Regie: Wes Anderson
Der beste Freund des Menschen...
"Isle of Dogs - Ataris Reise"
ist nicht Wes Andersons erster Animationsfilm. Bereits 2009 begeisterte
der US-Regisseur mit dem ungewöhnlichen Stop Motion Animationsfilm "Der
fantastische Mr. Fox". Bei der Oscarverleihung 2010 wurde der Film in
den Kategorien "Bester Animationsfilm" und "Beste Musik" nominiert. Der
Film spielte fast 50 Millionen Dollar ein. Auch sein zweiter Ausflug in
das Genre des Animationsfilms ist perfekt und war genauso erfolgreich
wie die Abenteuer von Mr. Fox. "Isle of Dogs" bekam ebenfalls zwei
Oscarnominierugen und auch die Kinos waren gut besucht, was zu einem
Enspielergebnis von 64 Millionen Dollar führte. Der Film ist sogar mit
deutscher Beteiligung produziert worden. Andersons eigene
Produktionsfilrma American Empire Pictures arbeitet mit den Studio
Babelsberg zusammen. Bei den 68. internationalen Filmfestspielen in
Berlin wurde Regisseur Anderson mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
Die Geschichte spielt in einem Japan der Zukunft. Held der Geschichte
ist der zwölfjährige Pflegesohn Atari eines korrupten Bürgermeisters von
Megasaki City. Im Original werden die Figuren und auch die Hunde von
bekannten Stars gesprochen. Mit dabei Edward Norton, Bill Murray, Jeff
Goldblum, Bob Balaban, Frances McDormand, Harvey Keitel, Liev Schreiber,
Scarlett Johansson, Tilda Swinton, F. Murray Abrahams und Yoko Ono.
Die Geschichte spielt 20 Jahre nach unserer heutigen Zeit. In Japan
führt die Hundegrippe, dem sogenannten Schnauzenfieber, dazu, dass alle
Hund aus der Metropole verbannt werden. Sie werden auf die abgelegene
Insel Trash Island verbannt. Die Wissenschaftler bemühen sich ein Mittel
gegen die Seuche zu finden, doch Bürgermeister Kobayashi erweist sich
als unerbittlich in der Hundefrage. Angeblich sollen die Vierbeiner auch
noch Flöhe in der Stadt verbreitet haben, die auch zu diversen
Krankheiten führen. Um ein Zeichen zu setzen ist der erste deportierte
Hund der treue Spots, bisher Wachhund von Kobayashis eigenem Mündel
Atari. In seinem Käfig eingeschlossen wird er mit einem Seilbahnsystem
zur Insel befördert und landet auf einer Müllhande, die von Ratten
wimmelt. Sein Schicksal ist zwar ungewiss, aber wahrscheinlich erwartet
ihn der sichere Tod. Denn der Käfig ist verschlossen und daher Spots hat
keine Möglichkeit Nahrung zu finden. Der gute Spots wird jämmerlich
verhungern. Sechs Monate später: Inzwischen befinden sich tausende von
Hunden auf der Insel. Alle sind abgemagert und gesundheitlich
angeschlagen. Daher herrscht auch eine gewisse Aggressivität und die
Hunde haben sich zu Rudeln zusammengefunden und leben nach dem Motto
"Auge um Auge, Zahn um Zahn". Chief ist ein Streuner und hat sich den
Haushunden King, Rex, Boss und Duke angeschlossen. Bald werden sie
Abenteuer bestehen müssen, denn der kleine 12jährige Atari hat ein
Fluggerät, ein Turbo Prop, entwendet, um nach Trash Island zu gelangen.
Er ist somit der erste Mensch, das erste Herrchen, dass verzweifelt nach
seinem ehemaligen Gefährten, dem besten Freund des Menschen, sucht. Und
das Rudel entscheidet sich dem Jungen zu helfen. Aber werden sie Spot
überhaupt noch lebend finden ?
Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, aber Wes Andersons Hundefilm
ist nicht nur melancholisch, sondern auch hoffnungsvoll und feiert die
jahrhunderte währende Freundschaft zwischen Mensch und Hund. So hat
"Isle of Dogs" sehr viel komische und lustige Anteile, aber das
Fundament bleibt durchgehend ernst und ist im Grunde auch eine bittere
Geschichte von Unterdrückung, Diktatur und über die Intoleranz gegenüber
anderen Rassen. Dieses unterdrückende System braucht immer Schuldige
und macht sogar die vom Menschen geliebten Hunden zu den ultimativen
Sündenböcken. Und keiner wagt sich gegen das Unrecht zu stellen oder gar
sich aufzulehnen, denn Kritiker des Systems werden um die Ecke
gebracht. Es braucht daher einen mutigen Jungen, der alle Gefahren auf
sich nimmt, weil für ihn die Freundschaft zu seinem Hund das Wichtigste
überhaupt ist. Er wagt es mutig sich gegen das totalitäre System
aufzulehnen. Und Wes Anderson hat dieses totalitäre System sogar etwas
demokratisiert, so dass es für das normale Volk gar nicht so leicht
durchschaubar ist. Dieses System gibt sich pseudodemokratisch und ist
daher extrem manipulativ unterwegs. "Isle of Man" ist ein schöner
Familienfilm mit einem sehr wichtigen politischen Anliegen, dass stets
sichtbar ist, aber immer subtil bleibt. Die visuellen Effekte sind
grandios - für mich ein weiteres Meisterwerk von Wes Anderson.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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