Samstag, 18. Januar 2020

Geheimbund "Schwarze Legion"








































Regie: Archie Mayo

Der Pakt mit dem Teufel...

Einige Zeit vor seinem Status als Superstar - entscheidend waren da sicherlich die Filme "Entscheidung in der Sierra" von Raoul Walsh und Hustons "Spur des Falken" - überzeugte Humphrey Bogart in einigen 30er Jahre Klassiker. So begeisterte er als Baby Face Martin in William Wylers "Sackgasse", er spielte auch eine Nebenrolle in Michael Curtiz "Engel mit den schmutzigen Gesichtern". Mit Regisseur Archie Mayo gelang ihm nicht nur in "Der versteinerte Wald" der Durchbruch. Ein Jahr später arbeiteten die beiden erneut zusammen. Gemeinsam gelang ihnen mit "Geheimbund Schwarze Legion" ein äusserst düsterer und sozialkritischer Film.
Robert Lords ursprüngliches Drehbuch erhielt 1937 sogar eine Oscar-Nominierung, verlor allerdings gegen William Wellman und Robert Carson für "A Star is Born". Das National Board of Review wählte "Black Legion" - so der Originaltitel des Films - zu den besten Filmen 1937 und Humphrey Bogarts Rolle als Arbeiter Frank Taylor wurde von der Kritik ebenfalls stark gelobt. "Geheimbund Schwarze Legion" ist sehr brisant, gehört er doch zu einer Reihe von antifaschistischen Filmen, die sich mit den Gefahren von Faschismus und Rassismus auseinandersetzen. Ein Thema, dass heute wieder aktueller denn je erscheint - und der Zuschauer erkennt, dass damals schon die Einwanderer, Juden, Dunkelhäutige für die Misere des kleinen Mannes verantwortlich gemacht wurden. Der weiße Arier wollte gegen diese Eindringlinge vorgehen und so bekam die "Black Legion" großen Zulauf, eine Organisation, die sich vom Ku Klux Klan abspalteten und im östlichen Ohio gegründet wurde - in den 30er Jahren breitete sich die politische Organisation im ganzen Land aus und hatte in seinen Spitzenzeiten bis zu 30.000 Mitglieder. Die Faschisten errichteten vor allem in Detroit ein starkes Machtzentrum.
"Black Legion" erzählt die Geschichte von Frank Taylor (Humphrey Bogart), ein Fabrikarbeiter aus dem Mittleren Westen, der fest davon ausgeht, dass er Nachfolger des derzeitigen Vorarbeiters wird. Auch Franks bester Freund und Arbeitskollege Ed Jackson (Dick Foran) , der in Franks Nachbarschaft wohnt, kann sich keinen besseren Chef als Frank vorstellen. Doch als der junge Joe Dombrowski (Henry Brandon) aus Polen den vakanten Posten erhält, sitzt die Enttäuschung und Kränkung bei Frank sehr tief. Dies merkt Cliff Summers (Joe Sawyer), ein anderer Arbeitskollege. Der schlägt ihm auch vor der "Black Legion" beizutreten. Diese geheime Organisation will die "Ungerechtigkeiten" an den Einheimischen mit Gewalt beantworten. Sie tragen schwarze Roben und Kapuzen und so besuchen sie ihre Feinde. Frank tritt der Organisation bei und muss ein Gelübde der Treue schwören. Dann gehts gemeinsam zum neuen Vorabeiter, der bei seinem Vater lebt und deren Hühnerfarm wird abgebrannt. So bekommt Frank den Job. Doch nicht lange. Er leistet sich Fehler und wird wieder als normaler Arbeiter herabgestuft. Stattdessen bekommt Franks Nachbar Mike Grogan (Clifford Soubier) den Job. Erneut werden Maßnahmen gegen den Feind ergriffen und Franks Frau Ruth (Erin O´Brien-Moore) muss hilflos mit ansehen, wie ihr Mann immer mehr auf die schiefe Bahn gerät...




Als Freundin von Ed ist Anne Sheridan zu sehen. Helen Flint spielt Pearl Davis, die bei der Gerichtsverhandlung im Film als Zeugin auftritt. Bereits bei der ersten Aktion gegen den Polen Dombrowski wird klar, dass Frank bereits zu tief in der Organisation sitzt. Am Ende kann es nur den ganz großen Absturz geben. Dabei hadert der Protagonist irgendwann mit den Methoden, sie scheinen ihm zu heftig und zu kriminell zu sein. Ab an diesem Zeitpunkt ist es aber schon zu spät. Mayo ist ein starker Film gelungen, der die Strukturen des Ku Klux Clan aös faschistischer Terror klar und deutlich offenlegt.



Bewertung: 8,5 von 10 Punkten. 

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