequenz des Films, die Tarantino in Schwarz Weiß gedreht hat, ganz im Stil eines Neo Noir und wenn man genau hinschaut, dann sieht man auch, dass diese Szene eine enge Verwandtschaft mit dem Hochzeitsmassaker aus "Spiel mir das Lied vom Tod" aufweist. Bill spielt zwar keine Mundharmonika, aber eine Flöte und vor dem Eintreffen des Todeskommandos führt er einen unheimlichen Dialog mit der Frau, die bei ihm in Ungnade gefallen ist und die von ihm schwanger ist. Wie wir natürlich schon wissen, überlebt die Frau das Massaker und ist nun auf Rachekurs. Tatsächlich gelingt es dem versoffenen Budd den Kampf für sich zu entscheiden. Er begräbt Beatrix lebendig in der Wüste und kehrt mit deren Hattori Hanso Schwert zurück in seinen Wohnwagen. Da Elle Driver verrückt auf das Schwert ist, besucht sie ihn mit einem Geldkoffer, in dem sich Scheine im Wert von 1 Millon Dollar befindet. Die böse Frau hat aber darunter eine Schwarze Mamba versteckt, die Budd ins Gesicht beißt. Währenddessen hat sich Beatrix aber aus ihrem Grab befreit - dem alten Meister sei Dank - und kann ihr Duell mit Elle absolvieren. Nun steht nur noch Bill auf ihrer Liste, doch Beatrix ahnt nicht, dass ihre kleine Tochter (Perla Haney-Jardine) noch lebt...





Die Rachegeschichte einer Frau, die sich an der vierköpfigen Deadly Viper Assassination Squad rächt und an ihrem früheren Geliebten Bill ist von Tarantino mit akribischer Hingabe inszeniert hat, steckt voller kurioser Einfälle. In Teil 2 hat er dem Dialog wieder mehr Raum gegeben, dafür ist der Actionpart weniger ausufernd ausgefallen. Natürlich ist die Westernatmosphäre sehr lakonisch gestaltet und Robert Richardson, der oscarprämierte Kameramann (JFK, Aviator) liefert einmal mehr eine hervorragende Arbeit ab.




Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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