Samstag, 18. Januar 2020

Der Dieb von Badgdad








































Regie: Ludwig Berger, Michael Powell & Tim Wheelan

Die unvergessenen Abenteuer von Ahmad und Abu...

Als die Dreharbeiten zu "Der Dieb von Bagdad" im Frühling 1939 in den Denham Studios der Korda Gebrüder beginnen sollten, war alles noch ziemlich chaotisch. Es gab kein Drehbuch, dass Alexander Korda wirklich gut fand. So bat er seinen Darsteller Miles Malleson, der den Sultan spielte, mitzuhelfen einiges umzuschreiben. Der hatte bereits einige Erfahrungen als Drehbuchautor und die Veränderungen gelangen ihm vorzüglich, wie sich zeigen sollte. Als Regisseur wurde zunächst der renommierte deutsche Ludwig Berger engagiert. Doch es gab zwischen dem Regisseur und dem Produzenten grundlegende Meinungsverschiedenheiten. Während Berger eine kammerspielartige, dichte Atmosphäre anstrebte, wünschte sich Korda einen episch breit angelegten und total spektakulären Film. Aus diesem Grund wurden Michael Powell und Tim Whelan als Co-Regisseure verpflichtet. Dadurch verzögerten sich die Dreharbeiten und das Budget wurde immer höher. Am Ende mussten die Dreharbeiten durch Großbritanniens Eintritt in den 2. Weltkrieg wieder unterbrochen werden. Erst am 5. Dezember 1940 kam es in der Radio City Music Hall zur Weltpremiere. Diese wurde von der Kritik und vom Publikum begeistert aufgenommen. "Der Dieb von Badgad" wurde ein großer Kassenerfolg und ist bis heute ein überragender Klassiker. Die Spezialeffekte wurden nach den Ideen Kordas von Lawrence Butler und Jack Whitney eingesetzt. Berühmt sind die Szenen mit dem fliegenden Pferd, dem fliegenden Teppich sowie die Gestaltung des riesenhaften Djinns, der durch geschickte Überblendungen in Szene gesetzt wird. Legendär ist die Szene mit dem Dieb Abu, der vom Riesenfuß des mächtigen Djinns beinahe totgetrampelt wird. Nicht zu vergessen die böse "Silver Maid" - gespielt von Mary Morris, die im Film auch Jaffars Agentin Halima spielt.
Bei der Oscarverleihung konnte der britische Fantasystreifen gleich dreimal triumphieren: Es gab Oscar füf die beste Kameraarbeit in Farbe (Georges Perinal), für die beste Art Directon (Vincent Korda) und für die Spezialeffekte. Eine weitere Nominierung erhielt Miklos Rosza für die Filmmusik. Obwohl der Film ein Remake der Version von 1924 ist, weisen beide Filme Unterschiede auf vor allem sind Dieb und Prinz in der Korda Produktion zwei unterschiedliche Charaktere. Der erste Teil der Geschcihte wird in einem Rückblick erzählt, der dem Stil der arabischen Nächte ähnelt.
Hier erzählt der blinde Ahmad (John Justin) von seinem Schicksal. Denn noch vor kurzem war er der Sultan von Bagdad. Vom Volk gehasst, weil der böse Großwesir Jaffar (Conrad Veidt) viel mehr Einfluss als der junge Sultan hat und das Volk wird durch den Wesir gnadenlos unterdrückt. Jeden Tag gibts Hinrichtungen. Jaffar überzeugt den Sultan, dass er als armer junger Mann in die Stadt gehen soll, dort kann er seine Untertanen am besten kennenlernen. Doch Jaffar lässt ihn in den Kerker werfen, keiner glaubt dem "Bettler", dass er Sultan ist. Am nächsten Tag soll er geköpft werden - auch der raffinierte, sehr junge Dieb Abu (Sabu), der beim Klauen erwischt wurde. Der erweist sich aber als Meisterdieb, weil er den Kerkerschlüssel bereits gestohlen hat und so gelingt dem Duo die Flucht aus Bagdad. Der Weg führt sie nach Basra, dort sieht Ahmad zum ersten Mal die schöne Prinzessin (June Duprez) des dortigen Sultans (Miles Walleson). Der hat ein riesiges Faible für Spielzeug. Und Ahmed und die Prinzessin verlieben sich natürlich. Was durch die grausamen Pläne von Jaffar nicht ganz einfach sein wird, denn auch der Großwesir ist der schönen Prinzessin verfallen. Zum Glück kommt der kleine Abu, der von Jaffar zeitweise in einen Hund verwandelt wird, in den Besitz einer Flasche. In diesem Gefäß befindet sich natürlich ein übermächtiger Flaschengeist (Rex Ingram), denn wir sind ja im Orient und in 1001 Nacht...







Conrad Veidt ist ein grandioser Jaffar, schon alleine seine Präsenz reicht aus für einen echten Bösewicht, der darüberhinaus noch ein Hexer und Magier ist. Sabu spielt auch herrlich. Der junge Inder hatte bereits mit "Elefanten Boy" einen Erfolg vorzuweisen und spielte ein Jahr später in Zoltan Kordas Realverfilmung von "Das Dschungelbuch". Der in Karnataka, Indien geborene Schauspieler wurde leider nur 39 Jahre alt - Sabu starb 1963 im Alter von 39 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt. "Der Dieb von Bagdad" glänzt heute noch in herrlichem Technicolor und gilt auch heute noch als Meilenstein des Genre und vor allem erhöht er immer noch das Herz. Obwohl der Film von drei Regisseuren gestaltet wurde, ist es ein durch und durch visionäres Werk. Höchstwahrscheinlich durch seinen Macher Alexander Korda geprägt. Natürlich nicht zu vergleichen mit dem heutigen CGI-Effekten und den vielen hektischen Schnittfolgen in Dauerschleife - aber gerade deshalb umso schöner und wertvoller.







Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen