Dienstag, 10. Dezember 2024

Klaus


Regie: Sergio Pablos

 Der Postbote von Zwietrachingen...

Im Jahr 2020 konnte sich der spanische Regisseur Sergio Pablos freuen, denn er wurde für seinen Weihnachtsfilm "Klaus" mit einer Oscarnominierung in der Kategorie der Animationsfilme nominiert. Er unterlag zwar der "Toy Story - Alles hört auf mein Kommando", dem Favoriten und Disney/Pixar Konkurrenzfilm, aber die Kritiken fielen hervorragend aus. Im US-Kino lief er nur kurz, danach konnte man ihn auf "Netflix" streamen - mit riesigen Erfolg, denn bereits im ersten Monat kam der Film weltweit auf fast 30 Millionen Aufrufe. Dabei hat Pablos eine ganz eigene Geschichte über den Nikolaus gefunden, der jedes Jahr an Heiligabend Spielzeug an die Kinder verteilt. Ohne Weihnachtsklischees, dafür mit extrem gelungener Winteratmosphäre erzählt er eine von Grund auf neue Geschichte, darüber, wie selbst zweifelhaft motivierte Großzügigkeit zu großer Freude führen kann.  Die Geschichte führt den Zuschauer ins Norwegen des 19. Jahrhunderts. Dort hat der königliche Generalpostmeister seinen Sohn Jesper Johansen in eine Postbotenakademie eingeschrieben. Jesper, der zu seinem privilegierten Lebensstil zurückkehren will, erbringt absichtlich schlechte Leistungen, also beauftragt ihn sein Vater als Postbote der entfernten, nördlichen Inselstadt Zwietrachtingen mit der Aufgabe, dort ein Postamt einzurichten und innerhalb eines Jahres 6.000 Briefe zu verschicken. Wenn Jesper scheitert, wird er vom Vermögen der Familie ausgeschlossen. Jesper findet eine Stadt vor, das fast ausschließlich aus zwei verfeindeten Familienclans besteht, den Ellbogens und den Grobs - Ähnlichkeit zu Filmen von Akira Kurosawa oder Sergio Leone kommen auf. Jesper bittet die Stadtbewohner verzweifelt um Briefe, aber ohne Erfolg. Als er weit außerhalb der Stadt sucht, findet er ein abgelegenes Haus voller handgemachter Spielsachen, das von einem alten, zurückgezogen lebenden Waldarbeiter namens Klaus bewohnt wird. Jesper ist entsetzt über Klaus‘ imposante Erscheinung und flieht. Er lässt eine Zeichnung eines der Grob-Kinder aus Zwietrachtingen zurück. Klaus zwingt Jesper, ihn zu dem auf der Zeichnung abgebildeten Haus zu bringen und heimlich ein Spielzeug hineinzuliefern, was den Jungen aufheitert. Die Nachricht spricht sich unter den anderen Kindern herum und sie gehen am nächsten Tag zu Jesper, weil sie glauben, dass sie ein Spielzeug bekommen, wenn sie Klaus einen Brief schicken. Jesper nutzt die Idee, um seinem Ziel näher zu kommen, und fragt Klaus, ob er seine Spielsachen spenden kann. Klaus stimmt widerstrebend zu, vorausgesetzt, sie operieren nachts und Jesper liefert die Spielsachen weiterhin heimlich aus. Das Spielzeug des Grob-Jungen führt ihn dazu, mit einem Ellbogens-Mädchen zu spielen, was ihren Clan sehr empört. Während weitere Kinder Briefe an Klaus schreiben, erzählt Jesper einem Jungen, der ihn zuvor verspottet hatte, dass Klaus jedes Mal weiß, wenn sich ein Kind schlecht benimmt, und nur braven Kindern Spielsachen gibt. Dies veranlasst die Kinder zu guten Taten, die den Rest der Stadtbewohner allmählich dazu inspirieren, ihren alten Streit beizulegen. Die Kinder bitten die verbitterte Lehrerin und jetzige Fischhändlerin Alva, ihnen Lesen und Schreiben beizubringen, damit sie Briefe schreiben können. Sie hat ihren Glauben wiederhergestellt und verwendet ihre Ersparnisse aus der Flucht, um ihre Schule wieder zu eröffnen. Als Jesper bemerkt, dass Klaus‘ Spielzeugvorrat fast aufgebraucht ist, versucht er Klaus zu überreden, rechtzeitig zu Weihnachten mehr Spielzeug zu machen, aber als er zufällig auf dessen Andenken stößt, weigert sich Klaus und schickt ihn fort. Motiviert von Márgu, einem kleinen samischen Mädchen, das weder Norwegisch schreiben noch sprechen kann, arbeitet Jesper mit Alva zusammen, um Márgu beim Schreiben eines Briefes zu helfen, und versucht dann, Márgu allein einen Schlitten zu bauen. Als Klaus Jespers Bemühungen sieht, versöhnt er sich mit ihm und die beiden stellen den Schlitten fertig. Als Jesper den Schlitten abliefert und Márgus Freude sieht, ist er aufrichtig gerührt. Klaus enthüllt, dass er die Spielsachen für die Kinder gemacht hat, die er und seine verstorbene Frau Lydia sich gewünscht hätten, aber nie bekommen konnten. Klaus stimmt dem Weihnachtsplan zu und Márgu kommt mit dem Rest ihres Volkes, um zu helfen. Während die Stadt und Jespers Beziehung zu Alva aufblühen, ist Jesper hin- und hergerissen, ob er Zwietrachtingen verlassen soll. Unterdessen schließen die Familienältesten Aksel Ellbogens und Tammy Grob einen vorübergehenden Waffenstillstand, um Jesper und Klaus aufzuhalten, damit die Familien ihre Fehde wieder aufnehmen können. Gemeinsam entdecken sie Jespers ursprüngliches Motiv und fälschen genügend Briefe, um weit mehr als sein Ziel zu erreichen. Jespers Vater kommt an Heiligabend, um seinem Sohn zu gratulieren und ihn wieder in sein früheres bequemes Leben zu holen. Allerdings hat sich auch Jesper verändert...













Der wurde von Sergio Pablos Firma The SPA Studios produziert und von Netflix vertrieben.  Die Handlung ist eine alternative Entstehungsgeschichte des Weihnachtsmanns, unabhängig vom historischen Heiligen Nikolaus von Myra und verwendet eine fiktive Kulisse aus dem 19. Jahrhundert. Sie dreht sich um einen Postboten, der in einer Inselstadt im hohen Norden stationiert ist und sich mit einem zurückgezogen lebenden Spielzeugmacher Klaus anfreundet. Bei der Verleihung der 73. British Academy Film Awards ging er als Gewinner hervor.













Bewertung: 9 von 10 Punkten.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen