Der verwegene Plan des Verlierers Toby Howard...
Der britische Regisseur David MacKenzie wandelt mit dem vierfach
oscarnominierten Neo-Western "Hell or High Water" (dieses "Hölle oder
Hochwasser" meint "auf Teufel komm raus") in den Gefilden des noch
jungen Klassikers "No country for old men" der Coen-Brothers. Allerdings
ohne geisteskranken Killer, dafür aber mit viel Texas-Flair und viel
Eigenständigkeit.
Sehr schnell wird dem Zuschauer klar, dass er hier ebenfalls einen
Klassiker des Genres geschaffen hat. MacKenzie ließ sich viel Zeit für
die Charakterzeichnung der beiden antagonistischen Paare (ein
Brüderpaar, ein Texas Ranger Duo) und lässt auch gleich dazu ein
Zustandsbild der ländlichen Bevölkerung in diesen Bibelgürtel-Staaten
der USA mit einfliessen. Damit schafft er Bezug zu neueren Filmen wie
"Winters Bone" oder "Frozen River", die diese neue Armut im Land der
unbegrenzten Möglichkeiten thematsieren. Gleichzeitig werden auch
Erinnerungen an John Fords "Früchte des Zorns" und an die
Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre wach. Auch dort wurden die armen
Farmer enteignet, weil sie den Banken keine Raten mehr zahlen konnten
für ihre Farm. Und dem von seiner Frau (Marin Ireland) und Kindern (John
Paul Howard, Christopher Garcia) getrennten Farmer Toby Howard (Chris
Pine) geht es ebenso. Jahrelang hat er seine kranke Mutter gepflegt, nun
ist sie tot und er steht vor einem Nichts. Obwohl sich eine ergiebige
Ölquelle auf der Farm befindet, muss die Hypothek innert weniger Tage
bezahlt werden, ansonsten geht die Farm in den Eigentum der Bank über.
Gemeinsam mit seinem jähzornigen Bruder Tanner (Ben Foster), der erst
vor kurzem aus seiner 10jährigen Haft entlassen wurde, weil er seinen
brutalen Vater erschoß, hat er mit viel kriminellem Eifer einen Plan
erdacht. Möglichst viele kleine Filialen der Bank ausrauben, bei denen
Toby verschuldet ist - und dies alles in einer sehr kurzen Zeit
erledigen. Das bedeutet für den Zuschauer eine Art Road Movie durch das
ländliche Texas, um Banken auszurauben. Im Casino des Nachbarstaates
Oklahoma wird das Geld erfolgreich gewaschen. Alles scheint reibungslos
zu klappen. Dann aber muss der eigenwillige Texasranger Marcus Hamilton
(Jeff Bridges) gemeinsam mit seinem indianisch-mexikanischen Partner
Alberto Parker (Gil Birmingham) den Fall übernehmen. Und der hat ein
gutes Gespür, hat treffende Gedanken zum Täterprofil und eigenwillige
Methoden. So ist er überzeugt, dass er nur vor einer Filiale dieser Bank
warten muss, bis der oder die Täter auch hier ihr Glück versuchen...
In diesem Zusammenhang bietet der Film auch eine jetzt schon legendäre Szene in einem T-Bone Restaurant mit einer verschrobenen Kellnerin (Margaret Bowman) und den beiden sehr unterschiedlichen Texas Rangers an, die Essen bestellen wollen. Überhaupt bezieht der Film sehr viel leisen Humor aus der Beziehung dieser beiden Kollegen - der weiße Hamilton traktiert seinen Partner ständig mit Sprüchen über Indianer, meint es aber liebevoll - was der andere so nicht immer sieht. Aber man merkt, dass die beiden Männer sich dennoch mögen und ein eingespieltes Team sind. Ebenso gut beobachtet ist die Beziehung der beiden unterschiedlichen Brüder - Toby, der stille und denkende Typ und sein zügelloser, aggressiver Bruder, der immer im Hier und Jetzt lebt. Großartig passt auch die Musik von Nick Cave, die ebenfalls eine Oscar-Norminierung verdient hätte - leider wurde sie aber nicht bedacht wie in den Kategorien "Bester Film", Bester Nebendarsteller Jeff Bridges, bester Filmschnitt Jake Roberts und bestes Drehbuch von Taylor Sheridan. Lobenswert aber auch die Kameraarbeit von Giles Nuttgens, der mit seinen eindrucksvollen Bildern das heutige Texas lebendig macht. Gedreht wurde allerdings in New-Mexiko, aber das tut dem sehr guten Film keinen Abbruch. Und Jeff Bridges ist wie immer eine Wucht.
In diesem Zusammenhang bietet der Film auch eine jetzt schon legendäre Szene in einem T-Bone Restaurant mit einer verschrobenen Kellnerin (Margaret Bowman) und den beiden sehr unterschiedlichen Texas Rangers an, die Essen bestellen wollen. Überhaupt bezieht der Film sehr viel leisen Humor aus der Beziehung dieser beiden Kollegen - der weiße Hamilton traktiert seinen Partner ständig mit Sprüchen über Indianer, meint es aber liebevoll - was der andere so nicht immer sieht. Aber man merkt, dass die beiden Männer sich dennoch mögen und ein eingespieltes Team sind. Ebenso gut beobachtet ist die Beziehung der beiden unterschiedlichen Brüder - Toby, der stille und denkende Typ und sein zügelloser, aggressiver Bruder, der immer im Hier und Jetzt lebt. Großartig passt auch die Musik von Nick Cave, die ebenfalls eine Oscar-Norminierung verdient hätte - leider wurde sie aber nicht bedacht wie in den Kategorien "Bester Film", Bester Nebendarsteller Jeff Bridges, bester Filmschnitt Jake Roberts und bestes Drehbuch von Taylor Sheridan. Lobenswert aber auch die Kameraarbeit von Giles Nuttgens, der mit seinen eindrucksvollen Bildern das heutige Texas lebendig macht. Gedreht wurde allerdings in New-Mexiko, aber das tut dem sehr guten Film keinen Abbruch. Und Jeff Bridges ist wie immer eine Wucht.
Bewertung: 9 von 10 Punktne.
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