Regie: Roman Polanski
Dunkle Tage in Warschau...
Seine kreativste Zeit hatte Regisseur
Roman Polanski sicherlich ab Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre.
Dort entstanden die Klassiker "Tanz der Vampire", "Rosemarys Baby" und
"Chinatown". 1977 wurde der polnische Filmemacher in Los Angeles wegen
Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt. Er setzte sich nach
Europa ab. Es entstanden weitere herausragende Filme wie "Tess" und "Der
Pianist" - ein Holocaust Drama nach Tatsachen. Es ist die Geschichte
des jüdisch-polnischen Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman, der
mit viel Glück und der Hilfe einiger Menschen den Holocaust überleben
konnte. Seine Geschichte ist auch eng mit dem Regisseur Polanski
verbunden, da er als Kind nach dem Tod seiner Mutter aus dem Krakauer
Ghetto floh. Bis zum Ende des Krieges lebte er in einer Scheune eines
polnischen Bauern. Sein Vater wäre beinahe auch im Konzentrationslager
gestorben, aber am Ende des Krieges fanden Sohn und Vater wie durch ein
Wunder wieder zusammen.
Neben Juden und Helfern des polnischen Widerstandes hat der Pianist
sein Überleben auch dem deutschen Offizier Wilm Hosenfeld (Thomas
Kretschmann) zu verdanken. Die Begegnung zwischen beiden Männern findet
fast schon zu Ende des Krieges statt und es wird sichtbar, dass beide
auch das gleiche Schicksal teilen: Sie sind beide Opfer.
Im September 1939 beginnt die Erzählung. Wladyslaw Szpilman (Adrien
Brody in der Rolle seines Lebens), ein polnisch-jüdischer Pianist,
spielt live im Radio in Warschau, als der Sender während des deutschen
überfalls auf Polen bombardiert wird. In der Hoffnung auf einen
schnellen Sieg jubelt seine ganze Familie zu Hause, denn sie haben per
Radio erfahren, dass Gro0britannien und Frankreich Nazideutschland den
Krieg erklärt hat. Doch es soll leidvolle beinahe 6 Jahre dauern. Die
Stadt wird zuerst umkämpft, denn auch die sowjetische Armee ist in Polen
einmarschiert. Dann wird die Hauptstadt Warschau aber Teil des von den
Nazis kontrollierten Generalgouvernements. Und damit fangen natürlich
die ersten Repressalien gegen die jüdischen Mitbürger an, es leben zu
dieser Zeit mehr als 300.000 Juden in der Stadt. Sie werden daran
gehindert zu arbeiten oder ein Geschäft zu besitzen. Ausserdem müssen
sie immer die verordneten blauen Davidstern-Armbinden tragen. Wer sich
weigert, wird hart bestraft - aber diejenigen, die sie tragen leben auch
gefährlich. Denn so sind sie noch sichtbarer der Willkür und der
Schikanen vieler Besatzungssoldaten ausgeliefert. Wladyslaw und seine
Eltern Eltern (Frank Finlay, Maureen Lipman) sowie die Geschwister (Ed
Stoppard, Julia Rayner, Jessica Kate Meyer) müssen im November 1940 in
das isolierte und überfüllte Warschauer Ghetto umziehen, wo sich die
Bedingungen noch weiter verschlechtert haben. Die Menschen hungern, die
SS-Wachen agieren hier noch brutaler, hungernde Kinder werden einfach
ausgesetzt und in den Straßen und den Hinterhöfen liegen Leichen. Eines
Abends werden die Szpilmans Zeuge, wie die SS bei einer Razzia die ganze
Familie in einer Wohnung auf der anderen Straßenseite tötet und einen
alten Mann im Rollstuhl aus einem Fenster im vierten Stock wirft.
Am 16. August 1942 kommt der Erlass, dass die gesamte Familie mit
Tausenden Anderen Ghettobewohnern im Rahmen der Operation Reinhard ins
Lager Treblinka transportiert werden. Einer der jüdischen Ghetto
Polizisten bewahrt Wladyslaw vor dem Einsteigen in den Zug des Todes.
