Regie: Steve Sekely
Doppelgänger...
John Muller (Paul Henreid) ist intelligent, doch er hat die
Gangsterlaufbahn gewählt. Trotz Collegeausbildung und einigen Semestern
Medizin, ist er immer mal wieder im Knast. Kaum draussen, plant er schon
wieder einen irrwitzigen Coup: ausgerechnet das illegale Spielcasino
des Mafia-Paten Rocky Stansyk (Thomas Brown Henry) will er ausnehmen.
Dieser ist bekannt dafür, dass er alle seine Feinde oder Menschen, die
bei ihm noch eine Rechnung offen haben, irgendwann aufspürt und töten
lässt.
Doch zu fünft wagt man das Risiko, denn Muller hat die Gabe seine Kumpels von dem lukrativen Plan zu überzeugen.
Natürlich geht es schief, drei seiner Kumpane werden noch auf dem
Parkplatz des Spielcasinos von der Mafia geschnappt, lediglich Muller
und einem seiner Freunde gelingt die Flucht.
Im Zug nach Los Angeles beschliessen sie, dass sie sich trennen. Der
Kumpel will nach Mexico fliehen, Muller will das Job-Angebot seines
Bewährungshelfer annehmen.
Inzwischen macht sich Johns Bruder Frederic (Eduard Franz) Sorgen um den
verschwundenen Bruder und begibt sich ebenfalls in die Metropole.
Der Zufall will es, dass Muller auf der Straße von einem Mann verfolgt
wird. Zuerst glaubt Muller, dass seine Verfolger ihn schon aufgespürt
haben, doch es stellt sich heraus, dass der Mann lediglich extrem
verblüfft war, weil er einen Doppelgänger von John kenne.
Dieser Doppelgänger ist der Psychiater Dr. Bartok, der einzige Unterschied ist Bartoks auffallende Narbe im Gesicht.
Muller interessiert sich für diese Doppelgängergeschichte und sucht die
Praxis des Arztes auf, dort wird er mit einem innigen Kuß von Bartoks
Sekretärin Evelyn Hahn (Joan Bennett) empfangen...
Der Ungar Steve Sekely drehte "Der Mann mit der Narbe" (Original: Hollow Triumph) im Jahr 1948 nach dem Roman von Murray Forbes.
Kameramann John Alton leistet sehr gute Arbeit, seine Arbeit veredelt diesen eher unbekannten Film Noir.
Die Motive sind auch etwas unterschiedlich: Es ist zwar der tragische
Antiheld dabei, doch die Doppelgängergeschichte ist das Herzstück des
Films.
Muller ist irgendwann versessen auf den Plan, das Leben eines anderen
Mannes zu führen, dessen Identität anzunehmen. Dabei ist die Sekretärin
eine Schlüsselfigur, sie ist es, die beide kennt und mit beiden eine
Affäre hat.
"Der Mann mit der Narbe" hatte nie den Status eines echten
Noir-Klassikers, vielleicht liegt es daran, dass die Geschichte sehr
konstruiert ist und sich in dieser Kategorie auch beim Schlußplot noch
einmal steigert.
Ich kannte den Film bislang nicht, er hat mir aber recht gut gefallen.
Er war durchweg unterhaltsam und er ist so eine Art Neuentdeckung in
Sachen Film Noir der 40er.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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