In den Mühlen des Justizapparates...
Arthur Kirkland (Al Pacino) ist ein junger Rechtsanwalt aus Baltimore, der noch Ideale hat. Aber er ist auch ein Hitzkopf, was ihm immer mal wieder Nachteile bringt. Der erzkonservative und extrem unbeliebte Richter Henry T. Fleming (John Forsythe) hat ihn gerade eben zu einer Übernachtung im Knast wegen Nichtbeachtung des Gerichts verdonnert.
Und nur weil er sich für seinen Mandanten Jeff McCullaugh (Thomas G. Waites) einsetzt, der seit Monaten unschuldig im Gefängnis sitzt. Fleming lässt die Wiederaufnahme mit den Beweise für McCullaughs Unschuld nicht zu, da sie 3 Tage zu spät eingegangen sind.
Soviel zum Unterschied zwischen Recht und Gesetz.
Bei seinen Mandanten ist Arthur allerdings beliebt, er verteidigt unterschiedlichste Leute wie den reichen Carl Travers (Dominic Chianese), vor allem aber gestrauchelte Seelen aus der Unterschied wie der Transvestit Ralph Agee (Robert Christian), der aus dummer Naivität in einen Raubüberfall verwickelt wurde.
In seiner Freizeit besucht Arthur seinen Großvater (Lee Straßberg) im Seniorenheim, dieses leidet immer mehr an Alzheimer.
Auch der durchgeknallte und lebensmüde Richter Francis Rayford (Jack Warden) hat ihn schon mal fürs Wochenende eingeladen, Arthur darf Beifahrer in Rayfords Hubschrauber Bell 47 sein, während der exzentrische Pilot den Hafen und Fort McHenry von oben überquert.
Neu bei Gericht ist eine extra gegründete Kommission, die sich mit Korruption bei den Anwälten befassen soll.
Mit dem jüngsten und einzig weiblichen Mitglied Gail Packer (Christine Lahti) bahnt sich nach einem verbalen Schlagabtausch eine Liason an.
Währenddessen geht bei Gericht der alltägliche Wahnsinn weiter. Arthurs Kollege Jay Porter (Jeffrey Tambour) erleidet seine berufliche Krise und Richter Fleming wird wegen Vergewaltigung verhaftet.
Und zur Überraschung aller wird Arthur darauf angesprochen die Verteidigung des ungeliebten Richters zu übernehmen...
Und der Gerichtsthriller mit einem glänzend aufspielenden Al Pacino, der sich spätestens in seinem Schlußplädoyer die Oscar-Nominierung mehr als gerecht erspielt hat, ist ohne Frage eine von Jewisons besten Arbeiten.
Dabei sind auch die Nebenrollen großartig gestaltet, vor allem Jack Warden asorgt für einige Lacher, die allerdings manchmal im Hals stecken bleiben. Ein Richter, der auch schon mal mit seiner Waffe für Ruhe im Gerichtssaal sorgt.
Auch auf Denver-Boss John Forsythe ist die Rolle des unbarmherzigen gestrengen Richter mit einer fiesen dunklen Seite perfekt zugeschnitten.
Sehr schön inszeniert ist die Geschichte um Ethik und Moral und sie entwirft ein glaubwürdiges Treiben im Gerichtsgebäude, wo Deals und persönliche Seilschaften an der Tagesordnung sind und das Recht nicht immer den Sieg davonträgt.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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