Aber nun ist er alleine, getrennt von seiner Familie, deren Schicksal
ungewiss ist. Er wird in Warschau Sklavenarbeiter und hift dort dem
Widerstand, indem er Waffen ins Ghetto schmuggelt. Eine weitere Station
seiner Odyssee ist eine leerstehende Wohnung, die ihm seine polnische
Bekannte Dorata (Emila Fox) und deren Ehemann Andrzej (Ronan Vibert). Im
August 1944, während des Aufstands, wird die Stadt in weiten Teilen
völlig zerstört. Nun ist der Pianist auf sich allein gestellt. In den
Ruinen sucht er nach Vorräten und nach einer nicht ganz so unsicheren
Unterkunft. Bei seiner Suche kommt er an einem Haus vorbei, drinnen
entdeckt er eine Dose mit Essiggurken. Beim Versuch die Dose zu öffnen,
merkt er plötzlich, dass sich jemand im Zimmer befindet. Es ist der
Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld....
Der Deutsche fragt nach dem Beruf und Wladyslaw antwortet "Ich bin Pianist" - der Offizier bittet ihn auf einem Flügel, der sich im Haus befindet, zu spielen. Szpilman, völlig entkräftet und sichtlich gealtert, entscheidet sich für Chopins Ballade in g-Moll. In diesen Minuten voller Musik entsteht etwas positives - der Deutsche verrät den Mann und sein Versteck nicht. Er versorgt ihn sogar mit Nahrung. Mit wenigen Worten erkennt der Zuschauer, dass jeder Einzelne dazu beitragen konnte, den wahnsinnigen Krieg und Hass abzumildern und erträglicher zu machen. "Der Pianist" ist eine kraftvolle Aussage über Krieg, über die entstehende Umenschlichkeit und auch über die Erlösung in Form der Kunst. Das Bild des hageren Menschen, der mit einem Glas Gurken in der Hand durch eine karge, zerbombte Stadt geht bleibt dem Zuschauer länger im Gedächtnis. Auch wenn die vier vorherigen Filme von Polanski "Frantic", "Bitter Moon", "Der Tod und das Mädchen" und "Die neun Pforten" sehr interessant waren, kam mit "Der Pianist" so etwas wie ein Comeback an die Regie-Weltspitze zustande. Der Film war nicht nur ein guter Kinoerfolg mit einem Umsatz von ca. 120 Minuten. Er bekam auch sehr viele Preise. Viermal wurde er für den Europäischen Filmpreis nominiert - der Kameramann Pawel Edelmann siegte auch in seiner Kategorie. Auch bei der Vergabe der Cesars konnte 7 Trophäen gewonnen werden. Auch Hollywood ehrte den Film mit drei Academy Awards. Roman Polanski bekam in Abwesenheit den Regie-Oscar. Auch Hauptdarsteller Adrien Brody wurde geehrt - ebenso das Drehbuch von Ronald Harwood. Desweiteren gabs noch Nominierungen für den besten Film, die Kostüme, Schnitt und Kamera.
Der Deutsche fragt nach dem Beruf und Wladyslaw antwortet "Ich bin Pianist" - der Offizier bittet ihn auf einem Flügel, der sich im Haus befindet, zu spielen. Szpilman, völlig entkräftet und sichtlich gealtert, entscheidet sich für Chopins Ballade in g-Moll. In diesen Minuten voller Musik entsteht etwas positives - der Deutsche verrät den Mann und sein Versteck nicht. Er versorgt ihn sogar mit Nahrung. Mit wenigen Worten erkennt der Zuschauer, dass jeder Einzelne dazu beitragen konnte, den wahnsinnigen Krieg und Hass abzumildern und erträglicher zu machen. "Der Pianist" ist eine kraftvolle Aussage über Krieg, über die entstehende Umenschlichkeit und auch über die Erlösung in Form der Kunst. Das Bild des hageren Menschen, der mit einem Glas Gurken in der Hand durch eine karge, zerbombte Stadt geht bleibt dem Zuschauer länger im Gedächtnis. Auch wenn die vier vorherigen Filme von Polanski "Frantic", "Bitter Moon", "Der Tod und das Mädchen" und "Die neun Pforten" sehr interessant waren, kam mit "Der Pianist" so etwas wie ein Comeback an die Regie-Weltspitze zustande. Der Film war nicht nur ein guter Kinoerfolg mit einem Umsatz von ca. 120 Minuten. Er bekam auch sehr viele Preise. Viermal wurde er für den Europäischen Filmpreis nominiert - der Kameramann Pawel Edelmann siegte auch in seiner Kategorie. Auch bei der Vergabe der Cesars konnte 7 Trophäen gewonnen werden. Auch Hollywood ehrte den Film mit drei Academy Awards. Roman Polanski bekam in Abwesenheit den Regie-Oscar. Auch Hauptdarsteller Adrien Brody wurde geehrt - ebenso das Drehbuch von Ronald Harwood. Desweiteren gabs noch Nominierungen für den besten Film, die Kostüme, Schnitt und Kamera.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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