Sonntag, 25. März 2018

Das süße Jenseits

Regie: Atom Egoyan

Trauerarbeit...

Ein Film aus der sehr gelungenen Arthaus Reihe "Die 50 besten guten Filme", somit steht "Das süße Jenseits" in bester Gesellschaft mit "Dead Man", "Smoke", "Pauline am Strand", "Der Eissturm" oder "Before Night falls" - der Schwerpunkt der Reihe ist somit eindeutig das Programmkino. Einer der besten Filme der Reihe liefert der kanadisch-armenische Regisseur Atom Egoyan mit diesem 97er Film über ein katastrophales Busunglück in dem verschneiten kanadischen Örtchen Sam Dent, bei dem 14 Schüler ihr Leben verlieren und nur wenige überleben.
Wer den Film kennt, der wird diesen ruhig fahrenden gelben Bus inmitten einer herrlichen, aber klirrend kalten Winterlandschaft an diesem besagten Morgen mit dem strahlendsten Sonnenschein kaum vergessen.
Die Geschichte erzählt darüberhinaus von Angst, Schuld, Trauerarbeit, Gemeinschaftsgefühl und Verantwortung in dieser schneebedeckten Einöde.
Ein umtriebiger Anwalt (Ian Holm), der selbst grössten Kummer mit seiner drogenabhängigen Tochter hat, taucht in diesem paralysierten Ort auf und versucht eine gemeinsame Schadenersatzklage aller trauernden Eltern zu erreichen....Schlüsselfigur ist die seither an den Rollstuhl gefesselte Nicole (Sarah Polley)....




 
 "Das süße Jenseits" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Russell Banks, darin wird auch die Sage des Rattenfängers von Hameln aufgegriffen und den aktuellen Ereignissen gegenüber gestellt: Kinder eines Ortes sterben im Gefolge einer Leitfigur.
Mit dieser Würdigung bei Arthaus kann der sehr bewegende klasse Film hoffentlich ein bisschen mehr aus seinem bisherigen Schattendasein heraustreten. Es ist die bis dato bekannteste Arbeit des Filmemachers Egoyan und selbst die ehrwürdige Academy war derart beeindruckt und angetan, dass es immerhin 1998 zwei Oscarnominierungen dafür gab. Einmal an Egoyan selbst in der Kategorie "Best Director" und die zweite für das "beste adaptierte Drehbuch". Im Zuge der damaligen Titanic Hysterie war aber an einen Sieg leider nicht zu denken.
Der suggestive Soundtrack beinhaltet auch Songs der kanadischen Kultband Tragically Hip, die vor allem über das Kleinstadtleben Kanadas in ihren Texten singt.






Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

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