Regie: Louis Malle
Die Verlierer...
Es ist die Geschichte von Losern, die sich im heruntergekommenen Seebad Atlantic City treffen, das sich gerade anschickt, zum modernen Spielerparadies zu werden. Bei der Oscarverleihung 1982 war Louis Malles "Atlantic City, USA" in fünf Kategorien nominiert. Als bester Film ebenso wie Louis Malle selbst als Regisseur. Ausserdem die beiden Hauptdarsteller Burt Lancaster und Susan Sarrandon sowie das beste Orginaldrehbuch von John Guare. Leider ging Malles spätes Meisterwerk bei der Preisverleihung leer aus. Ein Klassiker des Kriminalfilms war dennoch geboren, obwohl die Einordnung des Film in ein Genre gar nicht so einfach ist. "Atlantic City, USA" ist ein französisch-kanadische Coproduktion und erzählt die Geschichte einiger Menschen, die sich im Glückspiel-Paradies treffen. Neben der Thrillerelemente spielt die Liebe eine große Rolle im Geschehen und eine Mediation über die Zeit wird gleich noch dazugegeben.
Zwischen Träumen, Illusionen und Realitäten bewegen sich Malles Figuren.
Da wäre einmal der alternde Ganove Lou Pascal (Burt Lancaster), der
von den alten Zeiten mit Al Capone oder Bugsy Siegel schwärmt - nun
aber bei der egozentrischen Grace Pinza (Kate Reid) angestellt ist. Er
muss sie für ein bisschen Geld massieren oder mi dem verwöhnten Pudel
seiner Chefin Gassi gehen. Dabei wird er von ihr Kurz gehalten und oft
beschimpft sie ihn als "Schlappschwanz", weil er das schon immer war.
Er wohnt eine Etage über ihr in einem kleinen Zimmer - von dort aus
kann er ins Zimmer nebenan schauen. Dort wohnt die angegehnde
Casino-Croupier Sally (Susan Sarrandon), die große Träume hat und in
Monte Carlo arbeiten möchte. Vorerst verkauft sie tagsüber Austern. Sie
hat das Gefühl den Fischgeruch nicht mehr loszubekommen und reibt sich
Abend für Abend ihre Haut mit Zitronen ein. Dazu läuft die Norma Arie
auf dem Cassettenrecorder. Weil sie Black Jack Kartendealerin werden
will, macht sie einen Kurs bei dem Franzosen Joseph (Michel Piccoli).
Die Stadt wirkt schäbig, die Menschen wohnen in Absteigen und öfters
wird mal wieder ein altes ausgedientes Hotel gesprengt. Mit der Ruhe ist
es dann vorbei als Sallys Ehemann Dave Matthews (Robert Joy) und die
von ihm geschwängerte Chrissie (Hollis McLaren), Sallys jüngere
Schwester auftauchen. Die beiden sind drogensüchtig und wollen in der
Stadt ein lukratives Heroin Geschäft abwickeln. Der Zufall will es, dass
der alte Lou als Drogenbote herhalten muss. Der kann zwar für den Stoff
4.000 Dollar einstreichen, doch Auftraggeber Dave wird währenddessen
auf der Straße von den Gangstern erstochen, denen er den Stoff entwendet
hatte. Und Lou hat noch ne Menge von den Drogen bei sich in der
Wohnung. So hat er auch Gelegenheit Sally näher kennenzulernen, was ihn
zunehmend wieder aufblühen lässt...
Insgesamt wird er kurz Feuer und Flamme sein und im Verlauf der
Geschichte kann er die Frau seiner Träume auch einmal richtig
beschützen. "Atlantic City, USA" wirkt echt und authentisch und die
Schauspielerleistungen von Sarrandon, Lancaster und Reid sind klasse.
Sowohl Susan Sarrandon als auch Burt Lancaster zeigen im
Einander-Betrügen und im wechselseitigen Übers-Ohr-Hauen sehr viel
Zuneingung füreinander, auch Respekt und Wärme...dies lässt den Film wie
ein magisches, nostalgisches Gangstermärchen wirken.
Die grosse Stärke des Films ist seine sehr unkoventionelle Inszenierung,
die eher sehr europäisch geprägt ist.
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