Regie: Otto Preminger
Ein Cop verliert die Nerven...
Eigentlich ist er ja ein netter Kerl. Aber Detective Mark Dixon (Dana
Andrews) vom 16. Polizeirevier in New York sieht die Unterwelttypen als
einen "Haufen Ratten" an. Nur selten gleiten seine Verhöre in die Gewalt
über, er kann sich nur schwer beherrschen seine Fäuste zu nicht
einzusetzen.
Deshalb macht sich sein Vorgesetzter Lt. Thomas (Karl Malden) auch
berechtigte Sorgen um seinen Mitarbeiter, denn diese Art geht langsam in
den pathologischen Bereich hinein.
Schon lange hat der engagierte Cop die Festnahme des Unterweltbosses
Tommy Scalise (Gary Merrill) im Kopf, aber es fehlte immer an Beweisen.
Doch heute könnte es klappen, denn in seinem illegalen Spielcasino wurde
ein betuchter Spieler ermordet gefunden. Scalise hüllt sich in
Unschuld, auch seine Männer decken ihn. Scalise schwärzt aber seinen
Kumpel Ken Paine (Craig Stevens)an, der mit Freundin Morgan Taylor (Gene
Tierney) ebenfalls zugegen war und auf den reichen Mann eifersüchtig
reagiert haben soll.
Ohne seinen Kollegen Detecitve Paul Klein (Bert Freed) sucht er die
Wohnung von Paine auf und findet den Verdächtigten heillos betrunken an.
Mark vermutet, dass Scalise gelogen hat und versucht brutal wie immer
eine Aussage zu erzwingen. Es kommt zum Gerangel, Paine fällt zu Boden,
macht keinen Mucks mehr und zum großen Entsetzen von Mark tot.
Um den Verdacht von sich abzulenken, wagt Mark nun den Totschlag zu
vertuschen. Nichtsahnend, dass seine Kollegen bereits den unschuligen
Verdächtigen, Taxifahrer Jiggs Taylor (Tom Tully) als sicheren Täter
festgelegt haben...
In "Faustrecht der Großstadt" von Otto Premiger spielt genau wie in "Laura" die zur damaligen Zeit äusserst populäre Gene Tierney die weibliche Hauptrolle. Diesmal wird sie allerdings nicht als Femme Fatale eingesetzt, sondern darf das gute Mädchen spielen, die für den Cop auf Abwegen die Rettung bedeuten könnte.
Eine spannende Film Noir Arbeit, in nüchternen Schwarz Weiß Bildern mit einem Noir Helden, der wie alle seine Verwandten diese innere Zerrissenheit in sich trägt und damit der Figur diese ambivalenten Reize gibt.
Der Film basiert auf dem Roman "Night Cry" von William L. Stuart aus dem Jahr 1948.
Das Drehbuch für den Film wurde von Ben Hecht geschrieben.
Wie bereits in "Laura" saß Joseph LaShelle hinter der Kamera, zu seinen weiteren - 9x oscarnominierten Arbeiten - gehören u.a. "Das Appartment", "Fluß ohne Wiederkehr", "Marty"´, "Irma la Douce" oder "Der lange, heiße Sommer".
Das nächtliche New York der frühen 50er Jahre wird gezeigt in einem wunderbar expressionistischen Schwarzweiß.
Ein Bulle kämpft gegen sich selbst - diese Story wird von Preminger spannend und dramatisch umgesetzt.
Möglich, dass das extrem harmonische Ende eine Folge des Hays Codes war, ansonsten überwiegt eine düstere Handschrift.Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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