Dienstag, 10. Dezember 2024

Aristocats


Regie: Wolfgang Reitherman

Der Weg zurück nach Hause...

Der Walt Disney Klassiker "Aristocats" kostete damals im Jahr 1970 insgesamt 4 Millionen Dollar, hat aber beim ersten Kinostart bereits 18 Millionen Dollar eingespielt. In Deutschland landete der Film auf Platz 1 der Kinojahrescharts. Fast 10 Millionen Deutsche haben seither eine Kinokarte bezahlt. 
 "Aristocats“ war 1971 mit 12,7 Millionen Eintrittskarten der meistbesuchte Film in Frankreich. Derzeit ist er der 20. umsatzstärkste Film aller Zeiten in Frankreich und spielte 3,6 Millionen Dollar an Kinokasseneinnahmen ein.
Im selben Jahr war der Film mit 11,3 Millionen Eintrittskarten der meistbesuchte Film in Deutschland. Derzeit ist er der elftumsatzstärkste Film aller Zeiten in Deutschland. Er war so sehr beliebt, dass es alle Jahre wieder zu einer Wiederaufführung des Zeichentrickfilmklassikers kam. 
Im Jahr 1910 leben die Katzenmutter Duchess und ihre drei Kätzchen Berlioz, Marie und Toulouse in Paris bei der pensionierten Operndiva Madame Adelaide Bonfamille und ihrem englischen Butler Edgar. Die Katzen sind verwöhnte Haustiere, die einen luxuriösen Lebensstil führen und, wie ihre Besitzerin, sehr kultiviert in Kunst und Musik sind. Während sie mit dem betagten Anwalt Georges Hautecourt ihr Testament aufsetzt, erklärt Madame, dass ihr riesiges Vermögen zuerst ihren Katzen vermacht und dann, sobald sie alle gestorben sind, an Edgar zurückfällt. Edgar hört dies durch ein Sprachrohr und plant, die Katzen zu beseitigen, nachdem er fälschlicherweise berechnet hat, dass er sterben wird, bevor er sein Erbe antreten kann. Er betäubt sie, indem er Schlaftabletten in eine Schüssel Sahne gibt, und fährt sie dann in einem Korb auf seinem Motorrad aufs Land. Dort wird er von zwei Hunden namens Napoleon und Lafayette überfallen und verliert seinen Hut, seinen Beiwagen, seinen Regenschirm, seine Schuhe und den Korb, bevor er entkommt. Die Katzen bleiben auf dem Land zurück, während Madame Adelaide, die Maus Roquefort und das Pferd Frou-Frou ihr Verschwinden bemerken. Am nächsten Morgen trifft Duchess einen Straßenkater namens Thomas O'Malley, der anbietet, sie und die Kätzchen nach Paris zu führen. Die Gruppe trampt kurz in einem Milchlaster, bevor sie vom Fahrer verjagt wird. Später, als die Katzen eine Eisenbahnbrücke überqueren, entgehen sie nur knapp einem entgegenkommenden Zug, und Marie fällt in einen Fluss. O'Malley springt sofort hinein und rettet sie. Er selbst wird von Amelia und Abigail Gabble gerettet, zwei englischen Gänsen im Urlaub. Die Gänse führen die Katzen an den Stadtrand von Paris und ziehen dann los, um sich mit ihrem betrunkenen Onkel Waldo wieder zu vereinen. In der Zwischenzeit kehrt Edgar aufs Land zurück, um seine Besitztümer (die einzigen Beweise, die ihn belasten können) von Napoleon und Lafayette zurückzuholen, und nach einigen Schwierigkeiten gelingt ihm dies schließlich. Auf ihrer Reise über die Dächer der Stadt treffen die Katzen O'Malleys Freund Scat Cat, der mit mehreren anderen Katzenmusikern das Lied „"Ev'rybody Wants to Be a Cat“ singt. Nachdem die Band gegangen ist, unterhalten sich O'Malley und Duchess auf einem nahegelegenen Dach, während die Kätzchen auf einem Fensterbrett zuhören. Duchess' Loyalität gegenüber Madame veranlasst sie, O'Malleys Heiratsantrag abzulehnen. Am nächsten Tag kehren Duchess und die Kätzchen zu Madames Villa zurück. Edgar findet sie vor Madame und steckt sie in einen Sack, um sie nach Timbuktu zu schicken. Auf Duchess' Anweisung holt Roquefort O'Malley ein, und O'Malley kehrt zur Villa zurück und schickt Roquefort los, um Scat Cat und seine Bande zu finden. Obwohl es ihm schwerfällt, den Straßenkatzen die Situation zu erklären, gelingt es Roquefort, sie O'Malley zu Hilfe zu bringen. O'Malley, die Straßenkatzen und Frou-Frou kämpfen gegen Edgar, während Roquefort Duchess und die Kätzchen befreit. Am Ende des Kampfes wird Edgar in seinen eigenen Umzugskarton gesperrt und selbst nach Timbuktu geschickt. Die Aristocats kehren zu Madame Adelaide zurück, die den Grund für Edgars Abreise nicht kennt und ihr Testament umschreibt, um ihn auszuschließen. Nachdem sie O'Malley in die Familie aufgenommen hat, gründet Madame eine Wohltätigkeitsstiftung, die Paris' streunende Katzen in der Villa beherbergt. Scat Cat und seine Bande ziehen als Erste ein und wiederholen ihr Lied so laut, dass die beiden Jagdhunde es auf dem Land hören können...










