Regie: Bruce Beresford
Schwarzrock...
Endlich gibts auch die deutsche DVD von "Black Robe - Am Fluß der Irokesen". Ein
Indianerfilm ganz nach meinem Geschmack, der 1991 in die Kinos kam - also kurze
Zeit später wie "Der mit dem Wolf tanzt" - und mit einer wunderbaren
Atmopshäre, etwa vergleichbar mit Sidney Pollacks Meisterwerk "Jeremiah Johnson"
begeistern kann. Leider ist die Veröffentlichung nicht ganz optimal, denn das
Format ist in Vollbild gehalten und schmälert vor allem die Wrkung dieser
grandiosen Bilder, die Kameramann Peter James gelungen sind. "Black Robe" ist
auch der beste Film von Bruce Beresford, dem ein Jahr zuvor mit "Miss Daisy und
ihr Chauffeur" ein unerwarteter Oscartriumph gelang. Die Handlung des Films
begnnt im Jahr 1634 in einer kleinen französsichen Siedlung in Kanada. Dort
versuchen jesuitische Missionare die Indianer zu Christentum zu bekehren -
jedoch mit sehr bescheidenem Erfolg. Samuel de Champlain, der Gründer der
Siedlung, versucht seine christliche Mission dann auch an noch entlegenere Orte
zu bringen. Zu diesem Zweck soll der junge Jesuitenpater LaForgue (Lothaire
Pluteau) mit einem Kanu ein weit entferntes Huronedorf finden, wo sich eine
weitere katholische Mission befinden soll. Der Weg dorthin sol mehrere Wochen,
ja vielleicht Monate dauern und als Begleiter ist nur noch ein Franzose dabei,
der junge Daniel (Aden Young) will später ebenfalls Priester werden. Ein kleiner
Stamm von Huronen begleitet die zwei weißen Männer. Besonders Schwarzrock
LaForgue wird von den "Wilden" als Dämon angesehen. Aber Häuptling Chomina
(August Schellenberg), der hellsichtige Träume hat und mit seiner Frau, seinem
kleinen Sohn und der heranwachsenden Tochter Annuka (Sandrine Holt) hat
versprochen, die Franzosen bis zum Bestimmungsort zu führen. Auf der Reise
dorthin kommt es immer wieder zu Irritationen seitens der beiden Kulturen, die
in ihrer großen Verschiedenheit immer wieder aufeinanderprallen. So lößt das
geschriebene Wort des Paters bei den Indianern Unglauben hervor, den sie nur mit
Hexerei in Verbindung bringen können. Als die Reisenden auf eine Gruppe von
Montagnais Indianer treffen, die noch nie Kontakt mit den Franzosen hatten, wird
die Kluft durch den Schamanen Mestigoit (Yvan Labelle) noch verstärkt. Während
der Reise verlieben sich aber Daniel und Annuka ineinander - was zusätzlich für
Konfliktstoff sorgt...
Diese Entdeckergeschichte hat Bruce Beresford sehr subtil in Szene gesetzt und er legte sein Augenmerk vor allem auf eine stimmige Atmosphäre, die von Anfang bis Ende gegeben ist und sich sogar steigert. Bald ist man als Zuschauer von der Geschichte über den Zusammenprall zweier Kulturen so fasziniert, dass man völlig in diesen Ort und diese Zeit eintauchen kann. Ein großartiger Film - auch über die Verschiedenheit von Religionen und Glauben, der mit 6 Genie Awards (der kanadische Oscar) ausgezeichnet wurde.
Bewertung: 9von 10 Punkten.
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