Freitag, 9. Dezember 2022

25 Stunden

























 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Spike Lee

Die letzte Nacht und weitere 7 Jahre...

Mit seinen Filmen wie "She´s gotta have it" (Nola Darling), "Do the right thing", "Jungle Fever" oder "Mo better Blues" prägte Spike Lee das New Black Cinema in den späten 80er Jahren und 90er Jahren. Später erweiterte er sein Repertoire und es entstanden Filme wie "Inside Man" oder "25 Stunden".
Letzterer ist ein echter New York Film, aber auch mit Kammerspielcharakter - der Film wurde mit einem geschätzten Budget von 5 Millionen Dollar gedreht
Der Film wurde mit einem geschätzten Budget von 5 Millionen Dollar gedreht, mit 23 Millionen Dollar Einspielergebnis weltweit war "25 Studen" basierend auf dem gleichnamigen Buch von David Benioff für seine Produzenten ein guter Erfolg.
Erzählt wird darin von den letzten Stunden in der Freiheit des zu 7 Jahren Gefängnis verurteilten Monty Brogan (Edward Norton). Gelegentlich wählte Regisseur Spike Lee die Möglichkeit der Rückblende, um einige Geschehnisse aus seinem Leben zu beleuchten
Gleich zu Anfang eine Schlüsselszene als Monty nächts in den Hinterhöfen der Stadt mit seinem Kumpel Kostya (Tony Siragusa) einen schwer verletzten Hund auf der Straße liegen sieht. Möglicherweise mit Verletztungen von einem Hundkampf, die Halter haben dem Tier dann noch zusätzlich Verletztungen zugefügt. Obwohl der Hund ihn beinahe beißt und seine scharfen Zähne zeigt, rettet Monty das Tier. Die nächste Szene zeigt ihn in einem Park mit dem Hund, den er damals gerettet hat. Er hat ihn Doyle genannt und nun an diesem Tag im Jahr 2002 gilt es auch von dem Vierbeiner Abschied zu nehmen, denn Monty muss am folgenden Tag die Haftstrafe wegen Drogenhandels antreten.
Noch einmal trifft er sich an diesem Tag mit seinen Schulfreunden Frank Slaugthery (Barry Pepper), einem extrovertierten Börsenmakler und mit Jacob Elinsky (Philip Seymour Hoffman), einem einsamen Highschool-Lehrer, der heimlich für seine 17jährige Schülerin Mary D´Annunzio (Anna Paquin) schwärmt. Es ist der Abend, an dem er auch ein letztes Mal mit seinen Vater (Brian Cox) essen geht. Der wird ihn auch am anderen Morgen in den Knast fahren. Noch immer verfolgt ihn der Verdacht, dass seine schöne Freundin Naturelle Riviera (Rosario Dawson) ihn bei der Polizei verpfiffen haben könnte, denn schließlich wußte sie wo er in der Wohnung die Drogen versteckte.
Die Nacht wird ihm aber auch Aufklärung geben. Am Ende des Tages will Naturelle auf ihn warten, seinen Hund Doyle hat er mit Jacob zusammengebracht und Frank darf ihm das Gesicht polieren, damit er im Knast nicht sofort durch seine Attraktivität zum Freiwild wird. Ab ins Auto des Vaters. Am Ende eine Vision, wie es auch sein könnte, wenn man einfach die Flucht antreten würde...dann eine letzte Einstellung auf das arg verletzte Gesicht von Monty...




Spike Lees New Yorker Verliererportrait enstand kurz nach dem 11. September 2001 - der Film beginnt mit dem Bild der Skyline mit der Sicht auf das Lichtdenkmal Tribute in Lights am Ground Zero. Auch von Franks teures Appartement sieht man aus dem Fenster direkt auf die Wunde der Stadt. In einer Szene erzählt Monty von der Rettung seines Hundes und bewertet dies als "das Beste was er jemals tat". Tatsächlich ist Doyle immer wieder präsent und begleitet die Szenerie. Als er sich mit seinem Vater trifft, geht er auch auf die Toilette - dort vor dem Spiegel hält er eine glühende Hassrede auf die stadt und auf ihre Einwohner. Man entdeckt darin auch eine gewisse Liebeserklärung an die Metropole.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Film mit dem starken Cast und dem guten Skript immer mehr zum Klassiker entwickelt. 2016 landete "25 Stunden" (im Original: 25th Hour) in einer Umfrage der BBC nach den besten und wichtigsten Filmen des 21. Jahrhunderts auf einem hervorragenden 26. Rang. Der Film zeigt einen Menschen vor einer extrem schwierigen Lebensphase, es wird wenig Hoffnung verbreitet, dass es besser wird. Das Leben hat leider durch eigenes Verschulden den Nullpunkt erreicht. Monty verliert für eine lange Zeit, vielleicht auch für immer die bisherige Existenz, die Freundin, den Hund, die Freunde...einfach alles. Die nächsten Jahre dreht sich alles ums Überleben im Knast, aber wie ? Die Perspektive ist nicht hoffnungsvoll. Lediglich der Gedanke an eine bessere Welt im Westen...





Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

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