Mit "Aristocats" werden die Katzen gewürdigt und in Deutschland gab es die eher selten vergebene "Goldene Leiwand mit Stern". Die Geschicht macht richtig Spass und hat diesen unwiderstehlichen Charme, den viele alten Klassiker von Disney ausstrahlen.
Viele der alten Disney-Filme haben mittlerweile Kultstatus erreicht. Eltern machen sich dabei meistens keine Gedanken, schließlich sind die Filme ja kinderfreundlich, oder? Naja, es lohnt sich durchaus mal genauer hinzuschauen, so zumindest meinen einige Kritiker, die fragwürdige Darstellungen erkeneen bis hin zu eindeutig sexistischen oder rassistischen Inhalten. Bei "Aristocats" gabs folgenden Kritikpunkt: Die Liebesgeschichte zwischen der vornehmen Katzendame Duchesse und dem Straßenkater Thomas O’Malley kam 1970 auf die Leinwand. Dabei ist es aber nicht das ungleiche Paar, das für Kritik sorgt, sondern die Darstellung von O’Malleys Gangmitglied. Als sei sein Name nicht schon Hinweis genug, wurde bei "Shun Go"n durch das Malen von mandelförmigen Augen - abwertend auch als "Schlitzauge“ bezeichnet - deutlich gemacht, dass es sich bei dem Siamkater um einen Chinesen handeln soll. Verstärkt wurde das Stereotyp mit dem Essstäbchen, die er für das Klavierspielen benutzt und seinen Gesang, der fast nur aus einzelnen Wörtern mit China-Bezug wie "Shanghai“ und Honkong“ besteht. Der russische Kater Billy Boss sieht zudem aus wie Josef Stalin und Peppo soll mit seiner Ziehharmonika und einem roten Schal einen italienischen Womanizer verkörpern.Auf ersteres hat der Konzern 2019 auf seiner Plattform Disney+ reagiert: Zuerst wurden unter anderem die Filme "Peter Pan", "Dumbo", "Susi und Strolch", "Aristocats" und "Das Dschungelbuch" mit einem Hinweis im Vorspann versehen: "Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Behandlung von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotype waren damals falsch und sind es noch heute."  Soweit die Kritik und die m.E. unangemessene Reaktion darauf. Es ist m.E. völlig übertrieben, selbst aufgrund der zweifelhaften Einstellung von Disney selbst, der 1944 zu den Gründungsmitgliedern des antimsemitischen Verbands MPAPAI angehört und später auch zu den feurigsten Unterstützern von McCarthys Hexenjagd auf vermeintliche Kommunisten war. 










Bewertung: 9,5 von 10 Punkten. 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen