Sonntag, 1. Dezember 2019

Isle of Dogs - Ataris Reise




Regie: Wes Anderson

Der beste Freund des Menschen...

"Isle of Dogs - Ataris Reise" ist nicht Wes Andersons erster Animationsfilm. Bereits 2009 begeisterte der US-Regisseur mit dem ungewöhnlichen Stop Motion Animationsfilm "Der fantastische Mr. Fox". Bei der Oscarverleihung 2010 wurde der Film in den Kategorien "Bester Animationsfilm" und "Beste Musik" nominiert. Der Film spielte fast 50 Millionen Dollar ein. Auch sein zweiter Ausflug in das Genre des Animationsfilms ist perfekt und war genauso erfolgreich wie die Abenteuer von Mr. Fox. "Isle of Dogs" bekam ebenfalls zwei Oscarnominierugen und auch die Kinos waren gut besucht, was zu einem Enspielergebnis von 64 Millionen Dollar führte. Der Film ist sogar mit deutscher Beteiligung produziert worden. Andersons eigene Produktionsfilrma American Empire Pictures arbeitet mit den Studio Babelsberg zusammen. Bei den 68. internationalen Filmfestspielen in Berlin wurde Regisseur Anderson mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Die Geschichte spielt in einem Japan der Zukunft. Held der Geschichte ist der zwölfjährige Pflegesohn Atari eines korrupten Bürgermeisters von Megasaki City. Im Original werden die Figuren und auch die Hunde von bekannten Stars gesprochen. Mit dabei Edward Norton, Bill Murray, Jeff Goldblum, Bob Balaban, Frances McDormand, Harvey Keitel, Liev Schreiber, Scarlett Johansson, Tilda Swinton, F. Murray Abrahams und Yoko Ono.
Die Geschichte spielt 20 Jahre nach unserer heutigen Zeit. In Japan führt die Hundegrippe, dem sogenannten Schnauzenfieber, dazu, dass alle Hund aus der Metropole verbannt werden. Sie werden auf die abgelegene Insel Trash Island verbannt. Die Wissenschaftler bemühen sich ein Mittel gegen die Seuche zu finden, doch Bürgermeister Kobayashi erweist sich als unerbittlich in der Hundefrage. Angeblich sollen die Vierbeiner auch noch Flöhe in der Stadt verbreitet haben, die auch zu diversen Krankheiten führen. Um ein Zeichen zu setzen ist der erste deportierte Hund der treue Spots, bisher Wachhund von Kobayashis eigenem Mündel Atari. In seinem Käfig eingeschlossen wird er mit einem Seilbahnsystem zur Insel befördert und landet auf einer Müllhande, die von Ratten wimmelt. Sein Schicksal ist zwar ungewiss, aber wahrscheinlich erwartet ihn der sichere Tod. Denn der Käfig ist verschlossen und daher Spots hat keine Möglichkeit Nahrung zu finden. Der gute Spots wird jämmerlich verhungern. Sechs Monate später: Inzwischen befinden sich tausende von Hunden auf der Insel. Alle sind abgemagert und gesundheitlich angeschlagen. Daher herrscht auch eine gewisse Aggressivität und die Hunde haben sich zu Rudeln zusammengefunden und leben nach dem Motto "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Chief ist ein Streuner und hat sich den Haushunden King, Rex, Boss und Duke angeschlossen. Bald werden sie Abenteuer bestehen müssen, denn der kleine 12jährige Atari hat ein Fluggerät, ein Turbo Prop, entwendet, um nach Trash Island zu gelangen. Er ist somit der erste Mensch, das erste Herrchen, dass verzweifelt nach seinem ehemaligen Gefährten, dem besten Freund des Menschen, sucht. Und das Rudel entscheidet sich dem Jungen zu helfen. Aber werden sie Spot überhaupt noch lebend finden ?








Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, aber Wes Andersons Hundefilm ist nicht nur melancholisch, sondern auch hoffnungsvoll und feiert die jahrhunderte währende Freundschaft zwischen Mensch und Hund. So hat "Isle of Dogs" sehr viel komische und lustige Anteile, aber das Fundament bleibt durchgehend ernst und ist im Grunde auch eine bittere Geschichte von Unterdrückung, Diktatur und über die Intoleranz gegenüber anderen Rassen. Dieses unterdrückende System braucht immer Schuldige und macht sogar die vom Menschen geliebten Hunden zu den ultimativen Sündenböcken. Und keiner wagt sich gegen das Unrecht zu stellen oder gar sich aufzulehnen, denn Kritiker des Systems werden um die Ecke gebracht. Es braucht daher einen mutigen Jungen, der alle Gefahren auf sich nimmt, weil für ihn die Freundschaft zu seinem Hund das Wichtigste überhaupt ist. Er wagt es mutig sich gegen das totalitäre System aufzulehnen. Und Wes Anderson hat dieses totalitäre System sogar etwas demokratisiert, so dass es für das normale Volk gar nicht so leicht durchschaubar ist. Dieses System gibt sich pseudodemokratisch und ist daher extrem manipulativ unterwegs. "Isle of Man" ist ein schöner Familienfilm mit einem sehr wichtigen politischen Anliegen, dass stets sichtbar ist, aber immer subtil bleibt. Die visuellen Effekte sind grandios - für mich ein weiteres Meisterwerk von Wes Anderson.






Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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