Regie: Herman Shumlin
Der gute Deutsche...
Basierend auf Lilian Hellmans Stück "Die Wacht am Rhein" schrieb
ihr Lebensgefährte Dashiell Hammett das Drehbuch zur Verfilmung im Jahr
1943. Regie führte Herman Shumlin, der lediglich in zwei Filmen Regie
führte. Die zweite Arbeit für Hollywood hieß "Jagd im Nebel". Ansonsten
inszenierte der Theatermann insgesamt 45 Broadway Produktionen, die
erfolgreichsten Theaterstücke waren "Die kleinen Füchse", "Menschen im
Hotel" und "Wer den Wind sät", die alle auch verfilmt wurden. Lillian
Hellman offenbarte 1968 in einem Interview, dass sie dem Helden des
Stücks – Kurt Müller – in Spanien begegnet sei, obwohl natürlich vor der
Niederschrift im August 1939 die Figur Veränderungen erfahren habe. Die
Verfilmung war gewissermaßen jenem Otto Katz, über den es im Vorspann
heißt, er habe zu den Leuten gehört, die von Anfang an gegen diese große
Tragödie kämpften.
1940
überqueren der deutsche Ingenieur Kurt Müller (Paul Lukas), seine
amerikanische Frau Sara (Bette Davis) und ihre Kinder Joshua (David
Buka), Babette (Janis Wilson) und Bodo (Eric Roberts) die mexikanische
Grenze in die Vereinigten Staaten, um Saras Bruder David Farrelly
(Donald Woods) und ihre Mutter Fanny (Lucie Watson) in Washington, D.C.
zu besuchen. 17 Jahren lebte in Europa, wo Kurt auf den Aufstieg des Nationalsozialismus mit antifaschistischen Aktivitäten reagierte. Sara
erzählt ihrer Familie, dass sie auf amerikanischem Boden einen
friedlichen Zufluchtsort suchen, doch ihre Suche wird durch die
Anwesenheit des Hausgastes Teck de Brancovis (George Coulouris) bedroht -
ein opportunistischer rumänischer Graf, der sich mit der deutschen
Botschaft verschworen hat. Teck, verheiratet mit der jüngeren Marthe (Geraldine Fitzgerald), versucht sie zu zwingen, mehr über die Müllers zu erfahren. Sie und David fühlen sich zueinander hingezogen und sie findet die Politik ihres Mannes schrecklich. Teck
durchsucht das Zimmer der Mullers und entdeckt eine Waffe und Geld, mit
dem Untergrundoperationen in Deutschland finanziert werden sollen. Kurz darauf erfahren die Müllers, dass der Widerstandskämpfer Max Freidank verhaftet wurde. Da
Max Kurt einst vor der Gestapo gerettet hat, plant Kurt, nach
Deutschland zurückzukehren, um ihm und den mit ihm Verhafteten zu
helfen. Teck
ist sich bewusst, dass Kurt in großer Gefahr schwebt, wenn die Nazis
herausfinden, dass er nach Deutschland zurückkehrt, und verlangt 10.000
Dollar um zu schweigen. Nach langem Feilschen tötet Kurt ihn, da er zu dem Schluss gekommen ist, dass man Teck nicht trauen kann....
"Watch on the Rhine" ist ein dialoglastiger und auch spröder Film, der allerdings durch die Handlungsweisen der Protagonisten bis zum Schluß - und auch darüberhinaus - interessant bleibt. Die Frage ist auch, ob ein politisch motivierter Mord des "Good German" gerechtfertigt ist bzw. darf man bis zum Äussersten gehen, wenn das eigene Leben, die Freunde und auch die gerechte Sache in Gefahr sind. Paul Lukas spielt diese Figur so eindringlich, dass er für seine Leistung den Oscar als bester Schauspieler 1944 erhielt - und damit auch den haushohen Favoriten Humphrey Bogart in seiner Rolle als Rick in "Casablanca" schlug. Desweiteren gabs Nominerungen in der Kategorie Bester Film, Lucile Watson als beste Nebendarstellerin und Dashiell Hammett fürs Drehbuch.
"Watch on the Rhine" ist ein dialoglastiger und auch spröder Film, der allerdings durch die Handlungsweisen der Protagonisten bis zum Schluß - und auch darüberhinaus - interessant bleibt. Die Frage ist auch, ob ein politisch motivierter Mord des "Good German" gerechtfertigt ist bzw. darf man bis zum Äussersten gehen, wenn das eigene Leben, die Freunde und auch die gerechte Sache in Gefahr sind. Paul Lukas spielt diese Figur so eindringlich, dass er für seine Leistung den Oscar als bester Schauspieler 1944 erhielt - und damit auch den haushohen Favoriten Humphrey Bogart in seiner Rolle als Rick in "Casablanca" schlug. Desweiteren gabs Nominerungen in der Kategorie Bester Film, Lucile Watson als beste Nebendarstellerin und Dashiell Hammett fürs Drehbuch.
Da
ein Großteil der Handlung auf einen Raum im amerikanischen Haus
beschränkt ist, hängt die Entwicklung weitgehend vom Dialog ab – was in
Filmen gefährlich ist. Aber die Prosa
ist so klar, die Charaktere so sicher konzipiert und Mr. Shumlin hat in
seinem ersten Kinofilm so viel Spannung inszeniert, dass Bewegung nicht
unbedingt erforderlich ist. Die Charaktere treiben sich selbst voran.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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