Samstag, 18. Januar 2020

Mr. Deeds geht in die Stadt







































Regie: Frank Capra

Der Unbeirrbare Longfellow Deeds...

Frank Capra war in den 30er Jahren einer der Lieblinge der Academy. Mit den Filmen "Es geschah in einer Nacht" (1934), "Mr. Deeds geht in die Stadt" (1936) und "Lebenskünstler" (1938) erhielt er dreimal den Oscar als bester Regisseur.  Alle drei Filme wurden auch große Publikumserfolge. Von "Mr. Deeds geht in die Stadt" sprachen die Kritiker auch von einer Vision vom American Way of Life, weil Capra dem blasierten städtischen Egoismus die kleinstädtischen, traditionellen Werte entgegensetzt. Er musste sich aber auch die Kritik gefallen lassen, er habe ein ernsthaftes Problem sehr oberflächlich dargestellt und man könne die Probleme der Landbevölkerung nicht mit den Stiftungen schrulliger Millionäre lösen. Aber immerhin entlarvte der Regisseur Fehlhaltungen der Gesellschaft und setzte stattdessen auf die Gutmütigkeit und das soziale Engagement der Einzelnen, was meistens als Zeichen von Dummheit interpretiert wird. Auch heute noch. Capras Held heißt Longfellow Deeds (Gary Cooper), der glücklich in einer Kleinstadt in Vermont lebt. Longfellow ist bei allen Bürgern der Stadt sehr beliebt, obwohl alle glauben, dass er "einen Sparren" hat. Der leicht verrückte Junggeselle ist sowohl Hobby-Posaunist als auch Glückskartendichter und Kleinstadtpoet. Ausserdem glaubt er an die große Liebe, die er dann erkennen wird, wenn er eine Frau aus einer ganz schwierigen Situation rettet. Als sein Onkel, der Bankier Martin Semple, in Italien tödlich verunglückt, erbt Longellow auf einen Schlag 20 Millionen Dollar. Die Anwälte fahren extra ins ländliche Vermont, um den Erben die glückliche Botschaft vom großen Geldsegen zu eröffnen. Gleichzeitig hoffen sie, dass dieser Erbe nicht so sehr in die Bücher schauen sollte, da es offenbar einige Ungereimtheiten gibt. Sie hoffen, dass der naive Deeds alles in ihre Hände legt. Dazu soll er in die Großstadt New York kommen und dementsprechend manipuliert werden. Doch sie liegen falsch. Longfellow Deeds ist zwar verschroben, aber er hat feste Prinzipien und keineswegs davon überzeugt, dass Reichtum glücklich macht. Anwalt Cedar (Douglas Dumbrille) versucht dennoch weiterhin großen Einfluss auf den frischgebackenen Millionär zu nehmen, während Butler Walter (Raymond Walburn) und Semples Freund, der Journalist Cornelius Cobb (Lionel Stander) das Landei auf das richtige Leben in der Metropole einschwören. Babe Bennet (Jean Arthur), eine Starreporterin bekommt von ihrem Boss MacWade (George Bancroft) den Auftrag sich an Deeds heranzumachen, damit sie exklusiv für die Zeitung von dem Erben berichten kann. Sie stellt ihm gezielt nach und Deeds verguckt sich in die blonde attraktive Frau. Er weiß jedoch nicht, dass sie diejenige ist, die die Berichte über den dummen "Aschenbrödel Mann" schreibt....



Dies verzögert natürlich das HappyEnd, denn auch die Frau erliegt dem Charme des Mannes, der sich am Ende vor Gericht verteidigen muss, denn die ganze Welt hält ihn für "unzurechnungsfähig" - klar, kein vernünftiger Mensch würde 20 Millionen einfach so verschenken. Keine leichte Aufgabe für Richter May, gespielt von H.B. Warner. Gespickt mit herrlich komischen Momenten ist "Mr. Deeds geht in die Stadt" sicherlich einer der besten Filme von Capra und darüberhinaus eine schöne Hymne über das einfache Leben und die wahren Werte. Neben dem oscarprämierten Regisseur Capra gabs auch Nominierungen für den besten Film, für Hauptdarsteller Gary Cooper, für Drehbuchautor Robert Riskin und Toningenieur John Livadary.



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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