Montag, 5. März 2018

Jackie Brown







































Regie: Quentin Tarantino

Tödlicher Plan...

Zweifelsohne ist "Jackie Brown" aus dem Jahr 1997 immer noch einer von Quentin Tarantinos beeindruckendsten Filmen. Auch wenn er mit einer Kürzung von etwa 20 Minuten vielleicht noch etwas runder geworden wäre, denn die Laufzeit von 154 Minuten lässt den Autorenfilmen auch in vielen ausufernden Dialogen schwelgen, etwas weniger wäre vielleicht sogar etwas mehr gewesen.
Aber die Filmfiguren hat Tarantino fein ausgewählt. Alles dreht sich um die gutaussehende Flugbegleiterin Jackie Brown (Pam Grier), die bereits in der ersten Szene großartig in Szene gesetzt wird, während im Hintergrund Bobby Womack mit "Across 110th Street" läuft. Überhaupt ist Tarantinos Heist Movie mit einem exzellenten Soundtrack bestückt, darunter Songs der Delfonics, Johnny Cash oder Bill Withers.
Jackie Brown ist Flugbegleiterin einer kleinen mexikanischen Fluggesellschaft, das Gehalt ist nicht gerade üppig. Aber sie braucht die 16.000 Dollar Jahreslohn. Um etwas dazuzuverdienen hat sie sich mit dem Drogen- und Waffenhändler Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) eingelassen. Für diesen schmuggelt sie Geld von Mexiko in die Vereinigten Staaten. Als einer seiner Kuriere, der labile Beaumont Livingston (Chris Tucker) von der Polizei geschnappt wurde, ist die Lage für Ordell sehr brenzlig. Denn wenn der ausplaudert, dann gehts ihm an den Kragen. So nimmt er die Dienste des Anwalts Max Cherry (Robert Forster) in Anspruch. Der soll Mittler und Überbringen der Kaution sein, die der Gefangene aufbringen muss, dass er bis zur Verhandlung auf freiem Fuß kommt. 10.000 Dollar lässt sich Ordell das kosten. Natürlich hat Ordell schon den Plan gefasst Beaumont aus dem Weg zu räumen, denn er ist sicher, dass er auspacken wird. Doch Beaumont hat schon einige Infos an die Bullen gegeben, die somit auch auf Jackie Browns Dienste für Ordell aufmerksam wurden. Während Ordell Beaumont aus dem Weg geräumt hat und bereits in der Wohnung seiner Freundin Melanie Ralston (Bridget Fonda) kriminelle Pläne mit dem Ex-Knacki Louis Gara (Robert de Niro) ausdenkt, wird Jackie von den Polizisten (Michael Keaton/Michael Bowen) verhaftet. Sie muss - wohl oder übel - mit den Gesetzeshütern kooperien und Ordell ans Messer liefern.
Tatsächlich kann sie mit den Polizisten Straffreiheit ausmachen, wenn der Plan Ordell zu fassen, gelingt. Alles soll in dem Einkaufszentrum Del Amos Fashioncenter vonstatten gehen. Es gibt aber noch einen von Jackie und dem Anwalt Max entworfenen Plan B, der den Polizisten natürlich nicht bekannt ist. Der Showdown läuft präzise, aber auch ereignisreich ab und am Ende des Tages sind einige der Protagonisten nicht mehr am Leben...




Ein raffinierter Plan, der aus 500.000 Dollar nur noch 50.000 Dollar macht und am Ende funktioniert dieses Risikospiel tatsächlich.
"Jackie Brown) basiert auf dem Roman "Rum Punch" von Elmore Leonard und ist sowohl Heist Movie als auch ein Beitrag fürs Blaxploitation Genre und ist entsprechend cool inszeniert. Tarantino stattet seine Figuren mit einer sehr skurrilen Note aus und lässt sich Zeit mit der Geschichte. Für die Darsteller Pam Grier, Robert Forster, Robert de Niro, Samuel L. Jackson und Bridget Fonda sprangen daher gute Rollen heraus. Robert Forster konnte sogar ins Oscar-Rennen als bester Nebendarsteller gelangen, hatte allerdings gegen Robin Willams für "Good will hunting" das Nachsehen. Auch die Kameraarbeit von Guillermo Navarro war hervorragend. Er erhielt 10 Jahre später für "Pans Labyrinth" den Oscar. "Jackie Brown" wurde ein guter Kinoerfolg und spielte 74,7 Millionen Dollar ein.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen